Energieeffizienzklassen einfach erklärt

Erstellt am 12.12.2025

Lesedauer 8 Minuten

Sie wollen eine neue Waschmaschine oder einen neuen Kühlschrank kaufen? Welcher Kauf auch immer ansteht: Ein Blick auf die Energieeffizienzklasse kann sich bezahlt machen. Sie zeigt, ob ein Gerät verhältnismäßig viel oder wenig Strom verbraucht. So kann die Effizienzklasse Verbraucher:innen dabei unterstützen, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen und Energie zu sparen. An den Klassen wird immer wieder gearbeitet, um den Energieverbrauch durchschaubarer und verständlicher zu machen. So gelten seit 2025 neue Regeln unter anderem für Smartphones.

Effizienz hoch, Energieverbrauch runter

Das Energielabel ist inzwischen 30 Jahre alt. Die EU führte die Kennzeichnung 1995 ein, um Verbraucher:innen über den Energieverbrauch und die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten zu informieren. Zuerst galt sie nur für Kühl- und Gefriergeräte. Mit der Zeit wurden die Effizienzklassen für viele weitere Produktgruppen wie Waschmaschinen genutzt. Inzwischen ist die Energieverbrauchskennzeichnung bei fast allen Geräten Pflicht.

Energieeffizienz Haus

Energieeffizienzklassen spielen auch bei Immobilien eine immer größere Rolle. Das liegt mit am Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es fordert energetische Maßnahmen, um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Die Energieeffizienzklassen von Gebäuden reichen von A+ bis H. A+ ist die energiesparendste Klasse und benötigt am wenigsten Energie, um einen Quadratmeter einer Immobilie warmzuhalten. Diese Informationen für Gebäude sind auf dem Energieeffizienzlabel zu finden.

Effizienzklassen bieten Vorteile für Verbraucher:innen und Unternehmen

Durch die Einführung der Energieeffizienzklassen können Kaufinteressierte leichter eine Entscheidung zugunsten effizienterer Geräte treffen – und so bewusster konsumieren. Generell gilt: Je weiter vorn im Alphabet ein Gerät eingestuft wird, umso effizienter arbeitet es. Geräte mit einer Einstufung bei A sind also besonders energieeffizient und können Verbraucher:innen helfen, Stromkosten zu sparen. Entsprechend ist das Label für Unternehmen, die besonders energieeffiziente Geräte herstellen, ein wichtiges Marketing-Werkzeug und gleichzeitig Ansporn, immer energieeffizienter zu werden.

Generalüberholung des Energielabels 2021

Seit den 90er Jahren wurde das Energielabel von der EU bereits mehrfach angepasst. Aufgrund des technischen Fortschritts wurde beispielsweise die Kennzeichnung von anfänglich A bis G um die Klassen A+, A++ und A+++ nach oben erweitert. Doch auch diese Erweiterung stieß bei einigen Gerätegruppen an ihre Grenzen.

Der März 2021 markiert einen Einschnitt. Die Rechtsgrundlage für das neue Energielabel stellt die EU-Rahmenverordnung (EU) 2017/1369 dar. Damit nimmt die EU die Elektrogerätehersteller stärker in die Pflicht: Laut der Verordnung müssen die Plusklassen zur Kennzeichnung der Energieeffizienz schrittweise abgeschafft werden. Bei Labeln aus dem Jahr 2021 bezeichnet die Energieeffizienzklasse A die effizienteste Klasse, die Energieeffizienzklasse G bildet das Schlusslicht. Damit verschwinden die Labels A+++, A++ und A+.

Mit der neuen Einteilung wurde auch das Design überarbeitet. Hier findet sich nicht nur die jeweilige Energieklasse, sondern auch Hersteller, Produktname und weitere Details für die jeweiligen Produktarten wie etwa zu Bildschirmdiagonale, Lautstärke oder Wasserverbrauch. Einzelne Verordnungen der EU regeln die Details für die jeweiligen Produktarten. 

Außerdem verfügen die neuen Labels über einen QR-Code, der Verbraucher:innen zur europäischen Produktdatenbank (EPREL) führt. Die EU-Datenbank liefert zusätzliche Informationen zu den jeweiligen Geräten, wie etwa Wasch- und Schleudereffizienz, Programmdauer oder Restfeuchte bei Waschmaschinen.

