Infowelt Energie

Heizungsmarkt analysiert: Wer heizt wie in Deutschland?

Erdgas, Fernwärme, Öl oder Wärmepumpe – welcher Energieträger wird am meisten genutzt? Und worin liegt die Zukunft?

Noch ist Erdgas der
wichtigste Energieträger

Laut dem Umweltbundesamt wird in privaten Haushalten in Deutschland rund 70 Prozent des Endenergieverbrauchs für die Raumwärme verwendet. Als Energieträger führen zwar noch Erdgas und Heizöl, doch der Einsatz erneuerbarer Energien nimmt zu.*

Somit beeinflusst die Wärmeerzeugung auf dem Heizungsmarkt direkt den Erfolg der Energiewende. Das heißt, je effizienter und umweltschonender die Wärmeerzeugung vonstattengeht, desto stärker ist der Beitrag zum Wandel in der Energieversorgung Deutschlands.

Für eine solide Datenbasis sorgt der Bund Deutscher Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Dessen Studie „Wie heizt Deutschland?“ 2021 zeigt, wo in Deutschland wie geheizt wird. Darin werden zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern deutlich. Erdgas ist bei Bestandsgebäuden weiterhin der wichtigste Energieträger, doch im Neubau zeichnet sich bereits ein Wandel ab.

Anteil der Heizungsarten in Deutschlands Wohnungen im Vergleich:

Erdgas-Heizung: 49 %
Öl-Zentralheizung: 25 %
Fernwärmeheizung: 14 %
Wärmepumpe: 3 %

Deutscher Heizungsmarkt zeigt regionale Unterschiede

Im Vergleich der Bundesländer wird auf dem Heizungsmarkt ein Nord-Süd-Unterschied deutlich. In den ländlichen und zum Teil sehr bergigen Regionen des Südens dominiert nach wie vor die Öl-Zentralheizung.

Der Norden ist mit leitungsgebundenen Heizungssystemen deutlich besser ausgestattet. Erdgas ist hier der dominierende Energieträger – besonders in Städten.

In Stadtstaaten im Norden und Osten Deutschlands wird zudem viel mit Fernwärme geheizt. In Berlin beispielsweise sind es 37,1 Prozent der Wohnungen. Auch in den ostdeutschen Bundesländern ist Fernwärme stark vertreten.

In Niedersachsen werden 63,1 Prozent der Wohnungen über eine Erdgas-Zentralheizung und Erdgas-Etagenheizung beheizt. Aber auch in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz liegt der Anteil bei über 50 Prozent. Die Öl-Zentralheizung dominiert das Saarland mit 37,2 Prozent. Und auch in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg erreicht Öl noch rund 34 Prozent. Ein in den ländlicheren Gebieten wenig ausgebautes Gasnetz gilt als Ursache.

Investitionsstau in deutschen Heizungskellern

In Deutschland sorgen Zentralheizungen in 81,8 Prozent der Wohngebäude und in 70,2 Prozent der Wohnungen für Wärme. Doch die Anlagen sind in die Jahre gekommen: Mehr als die Hälfte der Heizungen sind 15 Jahre alt oder älter. Fast jede vierte Anlage hat sogar ein Alter von 25 Jahren oder älter. Eine Studie des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie von 2021 macht es deutlich: In vielen Heizungskellern ist die Technik nicht mehr zeitgemäß.

Damit die Wärmeerzeugung im privaten Haushalt, insbesondere die Raumwärme, ihren Beitrag zur Energiewende leisten kann, muss vor allem modernisiert werden. Viele Anlagen haben ihren Zenit bereits überschritten. Diese müssten infolgedessen durch energieeffizientere und ressourcenschonendere Modelle ersetzt werden.

 

Ein Heizungswechsel kann langfristig ein Drittel Energie einsparen. Aber nicht nur die Anlagentechnik benötigt einen Wechsel, auch der Energieträger. Der Trend geht klar in Richtung erneuerbare Energien.

Wärmepumpen lösen fossile Brennstoffe ab

Noch immer werden drei Viertel aller Wohnungen in Deutschland mit Öl oder Gas beheizt. Ab 2024 müssen neu eingebaute Heizungen jedoch zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Pelletheizungen, Solarthermie und Wärmepumpen.

In Neubauten sind Wärmepumpen schon jetzt die am meisten verbaute Heizungsart. Auch in vielen Bestandsgebäuden kann man Wärmepumpen nachrüsten. Der erste Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Heiztechnik sollte eine individuelle Energieberatung sein. Einen Großteil der Kosten übernimmt sogar der Staat.

Nachhaltige Nutzung des Erdgasnetzes

Das Erdgasnetz kann wichtige Aufgaben auf dem Weg zur Energiewende übernehmen. Eine Schlüsseltechnologie dazu ist Power-To-Gas (P2G). Hierbei wird überschüssiger Strom aus Solar- und Windenergie in synthetisches Gas umgewandelt.

Dieses Gas kann zum Beispiel Wasserstoff sein. Dieser hat mehrere Vorteile: Zum einen liefert jedes Kilogramm bis zu viermal so viel Energie wie Erdgas. Zum anderen erzeugt er bei der Verbrennung keine schädlichen Emissionen.

Die Deutsche Energie-Agentur geht von einer 19-prozentigen Steigerung der Wasserstoffnachfrage bis 2050 aus. Gleichzeitig wird sich der Preis für die Herstellung in den nächsten zehn Jahren mehr als halbieren. So könnte Wasserstoff nicht nur in der Industrie zum Einsatz kommen, sondern vielseitig in allen Energiesektoren als Kraft-, Brenn- und Rohstoff verwendet werden. Auch bei der Stahlerzeugung könnte er zur Senkung der CO₂-Emissionen beitragen. Über das vorhandene Gasnetz werden der Transport und die langfristige Speicherung für vielseitige Verwendungsarten ermöglicht.

Vattenfall Fazit

Noch werden die meisten Immobilien in Deutschland mit Erdgas oder Erdöl beheizt. Doch die Energiewende ist bereits im vollen Gange. Ab 2024 ist der Einbau erneuerbarer Energien bei der Heizungssanierung Pflicht. Eine individuelle Energieberatung bringt Klarheit, welche Energieträger für Ihr Haus am besten geeignet sind. Einen Großteil der Kosten hierfür übernimmt der Staat.

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