So berechnen Sie die Amortisation Ihrer PV-Anlage
Zuletzt aktualisiert am 14.10.2025
Lesedauer: 6 Minuten
Eine Photovoltaikanlage spart Energiekosten und trägt aktiv zur Energiewende bei. Aber macht sich die Investition in Photovoltaik für Hausbesitzer:innen auch wirklich bezahlt ‒ und wenn ja in welchem Zeitraum? Lesen Sie hier, wie Sie die Rentabilität einer Photovoltaikanlage berechnen können, welche Amortisationszeiten zu erwarten sind ‒ und was Sie tun können, um die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage zu steigern!
So berechnen Sie die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage
Der Begriff Amortisation lässt sich mit Wirtschaftlichkeit gleichsetzen: Die Amortisationszeit einer Investition ist die Zeit, die benötigt wird, bis die Einnahmen die Kosten übersteigen.
Viele Faktoren haben Einfluss auf die Amortisationszeit: die Anschaffungs- und Betriebskosten zum Beispiel, die Sonneneinstrahlung oder die Ausrichtung der Anlage. Mindestens genauso wichtig ist aber, wie viel vom hausgemachten Solarstrom die Bewohner:innen selbst verbrauchen.
Die Kosten
Die Kosten lassen sich recht einfach berechnen. Der mit Abstand größte Block sind hier die Investitionskosten ‒ also die Kosten für die Anlage selbst und deren Installation. Dazu kommen die Kapitalkosten, falls das Solarsystem per Kredit finanziert wird.
Hausdachanlagen kosten inklusive Installation heute (September 2025) zwischen 1.000 und 1.500 € pro Kilowattpeak (kWp) Leistung, abhängig vor allem von der Größe der Anlage. Auch die Konkurrenz vor Ort spielt hier eine Rolle: Ist der Wettbewerb unter den Installateuren hoch, sind die Preise tendenziell eher niedrig. Deshalb empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen.
Zu den Investitionskosten kommen die jährlichen Betriebskosten. Darunter fallen die Kosten für eine Versicherung, solange die Photovoltaik nicht in der Gebäudeversicherung enthalten ist, sowie für einen Smart Meter, der für alle ab Anfang 2025 neu installierte Anlagen mit einer Leistung von mehr als sieben kWp vorgeschrieben ist. Als Faustregel gilt: Die jährlichen Betriebskosten betragen etwa ein Prozent der Investitionssumme.
Die Einnahmen
Etwas komplizierter ist es, die Einnahmen zu berechnen. Betreiber:innen von Hausdachanlagen erzielen vor allem indirekte Erlöse: Mit dem Eigenverbrauch der erzeugten Solarenergie senken die Haushalte ihre Stromrechnung. Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde (kWh) bringt eine Ersparnis von 30 bis 40 Cent ‒ so viel, wie sie für Strom aus dem Netz an ihren Versorger bezahlen müssen. Das summiert sich typischerweise auf einen mittleren bis hohen dreistelligen Betrag im Jahr. In Haushalten mit Wärmepumpe, Elektroauto oder Batteriespeicher ist die Summe noch größer, weil hier auch die Eigenverbrauchsquote höher ist. Bei einem Speicher stehen dem allerdings dessen Investitionskosten gegenüber.
Dazu kommen als weitere Einnahme die staatliche garantierte EEG-Vergütung für den Strom, den die Bewohner:innen nicht selbst verbrauchen können und deshalb ins Netz einspeisen. Sie beträgt für Anlagen bis zu einer Leistung von zehn kWp, die bis zum 31. Januar 2026 in Betrieb gehen, 7,86 Cent pro kWh. Die jährlichen Einkünfte aus der EEG-Vergütung belaufen sich normalerweise auf einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Betrag.
Sowohl für die indirekten Einnahmen durch die Stromkosten-Ersparnis als auch für die Einspeisevergütung gilt: Wie hoch sie ausfallen, richtet sich auch danach, wie viel Strom die Anlage überhaupt erzeugt. Und das wiederum kommt unter anderem auf die Effizienz der Module und des Wechselrichters, die Sonneneinstrahlung sowie die Ausrichtung und den Neigungswinkel der Module an.
Online-Amortisationsrechner
Wie wirtschaftlich eine Anlage ist, hängt also von vielen Faktoren ab. Pauschale Angaben zur Rentabilität sind daher kaum aussagekräftig ‒ wirklich hilfreich ist nur eine individuelle Amortisationsrechnung. Dabei helfen kostenlose Online-Rechner, mit denen sich auch ohne detaillierte Vorkenntnisse eine erste Selbsteinschätzung vornehmen lässt.
Wer eine Berechnung vornehmen möchte, findet entsprechende Online-Rechner unter anderem bei Stiftung Warentest und dem Umweltinstitut München. Diese Online-Rechner berücksichtigen die wesentlichen Faktoren, die über die Wirtschaftlichkeit einer Anlage entscheiden. Sollten Interessent:innen nicht alle dort abgefrageten Daten zur Hand haben, bekommen sie auch mit den voreingestellten Werten einen guten Eindruck von der Amortisationszeit einer Anlage.
Musterrechnungen für verschiedene Szenarien zeigen, in welcher Zeitspanne sich Photovoltaikanlagen typischerweise amortisieren:
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7-Kilowatt-Anlage, kein Speicher: Amortisation zwischen 8 und 14 Jahren
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7-Kilowatt-Anlage mit Speicher: Amortisationszeit zwischen 9 und 15 Jahren
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10-Kilowatt-Anlage und Elektroauto, kein Speicher: Amortisationszeit zwischen 6 und 12 Jahren
Den Rechnungen liegen Durchschnittswerte bei Anschaffungskosten, Stromertrag, Moduldegradation und Eigenverbrauch, eine Finanzierung ohne Kapitalkosten und ein moderater Anstieg der Preise für Netzstrom zugrunde.
