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Lohnt es sich, ein Elektroauto zu kaufen?

E-Autos sind im Vergleich zu Autos mit klassischen Verbrennermotoren teilweise teurer in der Anschaffung. Durch Steuerersparnisse und geringere Betriebskosten kann sich ein Kauf dennoch lohnen, insbesondere auch mit Blick auf die Mobilitätswende und Klimabilanz.

Zuletzt aktualisiert am 20.12.2023
Lesedauer: 5 Minuten

Die Funktionsweise eines E-Autos

Ein Elektroauto hat anstelle eines Benzin- oder Dieselmotors einen Elektromotor, der von einer Batterie gespeist wird. Der Elektromotor wandelt die elektrische Energie aus dem Akku mit Hilfe von magnetischen Kräften in mechanische Energie um, mit der das Auto angetrieben wird.

Das kostet ein E-Auto im Monat

Zu den laufenden Kosten eines Elektroautos zählen Versicherungsbeiträge, Stromkosten, Wartung und Reparaturen sowie Ausgaben für TÜV und Reifen. Elektroautos sind zehn Jahre ab Erstzulassung steuerfrei (befristet bis 31.12.2030). Da weniger Komponenten als bei einem Verbrenner verbaut sind und der Verschleiß daher geringer ausfällt, kostet eine Wartung weniger und ist seltener erforderlich. Dennoch empfehlen Hersteller, den Wagen alle ein bis zwei Jahre überprüfen zu lassen, um den Garantieanspruch zu erhalten. Denn: Im Schadensfall kann eine Reparatur teuer werden. Zum einen ist der Akku das teuerste Bauteil. Zum anderen sind die Kosten für Reparaturen an E-Autos oft höher, da bestimmte Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden müssen und es einer speziellen Schulung des Personals bedarf.

Dafür sind die Kosten für die Hauptuntersuchung (HU) wiederum geringer, da die Abgasuntersuchung entfällt. Auch die Versicherungsangebote fallen auf Vergleichsportalen um bis zu 34 % günstiger aus, einige Anbieter geben Preisnachlässe für Elektroautos.

Laut ADAC liegt der günstigste Kleinwagen unter Berücksichtigung von Wertverlust, Versicherung, Werkstatt und Kraftstoff sowie Prämien und Steuervorteilen bei etwa 428 € im Monat (Dacia Spring Electric 45 Essential), ein Mittelklassewagen (Hyundai IONIQ 6 (53 kWh) 2WD) bei 744 € und ein Modell der Oberklasse (Porsche Taycan Sort Turismo) bei monatlichen Kosten von ca. 1.455 €.

  Anschaffungskosten Monatliche Kosten Kosten für 100 Kilometer*
Kleinwagen
(Dacia Spring Electric 45 Essential und Dacia Sandero SCe 65 Essential)
22.750 € bzw. 11.300 € 428 € bzw. 424 € 4,17 € bzw. 10,35 €
Mittelklassewagen
(Hyundai IONIQ 6 (53 kWh) 2WD und Skoda Ocativa 1.0 TSI Ambition)
43.900 € bzw. 27.990 € 744 € bzw. 683 € 4,17 € bzw. 9,90 €
Oberklassewagen
(Porsche Taycan Sport Turismo und Porsche Panamera)
89.351 € bzw. 98.922 € 1455 € bzw. 1767 € 6,03 € bzw. 19,89 €

* bei einem Haushaltsstrompreis von 30 Cent und einem Literpreis von 1,95 €, Quelle: ADAC.

Kostenvergleich Verbrenner versus E-Auto

Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sind E-Autos langfristig gesehen im Preis-Leistungs-Verhältnis günstiger als Verbrenner. Durch die geringeren Energiekosten, die Steuerbefreiung und die Möglichkeit, sich die eingesparten Emissionen vom Umweltbundesamt auf Zertifikate anrechnen zu lassen und diese an Mineralölkonzerne zu verkaufen (THG-Prämie), ergibt sich ein Kostenvorteil für Elektrofahrzeuge, der insbesondere im höherpreisigen Segment zum Tragen kommt. Bereits nach drei Jahren rechnet sich die Anschaffung eines vergleichbaren Elektroautos. In der Kompaktklasse und bei Kleinwagen sind die Unterschiede aufgrund der vergleichsweise hohen Anschaffungskosten geringer. Hier wird die Kostenparität nach fünf bis acht Jahren erreicht.

