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Stromkosten im Homeoffice - so hoch sind sie tatsächlich

Sie sind selbstständig, arbeiten generell oder durch die Corona-Pandemie im Homeoffice oder organisieren das Familienleben vom heimischen Schreibtisch aus? Dann laufen bei Ihnen viele Geräte auf Hochtouren.

Bis zu 3 Kilowattstunden mehr Verbrauch durch Homeoffice

Viele Beschäftigte freuen sich über neu gewonnene Freiheiten und mehr Flexibilität durch die Arbeit im Homeoffice. Weit weniger erfreulich dürfte dabei der Blick auf die nächste Stromrechnung ausfallen, denn die vielen digitalen Geräte steigern den eigenen Stromverbrauch teilweise enorm. Besonders die aktuelle Strompreisentwicklung erhöht die Kosten um ein Vielfaches.

Computer, Drucker, Scanner, Beleuchtung, Kochen, Spülen, Heizen – all das verursacht zusätzliche Stromkosten, die ansonsten der Arbeitgebende zahlt. Wie hoch die tatsächlichen Stromkosten im Einzelfall sind, hängt sehr von der individuellen Ausstattung und Nutzungsgewohnheiten ab. Grob überschlagen fallen durch die Mehrnutzung etwa 1.5 bis 3 Kilowattstunden extra an, ohne Heizkosten. 

Zusätzliche Stromkosten im Homeoffice

All diese Tipps tragen dazu bei, Ihren Stromverbrauch im Homeoffice zu reduzieren. Dennoch gibt es weitere Kostenfaktoren, die durch die Heimarbeit auf Sie zukommen. Laut Expert:innen könnten so über 300 Euro zusätzlich für das Jahr 2022 anfallen. Was Laptop und Co. zusätzlich kosten, wenn Sie Vollzeit (230 Tage/Jahr jeweils 8h) im Homeoffice arbeiten, haben wir grob überschlagen:
 

  • Der Betrieb eines Laptops kostet pro Arbeitstag circa 28 Cent, also circa 64 Euro im Jahr.

  • Ein PC mit externem Monitor (175 Watt) schlägt mit etwa 60 Cent am Tag zu Buche, hochgerechnet ergeben etwa 138 Euro pro Jahr.

  • Pro weiteren Monitor (24 Zoll) summieren sich weitere 20 Euro hinzu.

  • Beim Kochen können Sie je nach Art der Mahlzeit und Energieeffizienz Ihrer Geräte mit circa 50 Euro – 100 Euro Zusatzkosten rechnen.

Spartipps fürs Homeoffice

Strom sparen im Homeoffice fängt schon beim Kauf der Hardware an. Wenn Sie eine höhere Energieeffizienz erreichen und somit Ihren Stromverbrauch senken, sparen Sie bares Geld. Achten Sie darauf, dass Sie Geräte mit einer möglichst guten Energieeffizienzklasse nutzen. Außerdem können Sie Ihren Verbrauch reduzieren, indem Sie auf Kombigeräte setzen. So können beispielsweise Drucker, Scanner und Kopierer in einem Gerät vereint sein. Das spart jede Menge Strom und lässt mehr Platz auf dem Schreibtisch.

1. Spartipp: Den Computer clever nutzen

Wenn Sie die Wahl zwischen einem fest installierten Computer und einem Laptop haben, empfiehlt sich die tragbare Variante. Laptops und Tablets haben in der Regel einen niedrigeren Verbrauch als PC's mit separatem Tower. Außerdem kann es ratsam sein, sich auf die Suche nach unerwünschten Stromfressern im Haushalt zu machen – ein Strommessgerät kann hier Abhilfe schaffen. 

Der Computer in Ihrem Homeoffice bietet besonders viel Einsparpotenzial. In Arbeitspausen sollten Sie den PC möglichst ausschalten. Wenn es Ihnen zu lange dauert, den Computer häufig an- und auszuschalten, sollten Sie zumindest den Energiesparmodus des Rechners nutzen. Vorsicht allerdings vor Bildschirmschonern! Diese erzeugen einen zusätzlichen Stromverbrauch, statt Strom einzusparen. 

Und noch einen einfachen Tipp gibt es: Stellen Sie die Helligkeit Ihres Monitors nicht immer auf die höchste Stufe. Das spart viel Energie ein und ist zudem auch besser für Ihre Augen.