Neue Einteilung

Die ehemalige Energieeffizienzklasse A+++ entspricht auf dem neuen Label nicht der Energieeffizienzklasse A, sondern bestenfalls B. Als das neue Energielabel eingeführt wurde, entsprach noch kein Gerät der Effizienzklasse A. Ein Grund: Technologieunternehmen und Hersteller:innen sollen so angeregt werden, ihre Produkte im Blick auf Umweltschutz zu verbessern. 

Etwas verwirrend können solche Umstellungen der Effizienzklassen allerdings in Übergangszeiten sein. Die Mess- und Bewertungskriterien, die die Energieeffizienz der Produktkategorien berechnen, haben sich geändert. Aufgrund einer Neuberechnung sind Geräte mit einem alten Label nicht mit denen, die das neue Energielabel tragen, zu vergleichen. So konnte etwa ein Kühlschrank mit A+++  bei der Umstellung bestenfalls in die Kategorie B eingeordnet werden. Manchmal wurde es aber auch Energieeffizienz C oder D.  

Wer sich erstmal nicht zurecht findet: Hier kann ein Blick auf den Wert „kWh / annum“ helfen. Der sagt aus, wie viele Kilowattstunden das Gerät bei durchschnittlicher Nutzung pro Jahr verbraucht. Multipliziert mit dem durchschnittlichen Strompreis ergeben sich die jährlichen Durchschnittskosten für die Nutzung des Elektrogerätes. Es lohnt sich, diese mit dem Anschaffungspreis abzuwägen. Denn letztlich kann sich über Jahre der Nutzung das vermeintlich günstigere Gerät als in der Summe teurer erweisen. 

Wichtig zu wissen ist aber auch: Diese Einordnungen sagen nichts über den wirklichen Stromverbrauch zuhause aus. Sie beschreiben die Effizienz des Klimagerätes im Vergleich zu anderen Geräten desselben Typs. 

Zusätzlich zur Neueinteilung wurden von der EU Verkaufsverbote ausgesprochen: Die Energieeffizienzklasse G wurde 2021 für viele Produktgruppen und Geräte verboten. Das gilt für Waschmaschinen, Waschtrockner, Geschirrspüler sowie Kühl- und Gefriergeräte.  Obwohl die EU-Kommission für die Klasse G Grenzwerte vorgesehen hat, ist der Verkauf von Geräten mit so niedriger Effizienz weitgehend untersagt. 

Regelungen seit 2024:

Der EU-weite Verkauf bestimmter Geräte mit der Energieeffizienzklasse F dürfen ist seit dem 01. März 2024 weitgehend verboten. Dazu gehören:
 

  • Waschmaschinen mit einer Kapazität von über drei Kilogramm

  • Waschtrockner mit einem Energieeffizienzindex über 88

  • Geschirrspüler mit mehr als neun Maßgedecken

  • Kühl- und Gefrierschränke, die mit Kompressortechnik betrieben werden

Was aktuell gilt

Seit dem 20. Juni 2025 werden alle Smartphones und Tablets in Läden und Onlineshops mit dem neuen EU-Energielabel ausgezeichnet. Verbraucher:innen können darauf auch andere wichtige Aspekte wie die Akkulaufzeit oder Reparierbarkeit ablesen. Bei Wäschetrocknern wird das neue Energielabel ohne die Pluskategorien Pflicht.

Was bis 2030 kommt

Staubsauger, Backöfen, Heizungen und weitere Elektro- und Haushaltsgeräte sollen bis 2026 das Energielabel mit den Einstufungen von A bis G bekommen. Ziel der EU ist es, bis 2030 alle Geräte und Produkte mit dem neuen EU-Energielabel zu versehen. 

Tipp:

Nicht nur auf die Buchstaben achten: Beurteilen Sie den Stromverbrauch nicht nur anhand des Energielabels. Es ist eine Orientierungshilfe, aber nicht die einzige Grundlage für eine bewusste, kostensparende oder einfach passende Entscheidung. Ihr Nutzungsverhalten sollte in die Kaufentscheidung mit einfließen, Ihr Lärmempfinden oder auch Faktoren wie die Haushaltsgröße.

So werden Energieeffizienzklassen berechnet

Bei der Berechnung der Energieeffizienzklassen für Elektrogeräte spielt der jährliche Stromverbrauch die Hauptrolle. Im Energieeffizienzindex (EEI) sind die Werte verschiedener Geräte und ihrer Klassen vermerkt. Hersteller messen den Energiebedarf ihrer Geräte unter den vorgegebenen Testbedingungen und vergleichen die Ergebnisse im Anschluss. Dadurch können sie das Gerät der entsprechenden Energieeffizienzklasse zuordnen. 

