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Das Wichtigste über die Reinigung von Photovoltaikanlagen

Photovoltaik erzeugt ganz ohne unser Zutun auf dem Hausdach Strom. Doch es lohnt sich, ab und zu einen Blick auf die PV-Anlage zu werfen. Denn gut gepflegte Solarmodule verbessern den Stromertrag und verlängern die Lebensdauer. Was ist bei der Photovoltaik-Reinigung zu beachten?

Zuletzt aktualisiert am 30.11.2023
Lesedauer: 4 Minuten

Darum sollte man PV-Anlagen reinigen

Laub, Straßenstaub und Vogelkot landen nicht nur auf Autos, Straßen und Gehsteigen, sondern lagern sich auch auf Solaranlagen ab. Hinzu kommen Emissionen des Straßen- und Luftverkehrs sowie Ruß aus gewerblichen und privaten Schornsteinen. Zwar kann ein kräftiger Regenguss bei der Reinigung helfen, doch das gilt nicht immer. Staut sich die Feuchtigkeit, können sich Moose und Algen bilden. Sobald es aber nur wenig oder gar nicht regnet, verfestigen sich Verschmutzungen.

Bei der Pflege der Photovoltaik kommen schnell Fragen auf: Reicht Regen, um Verschmutzungen zu entfernen? Falls nicht: Welches Reinigungsmittel wird benötigt? Und kann man die Reinigung einer Photovoltaikanlage selbst erledigen oder sollte man sie Fachleuten überlassen? Fakt ist: Eine Schmutzschicht lässt weniger Sonnenstrahlen durch das Glas bis zur Solarzelle dringen und schränkt den Stromertrag ein. Die Leistungseinbußen können bis zu 15 oder 20 % betragen. Wenn die Solaranlage hingegen gut gepflegt ist, hat sie auch eine längere Lebensdauer.

Nahaufnahme Solarmodul

Dann sollte eine PV-Anlage gereinigt werden

Wie oft eine Photovoltaikanlage gereinigt werden sollte, hängt davon ab, wo und wie sie installiert wurde. Ist das Dach beispielsweise weniger als 15 Grad geneigt, fließt Regenwasser schlechter ab. Die natürliche Reinigungsfunktion des Wassers ist deshalb beschränkt. Auch das Umfeld ist entscheidend. Befindet sich die Photovoltaikanlage auf einem Haus, das von vielen Bäumen umgeben ist, wird es schneller mit Laub und Baumblütenstaub bedeckt als Solarmodule in der Stadt. Auch in der näheren Umgebung von landwirtschaftlichen Betrieben, Zementwerken, Kiesgruben und Bahnstrecken ist die Schmutzbelastung überdurchschnittlich hoch. Im Fall der Bahnstrecken entsteht beispielsweise Roststaub, wenn Züge bremsen. Dieser Rost kann sich in das Glas hineinfressen und beschädigen.

Die meisten Photovoltaikanlagen in Deutschland sind so montiert, dass der Neigungswinkel mindestens 25 Grad beträgt. Auf diese Weise funktioniert die natürliche Reinigung durch Regen und Schnee recht gut, wenn es sich um leichte und lose Verunreinigungen handelt. Dies gilt zumindest außerhalb längerer Trockenphasen. Die durchschnittlichen Ertragseinbußen durch leichte Verschmutzung und bei natürlicher Regenreinigung werden auf ein bis zwei Prozent geschätzt.

Hartnäckige Verschmutzungen wie Vogelkot oder eingetrocknetes Blätter-Staub-Gemisch lassen sich durch Regen allein nicht entfernen. Ist die Photovoltaikanlage an der Hausfassade befestigt, die normalerweise nicht die Wucht eines Regenschauers abbekommt, muss manuell gereinigt werden. Sind die Solaranlagen regelmäßig stärkeren Verschmutzungen aus der Umwelt ausgesetzt, raten Fachleute dazu, sie einmal im Jahr zu reinigen. In weniger durch Schmutz und Staub belasteten Gegenden werden alle zwei bis drei Jahre als sinnvoll angesehen.

Professionelle Hilfe ist die sicherste Option

Wer es sich selbst zutraut, auf das Hausdach zu steigen und die Solarpaneele zu reinigen, spart Kosten. Andererseits besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer Reinigung die Module beschädigt werden. Wird ein Fachbetrieb beauftragt, werden viele Risiken ausgeschlossen. Egal ob Sie die Anlage selbst reinigen oder die Arbeit an einen Fachbetrieb vergeben. Es ist nützlich, die Ertragsdaten der Anlage vor und nach der Reinigung zu protokollieren. Auf diese Weise lässt sich klären, ob eine Verschmutzung möglicherweise dazu geführt hat, dass die Anlage weniger Leistung erzeugt hat, oder ob beispielsweise technische Probleme hierfür verantwortlich sind.