Frau am Laptop

Beispielrechnung für Laptop:

Das Bundesumweltamt hat berechnet, dass ein durchschnittlicher Laptop während des Betriebs etwa 80 Watt verbraucht. Um den Verbrauch verschiedener Elektrogeräte zu berechnen, nutzen wir folgende Formel:

Leistung (Watt) x Zeit (Stunden) = Energieverbrauch in Wattstunden (Wh), dieser geteilt durch 1000 = Verbrauch in Kilowattstunden (kWh)

Bei einer angenommenen Nutzungsdauer von einem Arbeitstag, also 8 Stunden täglich, ergibt sich daraus ein Verbrauch von 0,64 kWh pro Tag. Entprechend dem derzeitigen Strompreis (Stand Dezember 2022) werden dafür rund 43 Cent/kWh berechnet. Das ergibt einen Verbrauch von etwa 28 Cent/Tag nur für den Betrieb eines Laptops. Für die komplette Arbeitszeit im Homeoffice (etwa 230 Tage im Jahr) entspricht der Mehrverbrauch dann schon rund 64 Euro

2. Spartipp: Ausschalten oder Standby-Modus?

Generell gilt für sämtliche Hardware im Homeoffice: Wenn sie nicht genutzt wird, sollte sie ausgeschaltet werden. Dass häufiges An- und Ausschalten mehr Strom verbraucht als der Stand-by-Modus, ist ein Mythos.

Schon gewusst?

3. Spartipp: Beleuchtung im Büro reduzieren

Im heimischen Büro wollen Sie sicherlich nicht im Dunkeln sitzen. Damit Sie aber nicht immer gleich eine Festbeleuchtung nutzen müssen, platzieren Sie Ihren Schreibtisch am besten an einem Fenster. Das schafft natürliches Licht und verschönert ganz nebenbei auch den Ausblick. Zumindest im Winter werden Sie ohne künstliche Beleuchtung aber kaum auskommen. Um trotzdem nicht zu viel Strom zu verbrauchen, empfehlen sich dimmbare LEDs im Arbeitszimmer. So müssen Sie nicht ständig die volle Lampenleistung nutzen, sondern können die Beleuchtung ganz einfach den aktuellen Bedingungen anpassen.

Beispielrechnung für Beleuchtung:

Eine 12-Watt-LED hat einen Lichtstrom von etwa 1000 Lumen. Gehen wir für unser Beispiel davon aus, dass Sie konstant drei 12 Watt LEDs für die Beleuchtung Ihres Homeoffice nutzen.

Wir verwenden für die Berechnung des Stromverbrauchs wieder unsere Formel:
(3 x 12 Watt) x 8 Stunden = 288 Wh / 1000 = 0,288 kWh

Für den Strompreis multiplizieren wir mit 43 Cent/kWh
0,288 kWh x 43 Cent/kWh ≈ 12.4 Cent/Tag

Für die Beleuchtung Ihres Homeoffices werden also pro Tag etwa 12.4 Cent fällig. Das entspricht bei 230 Tagen Homeoffice im Jahr immerhin Mehrkosten von mehr als 28 Euro.

 

Kaffee zu Hause kochen

4. Spartipp: Kaffee, aber richtig!

Stromkosten sparen kann man nicht nur bei der typischen Büro-Hardware. Auch die richtige Kaffeemaschine ist im Homeoffice ein Thema. Denn bei der heißen Tasse Kaffee gibt es ebenfalls Einsparpotenzial. Für einen ressourcenschonenden Genuss wählen Sie die richtige Kaffeemethode für sich.

Sie trinken meistens nur Espresso? Dann brauchen Sie keinen Kaffeevollautomaten mit Milchaufschäumer. Wenn Sie am liebsten Filterkaffee trinken, sollten Sie Maschinen mit eingebauter Heizplatte meiden. Diese verursachen erhöhte Stromkosten. Maschinen, bei denen der Kaffee direkt in eine Thermoskanne läuft, sind da deutlich effizienter.

Und auch bei der Kaffeemaschine gilt: Besser komplett ausschalten als den ganzen Tag im Stand-by-Betrieb lassen. Die nächste Tasse Kaffee dauert dann zwar ein paar Sekunden länger, Sie sparen aber wiederum Strom.

