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Diese zehn Fehler beim Heizen gehen richtig ins Geld
Nachts die Heizung ausdrehen, um Geld und Energie zu sparen? Hört sich schlau an, ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil, das wird teuer. Die zehn häufigsten Fehler beim Heizen.
Das wird teuer
Hier sind die zehn schlimmsten Heizsünden – und viele heiße Tipps, mit denen Sie locker 20 Prozent Heizkosten sparen.
Sünde 1: Keine Heizung, keine Kosten
Die günstigste Heizung ist die, die abgedreht ist. Diesem Motto glauben noch immer viele Bundesbürger – und fahren ihre Anlage nachts oder bei längerer Abwesenheit komplett herunter. Kostet ja nichts, denken sie. Doch diese Rechnung geht nicht auf.
Denn wer die Heizung ganz ausschaltet, riskiert, dass Wände, Böden und Möbel auskühlen und sich womöglich gar Schimmel bildet. Damit es ein kalter Raum wieder wohlig warm wird, muss die Heizung Schwerstarbeit leisten. Das wird teuer und kostet Wohnkomfort. Oft sind ausgekühlte Räume auch nach Stunden noch nicht richtig warm.
Nicht ausschalten
Günstiger ist es, die Heizung kontinuierlich auf niedriger Stufe laufen zu lassen und sie niemals ganz auszuschalten. Stellen Sie den Thermostat so ein, dass die Temperatur nicht unter 16 Grad fällt. Mit dieser Sparflamme-Taktik sparen Sie bares Geld und können die Wohnung schnell wieder auf eine angenehme Temperatur heizen.
Sünde 2: Sofa vor die Heizung
Sehr beliebt im Wohnzimmer: Das Sofa steht mit der Rückseite direkt vor der Heizung. Wer auf dem Sofa sitzt oder lümmelt, wird im Winter von herrlich warmer Luft umfächert. Doch eine solche Sitzheizung kostet sehr viel Geld. Denn Möbelstücke wie Sofas, Sessel und Schränke schlucken viel Wärme, wenn sie vor der Heizung stehen. Das unerfreuliche Ergebnis: Möbelstück warm, Zimmer kalt, Heizkostenrechnung hoch.
Heizung freihalten
Darum gilt: Immer schön Abstand zum Heizkörper halten, niemals die Heizung verdecken. Gönnen Sie Ihrem Wärmespender mindestens einen halben Meter Freiraum, damit sich die warme Luft optimal im Raum verteilen kann.
Sünde 3: Die Luftnummer
Noch immer der Klassiker unter den schlimmsten Heizsünden: das gekippte Fenster. Besonders in vielen Schlafzimmern ist es auch im Winter tagsüber stundenlang einen Spalt geöffnet. Was viele nicht wissen: Bei Dauer-Kipp gelangt nur relativ wenig Frischluft in den Raum, aber es geht jede Menge Wärme verloren. Ein derart ausgekühltes Zimmer lässt sich nur mit hohem Energieaufwand wieder aufwärmen – siehe Sünde Nummer 1.
Noch schlimmer ist es natürlich, den Heizkörper bei geöffneten Fenstern einfach weiterlaufen zu lassen. Viel schneller können Sie Ihr Geld nicht verbrennen.
Regelmäßig Stoßlüften
Für Frischluft sorgen Sie am besten durch regelmäßiges Stoßlüften. Im Winter viermal am Tag jeweils drei bis maximal fünf Minuten mehrere Fenster weit öffnen und für Durchzug und frische Luft sorgen. Profis nennen das Querlüften. Dabei kurz die Heizung ausstellen – fertig. Anschließend weiter heizen. Schon zwei Minuten später ist die Wohnung wieder angenehm warm. So lüften Sie richtig.
Sünde 4: Volle Pulle
Auch an knackig-kalten Tagen im Winter ist es keine Lösung, die Heizung bis zum Anschlag aufzudrehen. Denn Thermostate halten jeden Raum immer konstant auf der gewünschten Temperatur. In Wohnräumen sollte sie etwa zwischen 18 und 22 Grad liegen, im Schlafzimmer ganz nach Geschmack auch leicht darunter. Wer die Wohnung zur Sauna macht und richtig einheizt und die Regler auf die höchste Stufe stellt, zahlt kräftig drauf.
Tipp: Ein Grad weniger
Es gilt die Faustformel: Ein Grad mehr Raumtemperatur kostet sechs Prozent mehr Energie und Heizkosten. Sollten Sie doch einmal so richtig frösteln, tun es auch mal ein dickerer Pulli und warme Wollsocken.