Einteilung in Produktgruppen

Aussagekräftige Angaben zur Energieeffizienz eines Elektrogeräts, Leuchtmittels oder einer Heizungsanlage können nur innerhalb derselben Produktgruppe getroffen werden. Laut gesetzlichen Vorschriften müssen Geräte folgender Produktgruppen das EU-Energielabel tragen. Einige von ihnen sind bereits mit dem neuen Label versehen, bei den anderen erfolgt die Einführung nach und nach bis 2030.

Geräte mit dem neuen Energielabel

  • Kühlschränke und Gefriergeräte

  • Weinlagerschränke

  • Geschirrspüler

  • Waschmaschinen

  • Wäschetrockner

  • Monitore und Fernseher

  • Leuchtmittel

Geräte mit dem alten Energielabel

  • Backöfen

  • Dunstabzugshauben

  • Warmwasserbereiter und -speicher

  • Heizungsanlagen

  • Raumklimageräte

  • Lüftungsanlagen

Kleingeräte ohne Energielabel

  • Brotbackautomaten

  • Espressomaschinen

  • Mikrowellen

  • Toaster

  • Wasserkocher

  • Beamer

Sonderfall Staubsauger

Wer derzeit einen neuen Staubsauger kaufen möchte, kann sich nicht am Energielabel orientieren. Staubsauger dürfen seit einem EU-Gerichtsurteil aus dem Jahr 2019 vorerst kein Energielabel mehr tragen. Die Kennzeichnung wurde ausgesetzt. Gegen das Label hatte das britische Unternehmen Dyson geklagt, das beutellose Staubsauger herstellt und sich wegen des Energielabels im Nachteil gegenüber der Konkurrenz sah. Aktuell wird erwartet, dass das Label 2027 auch wieder für Staubsauger zu sehen sein wird.  

 

Nicht alle Produkte haben Energieeffizienzklassen

Während die Energieeffizienzklassen bei ausgewählten Gerätearten einen guten Überblick des Verbrauchs liefern, fehlen die Angaben bei zahlreichen Kleingeräten wie Toaster und Wasserkocher. Anstatt besonders sparsame Geräte mit der Energieeffizienzklasse A zu kennzeichnen, können Hersteller für diese Elektrogeräte andere Zeichen beantragen. Dazu zählen die Folgenden:

logo blauer engel

Blauer Engel

Das Umweltzeichen Blauer Engel wird für eine Reihe unterschiedlicher Produktgruppen vergeben. Darunter auch IT- und Heizgeräte. Berücksichtigt werden unter anderem Energieverbrauch, Feinstaubbelastung und Werkstoffauswahl sowie die Recyclingfähigkeit. Seit 2024 sind zusätzliche Anforderungen bezüglich der Bedingungen in der Lieferkette von Konfliktrohstoffen hinzugekommen.  

logo energy-star

Energy Star

Der Energy Star kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und wurde im Rahmen des EU-Energy-Star-Programms auch europaweit etabliert. Herstellern ist es selbst überlassen, ob sie das Zeichen für ihre energieeffizienten Geräte beantragen möchten. Mit dem Energy Star werden Bürogeräte wie Computer und Drucker, die den gesetzten Standards entsprechen, ausgezeichnet. 

logo EU Umweltzeichen

EG Umweltzeichen (EU-Ecolabel)

Das EU-Ecolabel soll die Auswahl umweltfreundlicher Produkte für Verbraucher:innen vereinfachen. Vor allem bei IT-Produkten müssen Geräte, die das EU-Ecolabel tragen, spezifische Energieeffizienzanforderungen des Energy Star um einen gewissen Prozentsatz übersteigen. 

logo TCO Label

TCO-Label

TCO ist ein Zertifizierungsprogramm für IT-Produkte, das sich auf Nachhaltigkeit konzentriert. Es verwendet ein umfassendes System, das aktualisierte Kriterien, eine unabhängige Überprüfung und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess umfasst. Dabei wird unter anderem auf die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Herstellung geachtet. 

Fazit: Welche Energieeffizienzklasse ist gut?

Auf diese Frage antwortet das erneuerte EU-Energielabel mit einem klaren: A. Für mehr und mehr Produktkategorien wird das neue Label mit seinen transparenteren Energieeffizienzklassen und zusätzlichen Informationen verpflichtend. Das erlaubt Konsument:innen eine bessere Einschätzung, welche Produkte Energie sparen können – und Kosten. Außerdem bietet es Hersteller:innen einen Anreiz, ihre Produkte kontinuierlich in Richtung Effizienz weiterzuentwickeln.

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