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Voraussetzungen für eine Wärmepumpe
Wärmepumpen liegen im Trend: 2021 wurden insgesamt mehr als 154.000 Geräte angeschafft, das sind 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Anders als man es vielleicht erwarten würde, wurde der Löwenanteil nicht in Neubauten, sondern in Bestandsgebäuden installiert. Doch welche Voraussetzungen müssen fürs effiziente Heizen mit einer Wärmepumpe erfüllt werden? Und wie findet man heraus, ob sich die Technik in Bestandsgebäuden lohnt?
31.01.2023
Lesedauer: 12 Minuten
Voraussetzungen, damit sich eine Wärmepumpe lohnt
Wärmepumpen haben in der Regel einen hohen Wirkungsgrad. So produziert eine Wärmepumpen-Heizanlage aus einer Kilowattstunde Strom mehrere Kilowattstunden Wärme. Eine Grundvoraussetzung für ein effizientes Heizen ist jedoch, dass das Haus ausreichend gedämmt ist und die Heizleistung auf die beheizte Fläche abgestimmt ist. In Neubauten lohnen sich Wärmepumpen eigentlich immer. Neue Häuser sind so konzipiert, dass so gut wie keine Wärme mehr verloren geht. In Bestandsgebäuden entscheidet hingegen der individuelle energetische Zustand über die Kosten-Nutzen-Bilanz einer Wärmepumpe. Dabei gilt nicht: Je älter die Immobilie, desto schlechter die Energieeffizienz. So können beispielsweise Gebäude aus den 1920er-Jahren eine bessere Energiebilanz haben als Nachkriegsgebäude.
Wenn das Gebäude einen zu hohen Energieverbrauch hat, lohnt sich eine Wärmepumpe in der Regel nicht. Bei unzureichender Dämmung und undichten Fenstern oder Türen steigt der Stromverbrauch für die gewünschte Heizleistung nämlich rasch in die Höhe. Dasselbe gilt für den Einsatz einer Wärmepumpe in Kombination mit kleinen Heizkörpern, die eine hohe Vorlauftemperatur benötigen. Ob der Energiebedarf eines Gebäudes zu hoch oder die Heizkörper zu klein für den rentablen Einsatz einer Wärmepumpe sind, lässt sich durch eine fundierte Energieeffizienzberatung feststellen.
Unser Video zu Wann lohnt sich eine Wärmepumpe
Individuelle Kosten-Nutzen-Analyse für Bestandsgebäude
Vor dem Einbau in Bestandsgebäuden ist daher eine individuelle Energieberatung sinnvoll. Die Energieeffizienzexperten und -expertinnen prüfen alle Punkte, an denen Energie aufgrund mangelnder Dämmung verloren gehen kann. Dazu zählen:
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Wände
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Türen
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Das Dach
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Der Keller
Eine fundierte Energieberatung erhebt jedoch nicht nur den Ist-Zustand des Gebäudes, sondern liefert auch Verbesserungsvorschläge im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP). Ein Blick in den iSFP verrät, ob zum Beispiel Gebäudehülle und Heizkörper die Voraussetzung für den Betrieb einer Wärmepumpe bieten.
Damit der Einbau einer Wärmepumpe sich lohnt, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.
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Dämmung von Wänden, Dach, Keller
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Austausch von Fenstern
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Einbau von Lüftungstechnik
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Einbau einer Flächenheizung
All diese Maßnahmen erhöhen die Energieeffizienz und damit auch die Rentabilität einer Wärmepumpe.
Energetische Sanierungsmaßnahmen helfen nicht nur Energiekosten zu sparen, sie sind oft auch gesetzlich vorgeschrieben. Die Kosten lassen sich über gesetzliche Förderungen abfedern. Erfahren Sie mehr über die Vorteile einer energetischen Sanierung.
Gut zu wissen: Flächenheizkörper – wie beispielsweise Fußbodenheizungen oder Wandheizungen – sind ideal für die Wärmeverteilung. Das Wasser in Flächenheizungen muss nicht so heiß sein, sie benötigen also eine geringere Vorlauftemperatur. Durch diesen Vorteil verbraucht die Heizung insgesamt weniger Energie.
