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Smart Meter oder klassischer Zähler – So erkennen Sie, ob Sie eine moderne Messeinrichtung haben

Moderne und intelligente Messeinrichtungen werden bald alle konventionellen Stromzähler ersetzen. Unterschiede und Vorteile von digitalen Zählern und Smart Metern und wie sie diese erkennen.

Das ist eine moderne Messeinrichtung

Eine moderne Messeinrichtung (mMe) erfasst den Stromverbrauch elektronisch und nicht mehr analog. Die verbrauchten Kilowattstunden werden auf einem digitalen Display angezeigt. Deswegen wird die moderne Messeinrichtung auch als digitaler Stromzähler bezeichnet. Das Gerät speichert den Zählerstand tagesgenau rollierend über 24 Monate. Die Daten können nach Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer auf dem Display abgelesen werden.

Infografik Digitaler Stromzähler

So erkenne ich einen modernen Zähler

Generell wird zwischen konventionellen Messeinrichtungen, modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen unterschieden. Zu den konventionellen Messeinrichtungen zählt der klassische Ferraris-Zähler. Eine moderne Messeinrichtung ist ein digitaler Stromzähler. Die Daten müssen jeweils am Gerät vor Ort abgelesen werden. Es gibt auch digitale Stromzähler, die als Zweirichtungszähler Strombezug und Stromeinspeisung messen können.

Bei intelligenten Messsystemen (iMSys) handelt es sich um einen digitalen Stromzähler, ergänzt durch eine Kommunikationseinheit – das Smart Meter Gateway. Intelligente Messsysteme bzw. Smart Meter können den Stromverbrauch also selbstständig an den Messstellenbetreiber übermitteln. 

Das Messstellenbetriebsgesetz regelt, für welche Verbraucher:innen welche neuen Zähler vorgesehen sind. Sie können aber auch von sich aus den Einbau eines intelligenten Messsystems beantragen.

  Konventionelle Zähler (z.B. Ferraris-Zähler) Digitale Zähler (mMe) Smart Meter (iMSys)
Datenerfassung Analog Digital Digital
Datenspeicherung Nein Lokal, Zählerstand vom aktuellen Tag, vom Vortag, vom Vormonat und den letzten 24 Monaten Online, viertelstundengenau
Anzeige detaillierter Verbrauchsdaten Nein Im Display Über ein Online-Portal mit persönlichem Zugriff
Datenübertragung Nein Nein Ja
Nutzung dynamischer Tarife Nein Nein Ja

Dann werden die modernen Zähler Pflicht

Bis 2032 soll in Deutschland der Großteil aller konventionellen Zähler gegen Smart Meter ausgetauscht werden. Dafür wurde im Mai 2023 das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Dieses beinhaltet unter anderem Änderungen am Messstellenbetriebsgesetz.

Das System für den Einbau der Smart Meter steht fest:

Ab 2025 fallen unter den Pflichteinbau:

  • alle Strombezugsstellen, die mehr als 6.000 kWh/Jahr verbrauchen
  • alle PV-Anlagen mit mehr als 7 kWp Leistung

Der Austausch erfolgt stufenweise:

Bis Ende 2025 sollen mindestens 20 Prozent, bis Ende 2028 mindestens 50 Prozent und bis Ende 2030 mindestens 95 Prozent der Pflichteinbaufälle mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet sein.

Gut zu wissen: Ab 2025 müssen auch alle Stromlieferanten dynamische Tarife anbieten, die Sie allerdings nur mit einem Smart Meter nutzen können. Auf diesem Weg können Sie Strom dann nutzen, wenn der Börsenpreis besonders günstig ist und dadurch Kosten sparen.

Das ist ein Messstellenbetreiber

Messstellenbetreiber sind Unternehmen, die Stromzähler einbauen und den reibungslosen Messstellenbetrieb sicherstellen. Dazu gehört die Übermittlung von Daten an den Stromlieferanten und den Netzbetreiber. Dem Messstellenbetreiber gehört der Stromzähler. Bei intelligenten Messsystemen (Smart Metern) betreibt er auch die weitere Netzinfrastruktur, wie etwa die Kommunikationseinheiten (Smart-Meter-Gateways).

Der Messstellenbetreiber ist nicht notwendigerweise auch Ihr Stromlieferant, denn es gibt grundzuständige Messstellenbetreiber und wettbewerbliche Messstellenbetreiber. Kund:innen steht es frei, sich eigenständig wettbewerbliche Messstellenbetreiber zu suchen und mit ihnen einen gesonderten Vertrag abzuschließen. Tun Sie das nicht, ist der grundzuständige Messstellenbetreiber für Ihre Messstelle verantwortlich.

Grundzuständig ist, bis auf wenige Ausnahmen, der örtliche Netzbetreiber. In allen anderen Fällen beauftragen die Netzbetreiber einen Dienstleister und diese sind dann, je nach Dienstleister, auch wettbewerbliche Messstellenbetreiber. Die Aufgaben des Messstellenbetreibers sind im Messstellenbetriebsgesetz, kurz MsbG, geregelt.

Wer übernimmt die Kosten für den Einbau des Messsystems?

Mädchen steht vor Wallbox und Wärmepumpe

Die Kosten für Einbau und Betrieb einer modernen Messeinrichtungen wurden für normale Haushaltskunden auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt. Auch beim Einbau eines Smart Meters liegt die Preisobergrenze für Verbraucherinnen und Verbraucher, die unter den Pflichteinbau fallen, bei 20 Euro pro Jahr.

Wer das intelligente Messsystem zur Nutzung einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung einbauen lässt (z. B. Wärmepumpe, Wallbox), muss maximal 50 Euro pro Jahr zahlen. Bisher konnten Entgelte von bis zu 100 Euro brutto jährlich für intelligente Messsysteme erhoben werden. Den Differenzbetrag trägt nun der Netzbetreiber.

Wer noch nicht unter den Pflichteinbau fällt, sondern auf Wunsch einen Smart Meter einbauen lässt, zahlt für diese Zusatzleistung zusätzlich eine einmalige Gebühr von 30 Euro.

Smarte Stromnetze für die Energiewende

Die Digitalisierung der Stromnetze ist ein wichtiger Schritt hin zur Energiewende. Durch Smart Meter, also die elektronische Erfassung aller Verbrauchsdaten, lassen sich die komplexen Vorgänge in den Stromnetzen besser analysieren, steuern und automatisieren. Die Netze werden sozusagen „intelligent“. Wichtiger Vorteil: Das hilft den Netzbetreibern auf Schwankungen im Stromnetz gezielt zu reagieren. Intelligente Energienetze ermöglichen eine bessere Integration von Strom aus erneuerbaren Energien und machen den Betrieb von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen – wie zum Beispiel Wärmepumpen – deutlich effizienter. Das kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch den Verbraucher:innen zugute.

Vattenfall Fazit

Konventionelle Stromzähler werden in vielen Haushalten in den nächsten Jahren durch moderne Messsysteme ersetzt. Das ermöglicht den Netzbetreibern eine bessere Steuerung der Stromnetze und gibt den Haushalten mehr Informationen zum eigenen Stromverbrauch. So können Sie Ihren Konsum genauer analysieren und – unter anderem durch bewusste Nutzung dynamischer Tarife – Kosten sparen. Welches Messsystem aktuell in Ihrem Haushalt verbaut ist, lässt sich mit einem Blick in den Zählerkasten rasch feststellen.

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