Infowelt Energie
Update für die Heizung – Modernisierung rechtzeitig planen
Zuletzt aktualisiert am 4.9.2025
Lesedauer: 12 Minuten
Allein das Heizen macht rund 75 % des gesamten Energiebedarfs eines Hauses aus. Und über die Hälfte aller Heizungen in Deutschland verbrauchen mehr Energie als nötig. Das Optimierungs- und Sparpotenzial ist also riesig. Erfahren Sie hier, wann und wie Sie Ihre Heizung intelligent modernisieren.
Aktueller gesetzlicher Rahmen
Ob eine Heizungsanlage modernisiert werden sollte, hängt vom Alter der Anlage und den verwendeten Energieträgern ab. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) setzt fest, dass Heizungen künftig auf erneuerbare Energien ausgerichtet sein sollen. Ist die Heizung mehr als 30 Jahre in Betrieb, ist der Austausch gesetzlich vorgeschrieben. Ausgenommen von dieser Pflicht sind Brennwert- und Niedrigtemperaturkessel, da diese Heizgeräte so optimiert wurden, dass sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt alle Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden und deren Heiztechnik fest. Dazu ordnet es jedem Energieträger sogenannte Primärenergiefaktoren zu. Nach diesem System wird die energetische Qualität eines Gebäudes bewertet. In die Bewertung fließt beispielsweise auch ein, ob die verwendete Energie erst zum Wohnhaus befördert werden muss oder direkt vor Ort erzeugt wird – wie etwa über Photovoltaik-Anlagen auf dem Gebäudedach. Das GEG gibt zudem vor, wie hoch der Anteil von nicht erneuerbaren Energien nach der Modernisierung sein darf. Außerdem legt es fest, welche Heiztechniken eingesetzt werden dürfen und welche nicht. So soll seit 1. Januar 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung mit 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. Dabei gelten im Bestand jedoch Übergangsregelungen bis zum Inkrafttreten einer kommunalen Wärmeplanung.
Vattenfall Tipp
Die Frage, ab wann Ihre Heizung nicht mehr betrieben werden darf, kann Ihr:e Schornsteinfeger:in beantworten. Auch Energieeffizienz-Berater:innen stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Die Vorteile einer neuen Heizung
Mit einer modernen Heizungsanlage sind wirtschaftliche und umwelttechnische Vorteile verbunden. Neue Heizungen sind um bis zu 30 % effizienter, Wärme kann mit weniger Energieaufwand erzeugt werden. Dadurch fallen bei gleicher Wärmeleistung weniger CO2-Emissionen an. Durch die mögliche Einsparung von Heizkosten kann der Umstieg auf eine neue Heizung einen positiven Effekt auf die Betriebskosten haben. Und obendrauf gibt es noch staatliche Förderungen im großen Stil. Effiziente Heizungs-Alternativen sparen Geld und reduzieren die CO2-Emissionen der Heizung.
Etwa drei Viertel des Energieverbrauchs in einem Wohnhaus entfallen auf das Heizen. Wer seinen Energieverbrauch senken möchte, kann hier weitaus mehr einsparen als beim Strom. Es gibt einige Anzeichen, bei denen dringend über eine Heizungs-Sanierung oder -Modernisierung nachgedacht werden sollte. Ein weiterer Vorteil einer modernen Heizungsanlage ist mehr Sicherheit, da Störungen oder gar ein Komplettausfall unwahrscheinlicher werden, genauso wie mehr Komfort. Eine moderne Heizungsanlage kann digital gesteuert werden und in die Smart-Home-Umgebung integriert werden. So lässt sie sich bequem von jedem Ort der Welt aus per App steuern. Mit smarter Technik ist eine noch effizientere Nutzung nach den individuellen Bedürfnissen möglich. Wärme wird nur dann erzeugt, wenn sie wirklich gebraucht wird.
