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Elektroauto zuhause laden: So geht‘s

Eine neue Form von Freiheit: Entdecken Sie, wie Sie Ihr Elektroauto an der heimischen Wallbox sicher und komfortabel aufladen.

Zuletzt aktualisiert am 15.05.2023
Lesedauer: 8 Minuten

Eine eigene Wallbox – die bequemste Art zu laden

Eine Ladestation da, wo Sie sie brauchen – zuhause: Nach der Arbeit oder nach einer Reise können Sie Ihr Auto mit einer eigenen Wallbox bequem, sicher und günstig direkt vor der Haustür laden. Außerdem sind Sie unabhängiger von öffentlichen Ladestationen. Deren Zahl steigt zwar kontinuierlich, aber eine Ladesäule in Ihrer Nähe kann im schlechtesten Fall bereits besetzt sein. Zudem fallen die Investitionskosten für eine eigene Wallbox mittlerweile geringer aus als früher und Sie können zum Teil sogar staatliche Förderungen dafür nutzen.

Eine an der Hauswand montierte Wallbox

Die Anschaffung einer Ladesäule ist für Hausbesitzer vergleichsweise einfach.

Für wen lohnt sich die Anschaffung einer Wallbox

Wer als Eigenheimbesitzer:in ein Elektroauto fährt bzw. über eine eigene Garage oder einen Stellplatz verfügt, kann in jedem Fall von einer eigenen Wallbox profitieren. Sie sparen sich die Suche nach einer freien Ladesäule. Ihr Wagen ist am nächsten Morgen vollständig geladen. Und mit einer eigenen PV-Anlage können Sie sogar Ihren eigenen Solarstrom tanken. Wenn Sie sich für die Installation einer Wallbox interessieren, sollten Sie prüfen, ob Sie die Voraussetzungen dafür erfüllen.

Wie lange das Laden von E-Autos zuhause dauert

Die Dauer des Ladeprozesses hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Welche Kapazität hat die Batterie?

  • Welche Leistung hat die Ladesäule?

  • Auf welche Leistung sind weitere Komponenten ausgelegt?

Elektroauto lädt an Wallbox

Die Dauer des Ladeprozesses hängt von der Batteriekapazität und der Ladeleistung ab.

Wir veranschaulichen das am Beispiel einer E-Auto-Batterie mit 40 kWh für unterschiedliche Lademöglichkeiten. Wir nutzen für die Ladezeit von E-Autos eine vereinfachte Formel:

[Batteriekapazität (40 kWh) / Ladeleistung]
 

  • An der Haushaltssteckdose mit 2,3 kW: 17,5 Stunden

  • An einer Wallbox mit 11 kW: 3,5 Stunden

  • An einer Wallbox oder Ladesäule mit 22 kW: 2 Stunden

Die angegebenen Werte sind Richtwerte. Der Ladeprozess ist nicht kontinuierlich, sondern wird durch verschiedene Faktoren wie der Außentemperatur oder der verfügbaren Leistung am Hausanschluss beeinflusst. Ist eine Komponente auf weniger Leistung ausgelegt, verändert sich die Ladedauer. Mit einem auf 11 kW ausgelegten Ladekabel laden Sie auch an einer Wallbox mit 22 kW nur mit 11 kW. Es gilt das Prinzip des schwächsten Glieds. Die Beispielrechnung zeigt zudem, dass der Zeitgewinn bei einer leistungsstärkeren Wallbox relativ gering ist. Immerhin muss der Akku auch nur nachgeladen werden. Die Vollladung ist die Ausnahme, wenn Sie Ihre Batterie schonen möchten. Eine Wallbox über 11 kW ist außerdem durch den Netzbetreiber genehmigungspflichtig. Ansonsten genügt allein die Anmeldung der Wallbox.

Mann hält Ladekabel

Mit einer heimischen Wallbox laden Sie unterwegs nur in Ausnahmefällen.