In den meisten Fällen amortisieren sich Photovoltaikanlagen also innerhalb von maximal 15 Jahren. Da die Module normalerweise mindestens 25 Jahre lang Strom liefern, lohnt sich die Investition also in der Regel sehr.
Eigenverbrauch erhöhen
Angesichts der geringen Einspeisevergütung hat der Eigenverbrauch einen entscheidenden Einfluss darauf, wie schnell sich die Anlage bezahlt macht. Je nach Tagesrhythmus der Bewohner:innen kann es daher sinnvoll sein, die Module nicht Richtung Süden, sondern nach Osten oder Westen auszurichten. Denn morgens und abends ist der Strombedarf vieler Haushalte höher als zur Mittagszeit, wenn die Sonne im Süden steht.
In jedem Fall lohnt es sich, Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen oder Wäschetrockner gezielt dann laufen zu lassen, wenn die Photovoltaikanlage viel Leistung bringt. Dabei hilft die Zeitvorwahlfunktion, die viele Geräte bieten.
Noch mehr Eigenverbrauch erzielen Haushalte, wenn sie eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto anschaffen. Energiemanagementsysteme sorgen automatisch dafür, dass Heizung und Wallbox so weit wie möglich Solarstrom nutzen. Ist zusätzlich ein Speicher installiert, berücksichtigt das System auch ihn bei der Steuerung der Stromflüsse.
Die richtige Anlagegröße wählen
Wichtig ist die Dimensionierung der Anlage: Ist sie zu leistungsstark, bleibt die Eigenverbrauchsquote und damit auch die Rentabilität gering. Zu klein sollte die PV-Anlage aber auch nicht sein, weil dann die Investitionskosten überproportional hoch sind. Denn einige Kosten, etwa für das Montagegerüst oder die Anfahrt der Handwerker, fallen weitgehend unabhängig von der installierten Leistung an.
Als Faustregel gilt: Pro 1.000 kW Stromverbrauch sollten Haushalte 1,5 bis 2 kWp Anlagenleistung installieren.
Erträge überwachen
Bei den meisten Photovoltaikanlagen können die Betreiber:innen per App oder Web-Portal überwachen, wie viel Strom sie gerade erzeugen. Es empfiehlt sich, immer mal wieder einen Blick auf diese Daten zu werfen. Denn so erkennen die Eigentümer:innen frühzeitig etwaige Leistungsabfälle, die auf einen Schaden bei Modulen, Kabeln oder dem Wechselrichter hindeuten.
Auch kann es sinnvoll sein, die Module einmal jährlich mit Wasser und Lappen zu reinigen – zumindest dann, wenn sie sicher und ohne Aufwand zugänglich sind. Ebenso ist es ratsam, alle zwei Jahre eine Wartung durchführen zu lassen.
Rentabel auch mit Volleinspeisung
Neben der Erzeugung für den Eigenverbrauch samt Netzeinspeisung der Überschüsse gibt es noch eine weitere Möglichkeit, Photovoltaikanlagen wirtschaftlich zu betreiben: die Volleinspeisung. Dabei wird die gesamte erzeugte Strommenge ins öffentliche Netz geleitet. Der Bund gewährt bei diesem Modell für Anlagen mit einer Leistung bis zehn kWp, die bis zum 31. Januar 2026 in Betrieb gehen, eine Vergütung von 12,47 Cent pro kWh.
In den meisten Fällen ist die Volleinspeisung nicht so rentabel wie der Eigenverbrauch mit Überschuss-Einspeisung. Sinnvoll ist dieses Modell dann, wenn die Bewohner:innen sehr wenig Strom verbrauchen – oder auch in vermieteten Häusern, da die Versorgung der Mieter:innen mit dem Solarstrom vom Dach rechtlich gesehen relativ kompliziert ist.
So verläuft die Stromproduktion im Jahresverlauf
Im Winterhalbjahr liefert eine Photovoltaikanlage weit weniger Strom als in den Sommermonaten. Die Haushalte können die erzeugte Menge in der Regel zum größten Teil und an manchen Tagen sogar vollständig selbst verbrauchen. Deshalb ist die Bedeutung der Wintermonate für die Amortisation der Anlage nicht zu unterschätzen.
Im Sommerhalbjahr dagegen liefern die Photovoltaikmodule deutlich mehr Strom als die Bewohner:innen verbrauchen können. Die Überschüsse können die Haushalte entweder speichern, um sie abends zu nutzen, oder gegen die EEG-Vergütung ins öffentliche Netz speisen.
Fazit: Photovoltaik – in der Regel eine lohnende Investition!
Ob und wenn ja wie schnell sich eine Photovoltaikanlage bezahlt macht, lässt sich nicht pauschal sagen – das hängt von vielen Faktoren ab. Eines ist aber eindeutig: In den meisten Fällen rentiert sich die Investition relativ schnell. Amortisationszeiten von 6 bis 15 Jahren sind die Regel. Die Module liefern aber mindestens 25 Jahre lang Strom.
Haushalte können viel dafür tun, die Rentabilität ihrer Anlage zu steigern. Wichtigster Hebel ist hier der Eigenverbrauch: Je mehr Strom die Bewohner:innen selbst nutzen, desto schneller zahlt sich die Investition aus. Ob sich ein Speicher finanziell lohnt, hängt vor allem davon ab, was die Betreiber:innen für dessen Anschaffung bezahlen.

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