Die Analyse berücksichtigt bei der Berechnung alle über die Haltedauer anfallenden Gebühren wie Anschaffungs- und Ladeinfrastrukturkosten, Wiederverkaufswert, jährliche Energie- und Kraftstoffkosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten, Versicherung, Kfz-Steuer und THG-Quote. Dabei wurde ein Zeitraum von zehn Jahren gewählt, um die tatsächlichen Kosten über die Gesamtlaufzeit (Total Costs of Ownership TCO) zu berechnen.

Vattenfall Tipp

Wer das Auto zuhause mit einer eigenen PV-Anlage auflädt, kann den Kostenvorteil eines Elektroautos gegenüber einem Benziner über 15 Jahre um bis zu 12.000 € erhöhen.

Finanzierung eines E-Auto Neuwagens

Für den Kauf eines neuen Elektroautos gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise einen Autokredit oder einen normalen Ratenkredit. Ein Autokredit ist nur für den Kauf eines Fahrzeugs bestimmt, während ein normaler Ratenkredit für verschiedene Zwecke verwendet werden kann. Die Zweckbindung des Autokredits geht mit einigen Vorteilen einher:

Schnellere Bearbeitung: Autokredite werden oft schneller bearbeitet als normale Ratenkredite, da keine Kaufbelege und Nachweise vorgelegt werden müssen.

Zinssatz: Autokredite haben oft einen günstigeren Zinssatz.

Händlerfinanzierung: Bei einem Autokredit besteht die Möglichkeit einer Händlerfinanzierung. Dies kann Vorteile bieten, wie günstige Zinssätze für aktuelle Modelle. Allerdings ist es möglich, dass ein Barzahlerrabatt entfällt, was die Gesamtkosten erhöhen kann.

Autohaus

Fördermöglichkeiten für E-Autos

Die wichtigste Förderung beim Kauf eines Elektroautos war bis Dezember 2023 der Umweltbonus. Nach dem plötzlichen Aus des staatlichen Zuschusses kündigten einige Autohersteller an, ihren Anteil noch einige Wochen lang auszuzahlen. Dazu zählt der Autokonzern Stellantis, zu dem die Marken Peugeot, Opel, Fiat und Jeep gehören.

Weitere Informationen zu Fördermöglichkeiten finden Sie in unserer Fördermitteldatenbank.

Elektroauto vor dem Bungalow

THG-Prämie beantragen

Als E-Auto-Besitzer:in können Sie eine jährliche THG-Prämie beantragen. Stromversorger und andere Anbieter unterstützen Sie bei der Beantragung und kümmern sich um die spätere Auszahlung.

Bei der THG-Prämie handelt es sich um das Geld, das Sie erhalten, wenn Sie die zertifizierten CO2-Einsparungen Ihres Elektrofahrzeugs verkaufen. Für Privatpersonen ist diese Einnahme steuerfrei.

Elektroauto kaufen oder leasen

Ein Auto zu leasen hat gewisse Vorteile: Die hohen Anschaffungskosten entfallen, die monatliche Belastung ist moderat (im Vergleich zu einem entsprechenden Konsumkredit), die voraussichtlichen Kosten sind in einem Leasingvertrag transparent festgehalten. Und natürlich ist angenehm, ein neues Modell zu fahren.

Laut einer Studie von Transport & Environment sind Leasingangebote für rein batterieelektrische Fahrzeuge im Durchschnitt allerdings 69 % teurer. Die höheren monatlichen Leasingkosten können auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden:

Höherer Anschaffungspreis:

Elektroautos haben in der Regel einen höheren Verkaufspreis als Benzin- oder Dieselfahrzeuge, da sie in geringeren Stückzahlen produziert werden und teurere Batterien verwenden.

Batteriekosten:

Die Batterie ist häufig die teuerste Komponente eines Elektroautos. Die Kosten sind im Leasingvertrag enthalten, was zu höheren monatlichen Zahlungen führen kann.

Geringerer Wiederverkaufswert:

Elektroautos haben oft einen geringeren Wiederverkaufswert als Benzin- oder Dieselautos, was sich auf die Berechnung der Leasingrate auswirken kann.

Subventionen und Steuervorteile:

Je nach Land oder Region gibt es Zuschüsse und Steuervergünstigungen für den Kauf oder das Leasing von Elektrofahrzeugen. Diese können die Kosten senken, aber nicht immer vollständig kompensieren.

Wer sich für einen Leasingvertrag für ein E-Auto interessiert, sollte die Preise also genau vergleichen und abwägen, ob Leasing die beste Option ist.