- Hohe Heizkosten
- Alter der Heizung > 15 Jahre
- Grenzwertige Abgaswerte (werden jährlich vom Schornsteinfeger gemessen)
- Häufige Reparaturen
- Hohe Abgaswärmeverluste
- Hoher CO₂-Ausstoß
- Marode Heizkörper und Heizungsrohre
- Warmer Heizungskeller (hier geht die Wärme auf dem Weg in die Wohnräume verloren)
- Heizkörper in der Nähe der Heizungsanlage funktionieren, weiter entfernte werden nicht richtig warm
- Glucker- und Fließgeräusche durch Luftansammlungen in der Heizanlage
Das kostet eine neue Heizung
Mit welchen Kosten man bei der Anschaffung einer neuen Heizung rechnen sollte, hängt davon ab, wie groß der Umfang der Arbeiten ist und für welches Heizsystem man sich entscheidet. Neben einer neuen Heizung mit dem bestehenden Energieträger kann es im Zuge einer Modernisierung auch sinnvoll sein, das komplette Heizsystem zu wechseln. Wird die Wärme beispielsweise über eine Kohleheizung oder einen Strom-Nachtspeicherofen erzeugt, ist ein Systemwechsel meist unausweichlich.
Die Umrüstung der Heizanlage auf wirtschaftlich effizientere und modernere Alternativen wie beispielsweise eine Wärmepumpe lohnt sich. Wer sich für eine Heizung rein auf Basis erneuerbarer Energien entscheidet, dem winken attraktive staatliche Förderungen. Außerdem sinken die Heizkosten bei einer solchen Lösung langfristig noch stärker. Zudem arbeitet Deutschland darauf hin, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, was auch den Betrieb von Heizungen zunehmend beeinflussen wird.
Vattenfall Tipp
Eine energetische Sanierung mit einem Austausch der Heizanlage kann kosten- und zeitintensiv sein. Auch wenn eine umfassende Heizungsmodernisierung für Sie zurzeit nicht in Frage kommt, können kleinere Maßnahmen dazu beitragen, die Energiebilanz eines Hauses zu verbessern. Allein der Austausch von alten Umwälzpumpen oder der Einbau von smarten Thermostaten kann Energie sparen und ist mit wenig Aufwand umsetzbar. Auch ein hydraulischer Abgleich kann sich lohnen.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt Sanierungsmaßnahmen, durch die Bestandsgebäude dauerhaft Energiekosten einsparen. Dazu zählt auch der Heizungstausch, wenn ein Umstieg auf moderne Heiztechniken erfolgt.
Gut zu wissen: Seit 1. Januar 2024 gelten attraktive Förderbedingungen für den Heizungstausch. Die KfW erstattet bis zu 70 % der Kosten für eine nachhaltige Heizung. Zusätzlich können Sie weitere Fördermittel zur energetischen Sanierung Ihres Hauses beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Allerdings steht nicht fest, wie lange es Förderungen in dieser Höhe noch geben wird. Deshalb ist es ratsam, möglichst schnell mit der Planung eines nötigen Heizungsaustauschs zu beginnen.
Keine Förderungen mehr für Öl- und Gasheizungen
Für alle Heizungen, die Öl oder Gas als Energieträger nutzen, gibt es keine staatlichen Gelder mehr – unabhängig davon, ob das Gebäude eine hohe oder sehr hohe Effizienzklasse hat. Auch für Hybridheizungen wurde der staatliche Zuschuss 2022 gestrichen, sobald ein fossiler Energieträger im Spiel ist.
Eine energetische Sanierung kann sich insbesondere bei älteren Häusern lohnen. Bereits kleinere Modernisierungsmaßnahmen tragen spürbar zur Senkung der Heizkosten bei. Dazu zählen etwa die Dämmung der Fassade, der Einbau von Wärmeschutzfenstern, die Modernisierung der Heizungsanlage oder der Umstieg auf digitale Thermostate.
Fachkundige Energieeffizienz-Expert:innen nehmen den energetischen Zustand Ihres Gebäudes und Ihrer Heizung unter die Lupe, schlagen geeignete Maßnahmen vor und schätzen die Kosten ab. Für umfassendere Sanierungen kann ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) sinnvoll sein, der den Weg zu mehr Energieeffizienz in mehreren Schritten aufzeigt. Für die Erstellung eines iSFP übernimmt der Staat in der Regel bis zu 50 % der Kosten. Liegt ein solcher Plan vor, profitieren Sie meist von zusätzlichen 5 % Förderung bei bestimmten Einzelmaßnahmen.