An einer Haushaltssteckdose laden

Sie können Ihr Elektroauto theoretisch an einer Haushaltssteckdose laden. Technisch ist das möglich, wir raten trotzdem davon ab. Die Ladedauer ist weitaus höher als an einer Wallbox. Ein weiteres Problem ist die mögliche Überhitzung durch Überlastung. Eine Haushaltssteckdose ist nicht auf den kontinuierlichen Ladeprozess ausgelegt. Deshalb sollten Sie Ihr E-Auto nur im Ausnahmefall an einer solchen Steckdose laden.

So viel kostet das Laden mit der Wallbox zuhause

Beim Kauf einer Wallbox spielen sowohl die Anschaffungskosten als auch die laufenden Kosten eine Rolle. Zentral ist der aktuelle Strompreis für eine kWh und der Fahrzeugverbrauch. Der ADAC hat sich dafür an einem Ende des Spektrums den Hyundai Kona Elektro mit einem Verbrauch von 16,7 kWh/100 km angeschaut und auf der anderen Seite den Mercedes EQV mit einem Verbrauch von 30,9 kWh/100 km.

Weißes E-Auto

Die Kosten für das Laden an der Wallbox hängen vom aktuellen Strompreis ab.

Nehmen wir davon ausgehend einen durchschnittlichen Wert von 23,8 kWh an, ergibt das einen Preis pro 100 km von:

23,8 kWh/100 km x aktueller Strompreis von 30 Cent = 7,14 Euro/100 km

Kosten für die Wallbox durch Förderungen reduzieren

Die Anschaffung einer Wallbox wird auf unterschiedliche Weise gefördert. Finden Sie Fördermöglichkeiten sowohl für den Kauf einer Wallbox als auch für deren Installation in unserer Fördermitteldatenbank.

So können Sie zusätzlich Kosten sparen

Durch ein bewusstes Fahrverhalten und einfache Tricks können Sie Ihren Stromverbrauch und damit auch die Menge, die zum Aufladen nötig ist, spürbar reduzieren.

  1. Vorausschauend fahren und sanft beschleunigen
  2. Windschatten anderer Verkehrsteilnehmer:innen nutze
  3. Energiesparfunktionen des Fahrzeugs einschalten
  4. Last durch unnötiges Gewicht reduzieren
  5. Bewusst und effizient heizen 

Neben unseren Tipps zum Energiesparen sollten Sie auch Ihren Stromtarif im Blick haben. Spezielle Autostromtarife mit vergünstigten Konditionen eignen sich z. B. für Vielfahrer:innen  mit deutlich mehr als 10.000 km im Jahr. Darunter ist der Nutzen durch zusätzliche Kosten, z. B. für einen weiteren Stromzähler, allerdings nicht groß genug. Insgesamt handelt es sich dadurch nur um eine Möglichkeit unter anderen, den eigenen Stromverbrauch sowie die Kosten zu optimieren.

Blaues E-Auto lädt an Wallbox

Wer energiesparend fährt, der muss seltener an der Wallbox laden. 

Haus mit Solaranalage

Mit einer Solaranlage ist das Laden an Ihrer Wallbox deutlich günstiger.

Wallbox mit PV-Strom laden

Eine weitere Möglichkeit, Energie bzw. Kosten zu sparen, ist die Verbindung von Wallbox und Photovoltaikanlage. Werden die Anschaffungs- und Wartungskosten mit der Gebrauchsdauer von ca. 20 Jahren verrechnet, ergibt sich ein durchschnittlicher Kilowattstundenpreis von acht bis zwölf Cent. Im Vergleich zum durchschnittlichen Strompreis von etwa 30 Ct/kWh reduzieren Sie Ihre Mobilitätskosten damit deutlich. Mit einer eigenen PV-Anlage machen Sie sich also deutlich unabhängiger von fossilen Energieträgern und der Strompreisentwicklung – gerade in Kombination mit einem Batteriespeicher. Der große Vorteil eines Speichers: er stellt die gewonnene Energie zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird, bspw. in den Abendstunden für das Laden des E-Fahrzeugs.

