Infowelt Energie

Heizkörpernischen dämmen spart Energie

Heizungsnischen steigern die Energiekosten im Altbau. Wir stellen drei Lösungen vor, um Heizkörpernischen zu dämmen – von kostengünstig bis hocheffektiv.

Heizkörpernischen sind energetisch problematisch

Bis in die 80er-Jahre hinein wurden die Außenwände im Bereich der Heizkörper schmaler gebaut, damit der Heizkörper optisch weniger auffällt. Aus energetischer Sicht sind solche Nischen hinter Heizungen jedoch nicht empfehlenswert. Das hat mehrere Gründe:

Nahaufnahme Heizkörpernische

Wärmebrücke: Durch die dünneren Außenwände gelangt die Heizungswärme schneller nach außen als es bei den umliegenden, dickeren Wänden der Fall ist. Das erhöht den Energieverbrauch beim Heizen.

Schimmelgefahr: Ist die Heizung ausgeschaltet, kann Feuchtigkeit aus der Raumluft an der kalten Wand kondensieren. Das birgt die Gefahr von Schimmelbildung.

Mangelnde Luftzirkulation: Die Nische stört die Funktionsweise moderner Heizkörper. Heute spielt die Luftzirkulation eine große Rolle: Die kalte Luft am Boden wird vom Heizkörper erwärmt und nach oben abgegeben. Steht die Heizung in einer Nische, wird diese Zirkulation unterbrochen. Der Heizkörper muss mehr Wärme liefern, um die ungünstige Luftverteilung auszugleichen. Diese geht durch die dünneren Wände aber zum Großteil verloren.

Drei Möglichkeiten zur Dämmung von Heizkörpernischen

Um die Wärmeverluste zu minimieren, gibt es verschiedene Wege, Heizkörpernischen zu dämmen. Sie unterscheiden sich im Aufwand und in den Kosten:

1. Dünne Dämmschicht hinter dem Heizkörper

Soll der Heizkörper in seiner ursprünglichen Position bleiben, gibt es nur wenig Raum zum Dämmen. In dieser Variante sind besonders effiziente Dämmmaterialien gefragt. Dazu zählen:
 

  • Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS)
  • Polyurethanplatten (PUR)
  • Vakuumdämmplatten
  • Aerogelmatten

Im Heimwerkerbedarf werden Reflexionsfolien verkauft, die die Wärme der Heizung in den Raum abstrahlen sollen. Diese können für Mietende als Selbsthilfemaßnahme infragekommen. Die Dämmung sollte dabei möglichst an allen Seiten luftdicht mit der Wand verbunden werden, um das Schimmelrisiko zu minimieren.

Die kostengünstigste und schnellste Lösung ist jedoch auch in ihrer Effektivität begrenzt. Zwar können Dämmplatten den Wärmeverlust durch die Fassade abmildern, die Luftzirkulation bleibt aber weiterhin gestört.

2. Dämmung der kompletten Heizkörpernische

Eine effektivere Lösung im Umgang mit Heizkörpernischen ist es, sie verschwinden zu lassen. Die Nische wird komplett mit Dämmstoff ausgefüllt und verputzt. Dadurch verschwindet nicht nur die Wärmebrücke, auch die Luftzirkulation wird optimiert. Allerdings ist der zeitliche und finanzielle Aufwand dieser Variante höher, denn der Heizkörper muss versetzt werden. Spätestens dafür ist ein Profi gefragt.

Bei der Komplettdämmung gibt es genügend Platz für effektive Dämmstoffdicken. Als Dämmstoff kommen unterschiedliche Materialien infrage. Dazu zählen:
 

  • Dämmplatten aus Hartschaumstoff (z. B. EPS, XPS, PUR)
  • Mineralische Dämmstoffe wie Stein- oder Glaswolle
  • Natürliche Dämmstoffe wie Hanf, Zellulose, Schafwolle
  • Porenbetonsteine zum Ausmauern

3. Fassadendämmung

Eine Fassadendämmung ist bei weitem die effektivste Lösung, Wärmeverlusten durch Heizkörpernischen entgegenzuwirken und die Heizkosten zu senken. Es ist auch die teuerste Variante, wird aber vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit 15 % der Kosten bezuschusst.