Diese Kosten für Modernisierungen sind auf Mieter:innen umlegbar
Vermieter:innen dürfen aktuell bis zu 8 % der Kosten für Modernisierungen auf die Mieter:innen umlegen, wenn sie keine staatliche Förderung für die Modernisierung in Anspruch nehmen. Sollten sie die Bundesförderung für effiziente Gebäude beantragen, dürfen bis zu 10 % der Kosten umgelegt werden. Die Fördermittel müssen dann aber von den Kosten der Modernisierungsmaßnahme abgezogen werden. Im Rahmen dieser Modernisierungsumlage können Mieter:innen an den Kosten für alle Maßnahmen zur Verbesserung beteiligt werden, also an energetischen Modernisierungen mit dem Ziel, Endenergie einzusparen, und an solchen, die die Wohnverhältnisse verbessern.
Wird bei einer Modernisierung zu einem höheren Heizungstandard gewechselt, ist die teilweise Umlage der Kosten auf die Mieter:innen rechtlich zulässig, da Endenergie eingespart wird. Die Modernisierungsumlage ist laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) jedoch auf 50 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat gedeckelt. Damit dürften die Gesamtkosten für Mieter:innen sinken, da die Kaltmiete zwar steigt, die Warmmiete aber durch effizientere Heiztechnik meist geringer ausfällt.
Eine Heizungsmodernisierung sollte gut vorbereitet werden, um Investitionskosten zu optimieren, Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und eine Anlage zu wählen, die langfristig zum Gebäude passt. Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme: Alter und Zustand der Heizung, Abgaswerte und Wärmeverluste werden durch den Schornsteinfeger oder eine Energieberaterin geprüft. Auch eine mögliche gesetzliche Austauschpflicht spielt eine Rolle. Anschließend lohnt es sich, den energetischen Zustand des Hauses zu analysieren. Eine gute Dämmung und moderne Fenster reduzieren den Heizbedarf und ermöglichen oft eine kleinere, günstigere Anlage.
Auf dieser Basis wird entschieden, welches Heizsystem am besten geeignet ist: von Wärmepumpen über Biomasse- und Pelletheizungen bis hin zu Fernwärme oder förderfähigen Hybridlösungen. Frühzeitige Förderanträge bei KfW oder BAFA sind wichtig, da sie vor Vertragsabschluss mit dem ausführenden Fachbetrieb gestellt werden müssen. Parallel sollte das Budget festgelegt und mehrere Angebote von Fachbetrieben eingeholt werden, idealerweise von Unternehmen mit Erfahrung im Einbau erneuerbarer Heiztechnik. Nach der Installation sorgen ein hydraulischer Abgleich, die richtige Einstellung und regelmäßige Wartung für maximale Effizienz und Komfort. Wer strukturiert vorgeht, vermeidet Kostenfallen, sichert Zuschüsse und stellt sicher, dass die Heizung viele Jahre effizient und klimafreundlich arbeitet.
Checkliste: Heizungsmodernisierung im Einfamilienhaus
- Dringlichkeit: Besteht eine Austauschpflicht / Ist die Anlage defekt?
- Wie hoch ist das Budget (unter Berücksichtigung der Fördermöglichkeiten)?
- Komplette Heizungsmodernisierung oder nur Austausch von Komponenten?
- Welche zusätzlichen energetischen Maßnahmen sind erforderlich?
- Können erneuerbare Energien in das Heizkonzept integriert werden?
- Gibt es die Möglichkeit, sich an bestehende lokale Wärmenetze anzuschließen (zum Beispiel Fernwärme)?
- Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Welche Heizleistung wird benötigt?
- Wie wird die Wärme im Haus verteilt? Wie soll sie zukünftig verteilt werden?