Verbunden mit einer geeigneten Wallbox können Sie Ihr Fahrzeug zukünftig sogar als Stromspeicher nutzen. Diese Funktion nennt sich bidirektionales Laden. Um das nutzen zu können, müssen allerdings sowohl Wallbox als auch Fahrzeug für das bidirektionale Laden geeignet sein.

Voraussetzungen für eine Wallbox zuhause

Von den finanziellen Mitteln abgesehen ist die wichtigste Voraussetzung für eine eigene Wallbox ein eigener Stellplatz. Hierbei kann es sich auch um einen Parkplatz unter freiem Himmel handeln. Sinnvoll ist auch ein Stellplatz in der Garage oder in einem Carport. Hier haben Sie den Vorteil, dass die Wallbox stärker vor Wettereinflüssen geschützt ist. 
 
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Hausanschlussleistung. Ist diese zu gering, kann ein E-Auto nicht ohne Probleme daran geladen werden. Als Folge kann eine kostspielige Erweiterung des Hausanschlusses durch den Netzbetreiber notwendig sein. Auch die Hauselektrik sowie der Zählerschrank müssen in Bezug auf Technik und Sicherheit auf einem aktuellen Stand sein. Dies ist bei Gebäuden mit Baujahr nach 1990 häufig bereits der Fall. Ob etwaige Vorarbeiten für die Installation der Wallbox notwendig sind, wird im Zuge eines Installations-Checks durch eine Elektrofachkraft festgestellt.

Mögliche Features einer Wallbox

Klären Sie vor dem Kauf einer Wallbox für sich, welche Features das Gerät haben sollte. Nicht jede Wallbox ist gleich und abhängig von Ihrem Bedarf, können Sie durch den Verzicht auf bestimmte Funktionen Geld sparen. Alternativ bietet Ihnen ein größerer Funktionsumfang ebenfalls Vorteile.

Ladebuchse oder Kabel

Bei einer Wallbox mit Ladebuchse benötigen Sie immer Ihr eigenes Kabel. Ein bereits integriertes Kabel ist deutlich komfortabler. Beachten Sie dabei je nach Standort die von Ihnen benötigte Kabellänge.

Ladeleistung

Bei den gängigen Wallboxen können Sie heute zwischen 11 und 22 kW unterscheiden. Mit 22 kW laden Sie schneller, benötigen aber eine Genehmigung Ihres Netzbetreibers. Bei der Variante mit 11 kW ist das nicht erforderlich.

RFID-Karten

Durch die Nutzung von RFID-Karten können Sie dafür sorgen, dass nur berechtigte Personen an Ihrer Wallbox laden. RFID steht für Radio-Frequency Identification. Es handelt sich um eine kontaktlose Möglichkeit zum Datenaustausch. Entsprechende Karten sorgen dann für die Identifikation an der Wallbox.

Integrierter Stromzähler

Verfügt Ihre Wallbox über einen integrierten Stromzähler, können Sie damit Ihren Dienstwagen abrechnen. Voraussetzung dafür ist die Eichung der Wallbox. Sie ermöglicht eine genaue Verrechnung der Stromkosten gegenüber dem Arbeitgeber und Finanzamt.

Die Vorteile einer intelligenten Wallbox

Verbindung mit dem Internet

Die Verbindung mit dem Internet erlaubt Ihnen, jederzeit Verbrauchs- und Ladedaten im Blick zu haben. Falls Sie einen Elektro-Dienstwagen fahren, ist die Verbindung auch Grundlage für die Abrechnung mit dem Arbeitgeber. 

Überwachung Ihres Stromverbrauchs

Ihren Stromverbrauch haben Sie mit einer intelligenten Wallbox und einer passenden App jederzeit im Blick. 