Bungalow mit Solaranlage

6 Tipps, wenn Sie Ihre PV-Anlage selbst reinigen

 

  1. Lesen Sie die Anleitung des Herstellers. Manche Hersteller knüpfen die Garantie daran, dass bestimmte Reinigungsmittel verwendet werden. Gibt es keine speziellen Anforderungen vom Hersteller, nutzen Sie am besten sanfte, möglichst ökologische Reinigungsmittel – wie zum Beispiel umweltfreundliche Haushalts- oder Glasreiniger.
  2. Wählen Sie weiche Bürsten und Schwämme, um das Glas nicht zu zerkratzen. Auf keinen Fall sollten die Module mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet werden.
  3. Morgens früh oder am späten Abend sind gute Zeitpunkte für die Reinigung. Ideal ist ein wolkenverhangener, gegebenenfalls regnerischer Tag im Frühjahr. Hintergrund hierfür ist, dass starke Temperaturunterschiede die Solarpaneele beschädigen können. Kaltes Wasser auf ein aufgeheiztes Modul könnte Schäden verursachen.
  4. Sorgen Sie, bevor Sie auf das Dach steigen, für eine verlässliche Sicherung. Ein gutes Hilfsmittel ist eine lange und stabile Teleskopstange, an der das Reinigungselement befestigt werden kann. So gelangen Sie gut an alle Module und reduzieren die Gefahr eines Absturzes.
  5. Das Reinigungsmittel kommt in eine Wanne mit kalkarmem Wasser. Tauchen Sie Bürste oder Schwamm ein und putzen Sie die Module locker und mit wenig Druck. Es ist besser, öfter leicht über dieselbe Stelle zu wischen als einmal und mit zu viel Druck, der das Glas beschädigen kann.
  6. Nach der Reinigung sollte mit klarem, entmineralisiertem und kalkarmem Wasser nachgespült werden, damit keine Reste vom Reinigungsmittel haften bleiben oder Schlieren entstehen.

Balkonkraftwerke sollten häufiger gereinigt werden

Einfacher ist es, die Module eines Balkonkraftwerks zu säubern, da diese in der Regel leichter erreicht werden können. Die Solarmodule dieser Mini-PV-Anlagen sind meistens an der Außenseite des Balkons befestigt. Die Reinigungsempfehlungen entsprechen in vielen Punkten denen von Dachanlagen. Geraten wird allerdings zu einem häufigeren Reinigungszyklus von sechs Monaten bis zu einem Jahr. Selbst wenn angegeben wird, dass es sich um selbstreinigende Sonnenkollektoren handelt, empfiehlt es sich Schmutz und Dreck in gewissen Abständen zu entfernen, um den Stromertrag nicht zu schmälern. „Selbstreinigend“ bezieht sich in der Regel darauf, dass Regen und Schnee die Reinigungsfunktion übernehmen. Doch wie auf dem Dach reicht diese natürliche Art der Schmutzentfernung nicht immer aus.

So finden Sie einen Fachbetrieb für die Reinigung

Wer nicht auf das Dach steigen will oder die Reinigung lieber einem Profi überlässt, wendet sich am besten an einen Fachbetrieb. Mit Blick auf die Umwelt lohnt es sich, auf eine ökologische Solarreinigung zu achten, da das heruntertropfende Reinigungswasser ungefiltert in den Boden fließt.

Die Kosten für eine professionelle Reinigung unterscheiden sich regional und auch zwischen den Anbietern zum Teil erheblich. Deshalb kann es viel Geld sparen, vorab unverbindliche Angebote von mehreren Dienstleistern anzufordern und die Leistungen sowie die Kosten zu vergleichen. In den Kosten sollte neben der Arbeitszeit auch die Ausrüstung, das Material und die Anfahrt enthalten sein. Vorteilhaft kann es sein, nahe gelegene Fachbetriebe auszuwählen, da bei ihnen die Anfahrt kürzer ist.

Berechnet wird bei mittleren und größeren Solaranlagen in der Regel pro Quadratmeter. Hier variieren die Preise im Durchschnitt zwischen zwei und drei Euro netto pro Quadratmeter. Ist die Anlage 50 Quadratmeter groß, betragen die Reinigungskosten zwischen 125 und 150 €. Mitunter werden auch Festpreise angeboten. Interessant können auch Reinigungsverträge sein, sofern hier attraktive Preismodelle bestehen.

Reinigung der PV-Anlage

Vattenfall Fazit

Mit einer regelmäßigen Reinigung der Solarmodule optimieren Sie den Ertrag Ihrer Photovoltaikanlage und schaffen gute Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer. Wenn Sie die Ertragsdaten vor und nach der Reinigung protokollieren, können Sie den Effekt eventuell sogar messen. Wer die Anlage von einem Fachunternehmen reinigen lässt, geht am wenigsten Risiken ein. Wie oft Sie Ihre PV-Anlage reinigen sollten, hängt unter anderem vom Standort und vom jeweiligen Kosten-Nutzen-Verhältnis ab.

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