Generelle Vorteile einer Wärmepumpe
1. Nachhaltigkeit
Eine gut geplante Wärmepumpe erwärmt das Haus deutlich nachhaltiger und effizienter als andere Heizungen. Zwar kann eine moderne Gasheizung auch die Energieeffizienzklasse A erreichen, aber eine Wärmepumpe liegt höher, nämlich bei A++ oder A+++. Mit einer Kilowattstunde Strom kann sie mehrere Kilowattstunden Wärme erzeugen. Im Gegensatz zu fossilen Heiztechniken funktioniert eine Wärmepumpe ohne Verbrennungsvorgang. So entstehen deutlich geringere CO2-Emissionen. Lediglich der für den Betrieb notwendige Strom kann eine Quelle für Treibhausgase sein, aber auch nur dann, wenn er nicht regenerativ erzeugt wird. Und wenn der Strom aus nachhaltigen Quellen stammt, heizt die Wärmepumpe komplett emissionsfrei. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
2. Intelligente Technik
Moderne Wärmepumpen heizen quasi von allein. Einmal korrekt eingestellt, braucht man sich um nichts mehr kümmern. Nicht mal die Thermostate an den Heizkörpern müssen bedient werden. Für den effizienten Betrieb ist es sinnvoller, diese immer geöffnet zu halten und kühlere Nachttemperaturen direkt an der zentralen Heizung einzustellen.
3. Langlebigkeit
Ein weiterer Vorteil: Wärmepumpen sind wartungsarm. Außerdem haben sie eine lange Lebensdauer. Laut Bundesverband Wärmepumpe e.V. liegt die Lebensdauer einer Wärmepumpe zwischen 15 und 20 Jahren. Auch die Wartungskosten der Heizung sind deutlich günstiger als bei einer Gasheizung.
4. Kosten sparen
Eine Wärmepumpe nutzt Umweltwärme, um Gebäude zu beheizen und mit warmem Wasser zu versorgen. Diese Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich ist kostenlos und unbegrenzt verfügbar. Im Gegensatz dazu steigen die Preise für fossile Brennstoffe immer weiter. Mit einer Wärmepumpe lassen sich also in einem hohen Maß Heizkosten sparen.
Wichtige Überlegungen vor der Anschaffung einer Wärmepumpe
1. Planungsaufwand
Wer über den Einbau einer Wärmepumpe nachdenkt, muss deutlich mehr Faktoren berücksichtigen als bei einer konventionellen Heizung mit fossilen Energieträgern.
- Ist der Einbau zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnvoll oder sollte zunächst energetisch saniert werden?
- Welcher Wärmepumpentyp kommt für die eigene Immobilie in Frage?
- Wo ist der beste Standort zur Aufstellung der Wärmepumpe? Die Geräuschkulisse einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kann zum Nachteil werden, wenn der Standort nicht gut durchdacht ist.
Bei all diesen Fragen hilft eine fundierte Energieberatung weiter. Die Kosten hierfür werden vom Staat großzügig bezuschusst.
2. Anschaffungskosten
Eine effiziente Wärmepumpe ist in der Anschaffung teurer als eine Gasheizung. Dafür ist sie aber auch zukunftssicher, denn ab 2024 liegt der Mindestanteil erneuerbarer Energien beim Austausch der Heizung bei 65 Prozent. Und die Anschaffungskosten können über hohe staatliche und lokale Förderungen refinanziert werden. Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle erstattet beispielsweise bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (BAFA-Förderung). Dies ist übrigens auch die günstigste Wärmepumpenart. Unser Förderservice betreut Sie auf Ihrem Weg zu Ihrem Fördergeld.
