Infowelt
Das Wichtigste über die Luft-Wasser-Wärmepumpe
22.7.2025
Lesedauer: 4 Minuten
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die am häufigsten verbaute Wärmepumpen-Art in Deutschland. Sie punktet mit einer einfachen und preisgünstigen Installation und ist sowohl für Neubauten als auch im Bestand geeignet.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme der Umgebungsluft, um Wasser im Heizkreislauf zu erwärmen. Die energieeffiziente Heiztechnologie basiert auf dem Prinzip des Kältekreisprozesses. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist vielseitiger als eine Luft-Luft-Wärmepumpe, da sie sowohl Raumwärme als auch warmes Trinkwasser erzeugen kann. Unser Wärmepumpen-Vergleich stellt die unterschiedlichen Arten von Wärmepumpen vor.
Aktuell kostet eine qualitativ hochwertige Luft-Wasser-Wärmepumpe durchschnittlich zwischen 12.000 und 25.000 Euro. Die Kosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe lassen sich in 3 Blöcke unterteilen:
1. Anschaffungskosten
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kostet aktuell im Schnitt zwischen 12.000 und 25.000 €. Die genauen Kosten hängen von den individuellen Voraussetzungen des Hauses ab, wie z. B. von der benötigten Heizleistung.
2. Installationskosten
Je größer der Aufwand bei der Installation insgesamt ist, desto höher fallen die Installationskosten aus. Im Schnitt liegen die Kosten bei rund 12.000 bis 18.000 Euro – teilweise auch darüber. Zum Aufwand zählen Bodenarbeiten für das Fundament, Wanddurchführungen, die Entsorgung des Altgeräts, die Vorbereitung der Elektrotechnik und die Inbetriebnahme, inklusive hydraulischem Abgleich.
3. Betriebskosten
Bei den laufenden Kosten sind die Wartungskosten mit durchschnittlich rund 200 bis 400 € jährlich der kleinere Posten. Wichtiger sind die Stromkosten. Diese variieren je nach Energiestandard des Hauses, dem Stromtarif und Eigenerzeugung von Strom durch eine PV Anlage.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann sich im Schnitt bereits nach 8 Jahren amortisieren. (Agora Studie „Durchbruch für die Wärmepumpe“ 2022). Die Studie verglich die Kosten einer Gasheizung mit einer zu 55 % geförderten Wärmepumpe im unsanierten Altbau. Die Rechnung dürfte in den kommenden Jahren immer mehr zugunsten der Wärmepumpe tendieren, da das Heizen mit Gas teurer wird. Das liegt unter anderem an dem steigenden CO2-Preis.
Zwischenfazit: Eine Wärmepumpe lohnt sich, denn Sie heizen langfristig günstiger. Bis zu 50 % weniger Heizkosten mit einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung sind möglich.
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Bis zu 70 % der Kosten beim Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe werden von der KfW im Rahmen der Heizungsförderung für Privatpersonen übernommen. Die gesetzliche Grundlage bildet die Richtlinie für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Sie teilt die Förderung wie folgt auf:
- Basis-Förderung: 30 %
- Geschwindigkeitsbonus für den Austausch einer funktionstüchtigen fossilen Heizung 20 %
- Effizienzbonus für natürliche Kältemittel: 5 %
- Zusatz-Förderung für Haushalte mit einem Einkommen unter 40.000 €: 30 %
Zwischenfazit: Bei Anschaffungskosten einer Wärmepumpe von 30.000 €, werden also bis zu 21.000 € bezuschusst.
Gut zu wissen: Mit bewilligter Förderung können Sie einen zusätzlichen KfW-Kredit (358, 359) zu günstigen Zinssätzen für die Finanzierung beantragen. Praktisch: Je nach gewählter Option zahlen Sie während der Kreditlaufzeit nur die Zinsen, haben also nur eine geringe monatliche Belastung.
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Die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschreibt, wie effizient eine Wärmepumpe den Strom nutzt. Aktuelle Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen in der Regel eine JAZ von bis zu 4. Das bedeutet: Für die Bereitstellung von 4 kWh Wärme benötigt die Wärmepumpe 1 kWh Strom. Das entspricht einem Wirkungsgrad von 400 %.
Erdwärmepumpen können sogar noch höhere Wirkungsgrade erreichen, sind aber meist nicht so einfach nachzurüsten. Für die Mehrheit der Einfamilienhäuser im Bestand ist die Effizienz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausreichend – teilweise sogar ohne energetische Sanierung oder nur mit kleineren Energieeffizienzmaßnahmen.
Zwischenfazit: Wärmepumpen erreichen einen Wirkungsgrad von 400%, was in jedem Fall deutlich effizienter als eine Öl- oder Gasheizung ist, deren Wirkungsgrad bei unter 100 % liegt.
„Ob eine Luft-Wasser-Wärmepumpe passt, hängt vom Haus ab”
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine bewährte Lösung, die sich in vielen Gebäuden gut integrieren lässt – auch im Bestand. Aber ob sie im konkreten Fall wirklich effizient arbeitet, hängt von vielen Faktoren ab: Dämmung, Heizflächen, Aufstellmöglichkeiten. Genau deshalb ist eine individuelle Beratung so wichtig.