Falls die Fassade ohnehin schadhaft ist oder saniert werden soll, behebt die Fassadendämmung gleichzeitig den Wärmeverlust durch Heizkörpernischen. Allerdings bleibt das Problem der mangelhaften Luftzirkulation bestehen, wenn nicht auch die Heizkörper im Gebäudeinneren versetzt werden.

Zu den geeigneten Materialien für eine Fassadendämmung zählen:
 

  • Wärmedämmverbundsysteme
  • Vorhangfassaden mit mineralischer Dämmung

Vattenfall-Tipp

Welche Methode zum Dämmen in Ihrem individuellen Fall die richtige ist, finden Sie mit einer unabhängigen Energieberatung heraus. Idealerweise lassen Sie sich dabei einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen. Dann bekommen Sie zusätzlich zur regulären Förderung einer Fassadendämmung einen 5-prozentigen iSFP-Bonus vom BAFA.

Heizkörpernische dämmen: Kosten und Nutzen

Bis zu 40 % der Heizenergie geht bei ungedämmten Gebäudehüllen über die Fassade verloren. Allein den Energieverlust durch Heizkörpernischen beziffert die Verbraucherzentrale auf bis zu 15 € Energiekosten pro Quadratmeter. Das summiert sich – abhängig vom Heizsystem – schnell zu mehreren 100 € Heizkosten pro Jahr.

Die Kosten für eine Dämmung hängen von der gewählten Maßnahme ab. Reflexionsfolien zum Selbstanbringen hinter dem Heizkörper kosten wenige Euro pro Quadratmeter. Wer die Heizungsnischen selbst ausmauert, kann die Kosten auf einem geringen zweistelligen Niveau pro Quadratmeter halten. Wenn ein Profi dämmt, sind die Kosten etwa doppelt so hoch. Und eine Fassadendämmung schlägt mit 6.000 bis 20.000 € zu Buche.

Ideale Reihenfolge der energetischen Sanierung

Generell gilt: Eine energetische Sanierung im Altbau erfolgt immer von außen nach innen. Zunächst wird also die Fassade gedämmt, dann kann ein passendes, energieeffizienteres Heizsystem eingebaut werden. Wenn das finanzielle Budget es nicht erlaubt, alle Maßnahmen zur energetischen Sanierung direkt nacheinander durchzuführen, kann man sich auch am Alter des Hauses orientieren.

Als Faustregel gilt das Jahr 1984. In diesem Jahr trat die 2. Wärmeschutzverordnung in Kraft, die strengere Vorschriften an die Wärmedämmung beinhaltete. Gebäude, die nach 1984 gebaut wurden, erfüllen daher Mindestanforderungen, was die Dämmung von Fenstern und Gebäudehülle angeht. In diesem Fall können eine Heizungssanierung und das Ausmauern der Heizungsnischen bereits spürbare Effekte bringen. Bei Gebäuden, die vor 1984 gebaut wurden, empfiehlt sich hingegen zunächst eine Dämmung der Gebäudehülle, damit Optimierungen am Heizsystem überhaupt greifen können.

Mann dämmt Außenwand

Heiznischendämmung ist nicht verpflichtend

Die Pflichten zur energetischen Sanierung von Altbauten sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. So müssen in Gebäuden, die vor dem 1. Februar 2002 errichtet wurden, der Dachboden bzw. die oberste Geschossdecke gedämmt und Rohrleitungen in unbeheizten Räumen isoliert werden. Eine Pflicht zur Dämmung von Heizkörpernischen gibt es hingegen nicht. Dementsprechend können Mietende nicht auf diese energetische Sanierungsmaßnahme bestehen. Es ist jedoch sinnvoll, den Dialog mit Vermietenden zu suchen.

Vattenfall Fazit

Werden dünne Wände mit Dämmmaterial verstärkt, geht weniger Energie nach außen verloren. Stehen die Heizkörper frei im Raum, funktioniert zudem die Luftzirkulation besser. Die Dämmung von Heizkörpernischen ist eine einfache und effektive Maßnahme, um die Energiekosten zu senken. Das kommt nicht nur dem eigenen Portemonnaie, sondern auch dem Klima zugute.

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