3. Stromverbrauch
Für den laufenden Betrieb benötigt eine Wärmepumpe Strom. Die Höhe des Stromverbrauchs wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Der wichtigste ist eine ausreichende Dämmung. Wenn zu viel Wärme entweicht, ist kein effizienter Betrieb möglich. Eine geringere Vorlauftemperatur durch den Einsatz von Flächenheizkörpern und ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems erhöhen ebenfalls die Effizienz der Wärmepumpe und helfen somit, Strom zu sparen.
Darüber hinaus gibt es auch individuelle Stellschrauben: Sind wirklich 22 Grad Celsius Raumtemperatur für das Wohlbefinden erforderlich oder reichen vielleicht auch 20 Grad? Jedes Grad Temperatur weniger senkt den Energieverbrauch um sechs Prozent. Aber selbst wer nicht auf Wärme verzichten möchte, spart mit einer neuen Wärmepumpe Heizkosten. Die Stromkosten für die gleiche Heizfläche lagen mit Wärmepumpe 2022 teils deutlich unter den Gaskosten.
Gut zu wissen: Um die laufenden Kosten möglichst gering zu halten, macht es Sinn, einen speziellen Stromtarif zu buchen. Unseren Wärmepumpentarif gibt es nicht nur zu fairen Preisen, er besteht auch zu 100 % aus erneuerbaren Energien.
Ideale Kombination: Wärmepumpe und Photovoltaik
Wer bereits eine Photovoltaikanlage hat oder überlegt, sich eine anzuschaffen, hat ideale Voraussetzungen für den Betrieb einer Wärmepumpe. Wenn man den Strom für seine Wärmepumpe über die eigene Photovoltaikanlage erzeugt, heizt man nämlich noch günstiger und muss nicht so viel Strom vom Versorger dazukaufen. Außerdem ist die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik besonders umweltfreundlich, da mit selbsterzeugtem, regenerativem Strom geheizt wird. Wer den Strombedarf der Wärmepumpe über die eigene PV-Anlage und Ökostrom deckt, kann seine Immobilie klimaneutral heizen.
Wenn die Größe der Photovoltaikanlage auf die Wärmepumpe abgestimmt wird, ist sogar ein autarker Betrieb möglich. Natürlich dient der Strom aus der Photovoltaikanlage zunächst einmal der Energieversorgung des Hauses. Wenn danach jedoch noch Energie übrig bleibt, ist es sinnvoller, diese in die Wärmeerzeugung zu investieren, statt sie in das öffentliche Netz einzuspeisen.
Der Pufferspeicher der Heizung kann übrigens auch als Speicher für die Solarenergie dienen: Je höher die Temperatur im Pufferspeicher durch die Sonnenenergie aufgeheizt werden kann, umso länger kann die Wärmepumpe Pause machen. Eine Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik ist oft sinnvoll. Ob das bei Ihrer Immobilie auch der Fall ist, lässt sich einfach im Rahmen einer staatlich bezuschussten Energieberatung klären.
Vattenfall Fazit
Eine Wärmepumpe sollte immer auf den Energiebedarf des Hauses abgestimmt sein. Damit ihre Effizienz möglichst hoch ist, macht es Sinn, Bestandsgebäude vor dem Einbau der Technik energetisch zu optimieren. Welche Maßnahmen besonders effizient sind, lässt sich in einer individuellen Energieberatung analysieren. Eine ausreichende Dämmung ist auf jeden Fall essenziell für die Effizienz. Und die Kombination mit einer PV-Anlage spart nicht nur Heizkosten, sondern macht die Heizung noch umweltfreundlicher.

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1 Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, ihre Installation und Inbetriebnahme werden vom Bund mit einem Zuschuss von bis zu 40 % der Kosten gefördert. Die Gesamtförderung setzt sich wie folgt zusammen:
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Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen liegt bei 2.000 Euro brutto. Insgesamt sind die förderfähigen Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen von Wohngebäuden pro Wohneinheit und Kalenderjahr auf 60.000 Euro gedeckelt, insgesamt auf maximal 600.000 Euro pro Gebäude.
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Fotos: 1) Studio Harmony/stock.adobe.com 2) Ingo Bartussek/stock.adobe.com, 3) Vaillant