Gebrauchtes Elektroauto kaufen

Laut der Studie von Transport & Environment verlieren E-Autos nur wenig an Wert. Das liegt auch an der geringen Anzahl der verbauten Verschleißteile. Die Lieferengpässe bei Neuwagen und die derzeit hohe Nachfrage führen jedoch zu einem knappen Angebot, auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos sollte unbedingt die Leistungsfähigkeit der Batterie überprüft werden. Das kann man in Prüfzentren erledigen lassen oder mit einem Batterieanalysegerät selbst in die Hand nehmen. Anschließend wird ein Batteriezertifikat ausgestellt, das Auskunft über den Zustand des Akkus gibt.

Alternativen zu Kauf oder Leasing

Der allgemeine Trend geht zu Nachhaltigkeit, Flexibilität und Unverbindlichkeit. In Bezug auf das Autofahren haben sich als Alternative zum Kauf oder Leasing unter anderem Carsharing-Modelle etabliert, die es den Nutzer:innen ermöglichen, ein Auto nach Bedarf zu mieten. Es gibt Angebote mit einer monatlichen Grundgebühr und entsprechend günstigeren Mietkosten sowie Modelle, bei denen nur für die Nutzung bezahlt wird. Besonders bequem sind Carsharing-Verträge, die es erlauben, das Auto überall abzustellen. Über eine App lässt sich einsehen, wo das nächste freie Fahrzeug zu finden ist.

Mann steht mit Koffer am E-Auto

Wer häufiger fahren muss, kann über ein Abo-Modell nachdenken. Diese Form ist relativ neu und bildet eine Mischung aus Carsharing und Leasing. Der Unterschied macht sich vor allem in den Laufzeiten und den Inklusivleistungen bemerkbar: Beim Leasing erwirbt man die Nutzungsrechte, muss aber in der Regel die Kosten für Versicherung, Steuern und HU selbst zahlen. Beim Abo ist bis auf den Strom alles inklusive. Ein Abo kann meist zwischen einem und zwölf Monaten abgeschlossen werden. Die Kündigungsfristen variieren zwischen drei und sechs Monaten.

Die günstigsten E-Auto-Modelle (niedrigster Kaufpreis)

  • Dacia Spring Electric 45 Essential
    22.750 € Kaufpreis (428 € monatliche Kosten)
  • smart fortwo coupé EQ
    21.940 € Kaufpreis (433 € monatliche Kosten)
  • e.GO Mobile e.wave X Native
    29.990 € Kaufpreis (486 € monatliche Kosten)
  • VW e-up! Edition
    29.995 € Kaufpreis (504 € monatliche Kosten)
  • Renault Twingo E-TECH Electric Paket Techno
    28.000 € Kaufpreis (513 € monatliche Kosten)

Die besten E-Auto-Modelle für Reisen (schnelle Ladezeit)

  • Hyundai Ioniq 6 2WD
    (77,4 kWh) 492 km in 30 Minuten Ladezeit
  • Mercedes EQ 450+
    423 km in 30 Minuten Ladezeit
  • Hyundai Ioniq 5 2WD
    (77 kWh) 408 km in 30 Minuten Ladezeit
  • Mercedes EQE 350+
    400 km in 30 Minuten Ladezeit
  • Mercedes EQS 580
    395 km in 30 Minuten Ladezeit

Die besten E-Auto-Modelle für die Stadt (Klein- und Kleinstwagen) laut ADAC

  • Hyundai Kona Elektro
    Note 2,1
  • Kia e-Soul
    Note 2,1
  • Honda-e
    Note 2,2
  • Opel Cora-e
    Note 2,2
  • Peugeot e-2008
    Note 2,2

Die besten E-Auto-Modelle für das Landleben (hohe Reichweite)

  • BMW iX xDrive 50
    610 km Reichweite
  • Mercedes-Benz EQS 450+ Electric Art
    575 km Reichweit
  • Hyundai Uoniq 6 (77,7 kWh) UNIQ-Paket 2WD
    555 km Reichweite
  • BMW i7 xDrive 60
    545 km Reichweite
  • Mercedes-Benz EQE 350+
    530 km Reichweite

Vattenfall Fazit

Elektroautos sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen. Sie sind leise, wartungsarm und im Betrieb meist günstiger als Autos mit Verbrennungsmotor. Auch die Reichweite der Fahrzeuge hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Wer die E-Auto-Batterie über eigenen Solarstrom aufladen kann, ist besonders umweltfreundlich und sparsam unterwegs. Der hohe Kaufpreis kann durch Carsharing, Abo-Modelle oder Leasing umgangen werden.

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