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Förderrichtlinien einhalten
Um die Förderung zu erhalten, sollte die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3 haben, und die EU Geräuschemissionsbrenzen einhalten. Für allgemeine Wohngebiete liegt der zulässige Immissionsrichtwert tagsüber bei 50 dB(A) und nachts bei 35 dB.
Möglichst hoher Energiestandard
Je höher der Energiestandard des Hauses ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten. Bei älteren Häusern ist vor dem Einbau einer Wärmepumpe eine energetische Bestandsaufnahme sinnvoll, um zu berechnen, wie viel Strom die Wärmepumpe voraussichtlich verbrauchen wird.
Genügend Platz für die Wärmepumpe
Der optimale Aufstellort für eine Wärmepumpe bietet genügend Platz für die Installation und Wartung. Um eine Geräuschbelastung zu vermeiden, sollte ein Mindestabstand von drei Metern zwischen dem Gerät und dem Nachbarhaus sowie dem eigenen Schlafzimmerfenster eingehalten werden. Außerdem sollten Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser in der Nähe vorhanden sein. Ein ebener Untergrund und ein windgeschützter Standort sind ebenfalls von Vorteil.
Möglichst großflächige Heizkörper
Wärmepumpen arbeiten besonders effizient in Kombination mit Heizkörpern, die eine niedrige Vorlauftemperatur benötigen. Das kann eine Fußbodenheizung sein, aber auch andere großflächige Heizkörper sind eine Option. Der Grund: Je niedriger die Vorlauftemperatur im Heizsystem, desto geringer ist der Strombedarf der Wärmepumpe.
Netzorientiert steuerfähig
Seit Januar 2024 müssen Wärmepumpen eine Möglichkeit zur netzorientierten Steuerung haben. Alle förderfähigen Wärmepumpen sind daher steuerbar. Falls in Ihrem Abschnitt des Stromnetzes eine Überlastung droht, kann der Netzbetreiber den Strombezug auf 4,2 kW herunterregeln. Das entspricht der Stromstärke des Haushaltsstroms. Damit können Wärmepumpen in der Regel problemlos weiterbetrieben werden. Für die Möglichkeit zur Regelung des Strombezugs zahlen Sie als Wärmepumpenbesitzer:in ein reduziertes Netzentgelt beim Bezug von Wärmepumpenstrom.
Split- oder Monoblockwärmepumpe
Luft-Wasser-Wärmepumpen sind als Split- und Monoblock-Wärmepumpen erhältlich. Beide Varianten haben dabei ihre Vor- und Nachteile. Welche Bauart am besten für Ihr Haus geeignet ist, kann Ihnen ein Energieeffizienzprofi sagen. Bei der Monoblock-Wärmepumpe benötigen Sie meist etwas mehr Platz und es sind größere Eingriffe in die Gebäudehülle notwendig. Eine Split-Wärmepumpe ist hingegen günstiger in der Anschaffung und flexibler installierbar. Durch die Aufteilung in einen Außen – und Inneneinheit ist für die Installation und Wartung bei der Split-Wärmepumpe allerdings eine Fachkraft mit Kältemittelschein erforderlich..
Natürliche Kältemittel
Die EU plant die schrittweise Reduzierung von fluorierten Kältemitteln (F-Gasen) aufgrund ihres ihres Treibhauspotenzials. Natürliche Kältemittel sind umweltfreundlicher, benötigen aber einen größeren Sicherheitsabstand rund um die Außeneinheit. Wenn sich auf Ihrem Grundstück kein Standort findet, der diese Voraussetzung erfüllt, kann eine Wärmepumpe mit einem F-Kältemittel wie R410A eine Lösung sein. Wärmepumpen mit F-Gasen erhalten jedoch keinen Effizienz Bonus bei der BEG-Förderung.
Fazit
Luft-Wasser-Wärmepumpen erleichtern den Umstieg auf fossilfreie Wärme
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist von den vier Wärmepumpen-Arten die einzige vollwertige Heiztechnik, die besonders einfach und ohne Genehmigungen zu installieren ist. Ihre Heizleistung reicht auch in energetisch unsanierten Bestandsgebäuden meist aus. Daher ist sie für viele Einfamilienhäuser die optimale Lösung für den Umstieg von fossilen Heiztechniken auf erneuerbare Energien. Dank einer attraktiven staatlichen Förderung rechnet sich die Investition schnell – vor allem angesichts steigender Preise für fossile Brennstoffe.
Unser Wärmepumpen-Komplettangebot
- Qualifizierte Eignungsprüfung für den Einbau einer Wärmepumpe
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Voraussetzungen für eine Wärmepumpe
2024 wurden in Deutschland 193.000 Wärmepumpen verkauft. Viele davon wurden nicht in Neubauten, sondern in Bestandsgebäuden installiert. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um mit einer Wärmepumpe effizient zu heizen? Und wie findet man als Hauseigentümer:in heraus, ob sich die Technik für das eigene Haus lohnt?
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