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Rechnen Sie selber nach. Mit dem Kostenplaner. Erfahren Sie, ob sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für Ihr Haus rechnet:
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Gesamtkosten im Blick: Alle Kosten im Detail erklärt inkl. 2 echter Beispiele (Öl und Gas)
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Max. Förderung: Was, wie, von wem gefördert wird und wie Sie die höchsten Summen sichern
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Stromkosten berechnen: Einfache Anleitung zur Berechnung Ihrer Betriebskosten mit Wärmepumpe
Das Angebot an Heizsystemen ist vielfältig: Moderne Wärmepumpen nutzen vorhandene Umweltenergie, um Räume und Wasser aufzuheizen.
Bei Hybridheizungen kommen innerhalb einer Heizungsanlage mehrere Energieträger zum Einsatz, wie beispielsweise ein Gas-Brennwert-Gerät und eine Wärmepumpenheizung. Achtung: Diese Form der Hybridheizung ist jedoch nicht förderfähig. Lediglich Hybridheizungen, die komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden, kommen für eine KfW-Förderung infrage.
Eine weitere Möglichkeit zur Gewinnung von umweltfreundlicher Heizenergie ist die Solarthermie, wobei das Warmwasser und das Wasser für den Heizungskreislauf durch Sonnenenergie erwärmt werden.
Gasheizung modernisieren
Seit Januar 2024 soll jede neu eingebaute Heizung möglichst mit 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. Wer sich trotz hoher Förderungen für nachhaltige Wärmelösungen für eine neue Gasheizung entscheidet, sollte beachten, dass diese ab 2029 nur noch mit einem steigenden Anteil an erneuerbaren Energien genutzt werden darf. Das kann zum Beispiel Biomethan oder Wasserstoff sein. 2029 liegt der Pflichtanteil bei 15 %, 2035 bei 30 %, 2040 bei 60 % und ab 2045 müssen Gasheizungen zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Ölheizung ersetzen
Alte Ölheizungen sollten zügig modernisiert werden, da sie einen besonders hohen CO2-Ausstoß erzeugen können. Förderungen für neue Ölheizungen gibt es nicht mehr und nach Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung ist der Einbau nur noch zulässig, wenn die Ölheizung einen bestimmten Anteil an erneuerbaren Energien nutzt.
Bei einer Umstellung auf Heiztechniken aus erneuerbaren Energien, werden aktuell bis zu 70 % der Kosten im Rahmen des BEG übernommen.
Wärmepumpe als neue Heizung – eine gute Option
Wärmepumpen gewinnen aus der Wärme der Umgebungsluft, der Erde oder dem Wasser Energie, um Räume zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Klarer Vorteil sind die geringen Heizkosten, allerdings sollte das Gebäude wegen der niedrigen Vorlauftemperatur bereits eine gute Energieeffizienz haben. Sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz als auch der Einbau einer Wärmepumpe werden vom Staat bezuschusst.
Die Umstellung auf eine Wärmepumpe funktioniert besonders gut, wenn Flächenheizsysteme verwendet werden. Diese Wärme aus Wand-, Decken- oder Fußbodenheizungen wird oft auch als besonders angenehm empfunden. Aber auch herkömmliche andere großflächige Heizkörper eignen sich für den Einsatz mit einer Wärmepumpe.
Fazit
Mehr Sicherheit, weniger Energieverbrauch
Wer sich frühzeitig mit moderner Heiztechnik beschäftigt, profitiert von den maximalen Fördermöglichkeiten der Bundesregierung und von den technischen Möglichkeiten nachhaltiger Energiegewinnung. Herkömmliche Heizungssysteme lassen sich zu klimafreundlichen Anlagen umrüsten und schonen dadurch nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Moderne Heizungsanlagen bieten nicht nur mehr Sicherheit, da Störungen oder gar ein Komplettausfall unwahrscheinlicher werden. Sie werden auch von intelligenter Technik gesteuert und können in die Smart-Home-Umgebung integriert werden. So ist eine noch effizientere Nutzung nach den individuellen Bedürfnissen möglich. Wärme wird nur dann erzeugt, wenn sie wirklich gebraucht wird.

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