Verbindung mit einer Photovoltaikanlage

Durch die Verbindung mit einer Photovoltaikanlage ist PV-Überschussladen möglich. Sie speisen den erzeugten Strom also nicht ins Netz ein, sondern nutzen diesen selbst. Hierbei erkennt eine intelligente Wallbox die Strommenge, die zur Verfügung steht, sodass das Auto damit geladen werden kann. Per App lässt sich der Stromfluss ggf. steuern, falls Sie den Strom aktuell im Haushalt dringender benötigen.

Ladeapp

Smarte Wallboxen sind der clevere Weg in Ihre private Elektromobilität.

Nahaufnahme Ladestecker

Der Typ-2-Stecker gehört in Europa zum Standard.

Welche Stecker Sie benötigen

Aktuell existieren mehrere verschiedene Steckertypen für Elektroautos. Am weitesten verbreitet ist der Typ-2-Stecker sowie der Combo-Stecker (Combined Charging System – CCS).

Typ-2-Stecker

Der dreiphasige Stecker gilt in der Europäischen Union als Standard. Im privaten Raum sind Ladeleistungen bis zu 22 kW gängig, an öffentlichen Ladesäulen sind Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A) möglich. Die meisten öffentlichen Ladestationen sind mit einer Typ-2-Steckdose ausgestattet. 
  
Combo-Stecker (Combined Charging System CCS) 

Der CCS-Stecker ist vor allem eine Erweiterung für den Typ-2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten. Dadurch verfügt er über eine Schnellladefunktion (DC-Laden) und unterstützt AC-Laden mit bis zu 250 kW.

Wallbox und Wohnsituation

Am einfachsten ist die Wallbox-Installation für Hausbesitzer:innen mit einem dauerhaften Stellplatz wie z. B. einer Garage, einem Carport oder auf einem Parkplatz unter freiem Himmel.  Als Bewohner:in einer Eigentumswohnung oder als Mieter:in haben Sie seit Dezember 2020 ein Recht zur Installation einer Wallbox, sofern Sie als Antragsteller:in über einen Ihnen zugeordneten Stellplatz beim Haus verfügen.
 
Sie müssen allerdings einen Antrag einreichen bzw. einen Beschluss herbeiführen. Darüber entscheidet dann Ihr:e Vermieter:in oder die Wohneigentümergemeinschaft (WEG). Der bedeutende Unterschied ist, dass eine grundlose Ablehnung Ihres Vorhabens nicht mehr zulässig ist.  Beim Thema Finanzierung können Vermieter:in und Mieter:in z. B. über die Verteilung der Kosten für eine Installation individuell verhandeln. Hier kann es sinnvoll sein, gemeinsam Förderprogramme für die Elektromobilität zu prüfen.

Tipp: Entscheiden Sie sich für eine Zugangsbeschränkung. Der Schutz per RFID-Karte stellt sicher, dass in Gemeinschaftsgaragen oder bei frei zugänglichen Parkplätzen wie Carports nur berechtigte Personen die Wallbox nutzen können.

Bei Neubauten planen Projektentwickler:innen immer häufiger Ladestationen für Elektroautos ein, denn spätestens ab 2025 müssen alle Neubauten und grundlegend sanierte Wohngebäude mit mehr als zehn Stellplätzen entsprechend vorverkabelt sein.

Vattenfall Fazit

Eine eigene Wallbox erleichtert den Alltag mit dem Elektroauto erheblich. Mit einer Wallbox laden Sie bequem und deutlich günstiger als unterwegs. Prüfen Sie, ob eine eigene Wallbox auch bei Ihnen eine Option ist. Mit einer eigenen PV-Anlage und einer intelligenten Wallbox lässt sich übrigens sogar noch mehr sparen.

Frau mit Ladestecker vor Wallbox

Unser Komplettangebot im Überblick:
 

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  • 100 % Ökostrom für Haushalt und Wallbox

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Zum Ladepaket

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