Je nach Typ verbrauchen Kaffeemaschinen durchschnittlich:

  • Kaffeemaschine mit Filter: 1.000 Watt 
  • Kaffeevollautomat: 1.400–1.500 Watt 
  • Kapselmaschine: 1.400–1.500 Watt 

Beispielrechnung für Kaffeemaschine: 

Für die Berechnung des Stromverbrauchs nutzen wir wieder unsere Formel:
1.000 Watt x 1 h = 1.000 Wh / 1000 = 1 kWh 

Für den Strompreis multiplizieren wir mit 43 Cent/kWh
1 kWh x 0.43 Cent = 43 Cent/Tag

Die klassische Filtermaschine läuft in unserem Beispiel zwei Mal am Tag für 30 Minuten, insgesamt also eine Stunde und hat dadurch einen Verbrauch von 1000 Wh. Das entspricht einer Kilowattstunde, die derzeit etwa 43 Cent kostet. Pro Tag kostet der Betrieb der Kaffeemaschine also 43 Cent zusätzlich, was für 230 Tage Homeoffice im Jahr immerhin fast 99 Euro extra kostet.

Unser Video mit Tipps und Tricks für ein smartes Home Office

YouTube Thumbnail: Tipps und Tricks für smartes Home Office

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Homeoffice, Stromkosten und die Steuer – wer zahlt was?

Die Corona-Pandemie hat als Katalysator den Homeofficetrend so stark beschleunigt, dass tausende Arbeitnehmende ihre berufliche Tätigkeit nun vom heimischen Arbeitszimmer aus ausüben. Das stellt sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgebende vor die Frage, wer zahlt eigentlich was?

Generell gilt: Um Kosten durch das Homeoffice von der Steuer absetzen zu können, muss diesem die Anordnung Ihres Arbeitgebenden vorausgegangen sein. Freiwillig ins Homeoffice gehen, zählt also nicht. Außerdem muss ein Büroraum in Ihrem Haushalt vorhanden sein, den Sie ausschließlich für berufliche Zwecke nutzen.

Unabhängig von Stromkosten lassen sich „Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer“ als Werbungskosten in Höhe von bis zu 1.250 Euro absetzen. Das entsprechende Feld finden Sie in der Anlage N der Steuererklärung. Anschaffungen von neuer Hardware – wie eines Laptops – können Sie monatlich abschreiben.

Aber Achtung: Nutzen Sie diese auch privat, erkennt das Finanzamt nur einen Teil der Kosten an.

Mann im Homeoffice

Erhöhen sich Ihre privaten Stromkosten, wird es deutlich schwieriger – diese direkt abzusetzen ist nahezu aussichtslos. Aber: Seit 2020/21 gibt es die Homeoffice-Pauschale als neues Steuergesetz. Sie wurde von der Großen Koalition erarbeitet, um durch die Corona-Pandemie bedingte Mehrkosten für Arbeitnehmende zu berücksichtigen. Demnach stehen allen Arbeitnehmenden im Homeoffice 5 Euro pauschal pro Tag zu. Auch ein separates häusliches Arbeitszimmer ist dabei nicht zwingend erforderlich.

Außerdem: Die Kosten für das einmalige Aufladen eines Laptops belaufen sich lediglich auf circa 15 Cent, beim Smartphone ist es sogar nur etwa 1 Cent. Trotzdem ist es durchaus ratsam, sämtliche Ausgaben für die kommende Steuererklärung ordentlich zu dokumentieren. Das können Bilder, Rechnungen, Quittungen oder Tabellen sein, die Sie dem Finanzamt für eventuelle Rückfragen zur Verfügung stellen können.

Von Arbeitgebenden können Sie erwarten, dass diese Sie angemessen mit erforderliche Arbeitsmitteln ausstatten, sodass Sie Ihrer Arbeit in vollem Umfang nachgehen können. Andernfalls können Sie von Ihrem Recht auf Erstattung Gebrauch machen, sollten Mehrkosten entstehen.

Vattenfall Fazit

Sie nutzen gerne die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten? Dann ist Energiesparen für Sie keine Banalität, sondern eine Chance, die Vorteile des Homeoffice mit einem neuen Bewusstsein über Energieverbrauch zu verknüpfen. Achten Sie auf die kleinen und großen Energiefresser und gelingt es Ihnen, Ihre Routinen dahingehend anzupassen, halten Sie zusätzliche Kosten gering oder geben durch gestiegene Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden vielleicht sogar nur soviel aus wie bevor sie ins Homeoffice gewechselt haben – im Bestfall sogar weniger! Das alles ist dann nicht nur energiesparend für Ihre eigenen Bilanz, sondern für den gesamtgesellschaftlichen Energieverbrauch: Denn wird der frühere Arbeitsplatz nicht genutzt und schaffen Sie es im Vergleich dazu noch weniger Energie zuhause zu verwenden, sinkt der Energieverbrauch insgesamt und davon profitieren langfristig alle. 

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