Sünde 5: Die Heizung als Grill
Auch keine gute Idee: feuchte oder klamme Kleidung auf dem Heizkörper grillen, am liebsten im tiefen Winter, wenn die Klamotten auf dem Wäscheständer einfach nicht trocknen wollen.
Dadurch kann die warme Luft nicht richtig aufsteigen und im Raum zirkulieren. Es bleiben ungemütlich kalte Ecken, und auch der Verbrauch von Energie und damit die Heizkostenrechnung fallen bei notorischen Kleidungsgrillern höher aus.
Sünde 6: Offene Zimmertüren
Geschlossene Zimmertüren sorgen dafür, dass Sie jeden Raum ganz nach Gusto temperieren können. Doch steht eine Tür zwischen einem viel und einem nur wenig beheizten Zimmer offen, leiden Wohnkomfort und Bankkonto gleichermaßen. Denn beim Heizen kämpfen Sie unentwegt gegen die kühlere Luft aus dem weniger beheizten Nebenzimmer an. Ein teurer Kampf.
Sünde 7: An-Aus-Taktik
Sorgen Sie dafür, dass Ihre Heizkörper möglichst gleichmäßig arbeiten, am besten per „Autopilot“: Thermostate halten Ihre Wohnung auf konstanter Temperatur. Der ständige Wechsel zwischen An und Aus schadet dagegen dem Raumklima – sparen geht anders.
Sünde 8: Der Dauerläufer
Sie sind tagsüber nicht zu Hause, aber die Thermostate halten die Temperatur konstant auf wohligen 22 Grad? Schlechte Idee. Thermostate sind zwar gut, um das teure An und Aus und das komplette Auskühlen zu vermeiden und die Wärme in den Räumen zu halten. Aber wozu die Wohnung oder auch nur einzelne Räume so stark heizen, wenn Sie gar nicht da sind?
Smarte Heizung
Ein smartes Heizungssystem ist ein Tipp für alle, die immer zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen. Es ist ideal um Heizkosten zu sparen. Heizkörper oder die Fußbodenheizung lassen sich schnell und bequem online von unterwegs per App mit Smartphone oder Tablet steuern. Ihr Zuhause immer perfekt nach individuellen Bedürfnissen temperiert. Wärme per Fingertipp – so geht intelligentes Heizen.
Sünde 9: Zu viel Luft
Frische Luft ist gesund. Doch in Heizkörpern hat Luft generell nichts verloren. In jedes Heizungssystem dringt jedoch mit der Zeit ein wenig Luft ein. Zirkuliert zu viel davon in den Leitungen, kann sich das warme Wasser nicht gleichmäßig verteilen. Im Extremfall werden die Heizkörper gar nicht richtig warm, selbst wenn die Heizungsventile weit aufgedreht sind.
Regelmäßig entlüften
Es sollte jedes Heizungssystem regelmäßig entlüftet werden. Das funktioniert ganz einfach mit einem Vierkantschlüssel, den es in jedem Baumarkt für wenige Euro gibt. Wer sich nicht zutraut, die Heizkörper richtig zu Entlüften, sollte von Zeit zu Zeit einen Heizungsinstallateur kommen lassen. In fünf Minuten ist alles erledigt. Richtiges Entlüften spart viel Energie und damit auch Heizkosten.
Sünde 10: Uralte Technik
Sicher surfen Sie nicht mit einem 20 Jahre alten Computer im Internet. Der wäre für heutige Ansprüche viel zu langsam und würde vermutlich ständig abstürzen. Bei der Heizung denken dagegen die wenigsten daran, Uralt-Technik nach einer gewissen Laufzeit auszutauschen und durch eine moderne Anlage zu ersetzen. Doch wer längere Zeit nicht modernisiert, spart an der falschen Stelle.
Bis zu 30 Prozent mehr
Eine 15 oder 20 Jahre Heizungsanlage kann bis zu 30 Prozent mehr Energie fressen als neue Technik. Ähnliches gilt übrigens auch für Thermostate. Neue arbeiten immer effizienter und günstiger als 15 Jahre alte Regler. Die haben ihre besten Jahre längst hinter sich.
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Fotos: 2) Wellnhofer Designs/Adobe Stock, 3) thombach/Adobe Stock, 4) tashka2000/Adobe Stock, 5) fizkes/Adobe Stock, 6) AndreyPopov/iStock.