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E-Auto richtig laden: Tipps und Tricks
Zuletzt aktualisiert am 14.8.2025
Lesedauer: 8 Minuten
Effizient laden, Akku schonen, Geld sparen: Bereits mit einfachen Maßnahmen können Sie das elektrische Fahren effizienter, entspannter und auch nachhaltiger gestalten.
Wie lange braucht ein Elektroauto zum Laden?
Wie lange ein Elektroauto lädt, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundlegend gilt: Je größer Akku und Ladeleistung, desto schneller der Ladevorgang. Denn kurze Ladezeiten sind weit mehr als nur ein technisches Detail, sie entscheiden auch darüber, wie flexibel der Alltag mit dem E-Auto wirklich ist.
Laden zu Hause
Laden an der eigenen
Wallbox
Am komfortabelsten und sichersten lädt man ein E-Auto zu Hause an einer fest installierten Wallbox. Geräte mit einer Leistung von 11 bis 22 kW ermöglichen je nach Modell eine vollständige Ladung in etwa drei bis acht Stunden – ideal etwa über Nacht. Neben dem Zeitvorteil ist auch der technische Aspekt nicht zu unterschätzen: Eine kontrollierte und gleichmäßige Ladung über die Wallbox ist nicht nur effizient, sondern schont in der Regel auch den Akku.
Nicht zu empfehlen: Laden an der Steckdose
Zwar lässt sich ein E-Auto theoretisch auch an einer normalen Haushaltssteckdose laden, doch dauert das bis zu 16 Stunden – und ist zudem nicht risikofrei. Solche Steckdosen sind nicht für die dauerhafte Belastung durch hohe Ladeleistungen ausgelegt. Überhitzung, Schäden an der Elektroinstallation oder im schlimmsten Fall ein Brand können mögliche Folgen sein. Deshalb sollte diese Lademöglichkeit nur als Notlösung dienen.
Laden unterwegs
Wer es wirklich eilig hat (und das dafür ausgerüstete E-Auto), setzt am besten auf Schnellladestationen mit Gleichstrom (DC). Moderne Stromer schaffen es dort in rund 20 bis 40 Minuten auf 80 % – zumindest, wenn Fahrzeug und Akku dafür ausgelegt sind. Denn nicht jeder Akku verträgt hohe Ladeleistungen, und auch der Akkustand hat Einfluss auf die Ladezeit: Ist der Akku fast leer oder fast voll, wird zur Schonung automatisch langsamer geladen.
Wie man ein E-Auto am besten lädt
Ein Elektroauto zu laden, ist eigentlich nicht schwer: Kabel rein, Strom an, fertig. Im Alltag zeigt sich jedoch schnell, dass es auf die Details ankommt. Wer sein E-Auto richtig lädt, kann die Reichweite optimieren, die Batterie schonen – und dabei Strom, Zeit und Geld sparen. Doch was genau steckt hinter „richtig laden“? Schnellladen oder langsam? Vollladen oder früher stoppen? Und wie wirkt sich das Wetter aus? Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Tipps für einen entspannten und effizienten Ladealltag vor.
Aufladen: 80 % oder 100 %?
Im Unterschied zu einem Verbrenner, den man bedenkenlos volltanken kann, sollte ein E-Auto nicht regelmäßig bis 100 % geladen werden. Warum das so ist, liegt an den chemischen Prozessen in der Batterie des Stromers. Bei E-Autos, die mit einem Batteriemanagementsystem ausgestattet sind, fährt dieses die Ladegeschwindigkeit zurück. Somit sinkt das Ladetempo ab einem Stand von 80 %. Die Folge: Um die restlichen 20 % des Akkus vollzuladen, muss mehr und länger Strom zugeführt werden, es kostet also mehr Zeit und Geld. Ebenso wenig sollte man den Akku bis fast auf das letzte Prozent Energie leerfahren. Besonders schonend für die Batterie sind Ladestände im Bereich zwischen 20 und 80 %. Hier kann sie ihre volle Leistung abrufen. Ist eine längere Standzeit Ihres E-Autos geplant, etwa vor einem Urlaub, sollte der Akku zu mindestens 50 % geladen sein.
Denn auch wenn der Stromer nicht bewegt wird, verliert sein Akku mit der Zeit an Energie, wie es bei allen Batterien der Fall ist. Eine vollständige Entladung sollte dabei unbedingt vermieden werden, denn das kann die Batterie dauerhaft schädigen. Lithium-Ionen-Akkus reagieren empfindlich auf sogenannte Tiefentladung – also einen Ladezustand nahe 0 %. Sinkt der Akku zu weit ab, können einzelne Zellen beschädigt werden, was die Lebensdauer der Batterie deutlich verkürzt.
Richtiges Schnellladen
Schnellladen ist vor allem auf langen Strecken oder vor Terminen mit knappem Zeitfenster sinnvoll. Richtig eingesetzt, bringt es viel Reichweite bei wenig Standzeit. Doch wer häufig mit hoher Leistung lädt, belastet die Batterie stärker. Deshalb gilt: Schnellladen gezielt nutzen – und mit Bedacht.
Zur Einordnung: Schnellladen beginnt bei 50 Kilowatt (kW) Ladeleistung, High Power Charging (HPC) startet bei 150 kW und reicht je nach Modell bis zu 350 kW. Unter Idealbedingungen lassen sich damit 100 Kilometer Reichweite in nur wenigen Minuten nachladen. Ein Zielwert vieler Hersteller ist es, eine Schnellladung von 20 auf 80 % in etwa 20 Minuten zu erreichen. Die tatsächliche Ladezeit hängt jedoch von mehreren Faktoren ab – unter anderem davon, wie viel Strom die Ladesäule liefern kann. Denn die maximale Ladeleistung wird nur für kurze Zeit erreicht; die Ladegeschwindigkeit folgt einer abflachenden Kurve. Praxis-Tipp: Während der ersten Minuten an der Schnellladesäule möglichst wenig Zusatzverbraucher nutzen. Heizung, Klimaanlage oder Gebläse sollten ausgeschaltet bleiben – das spart Energie und verkürzt die Ladezeit.
Auch wenn das Fahrzeug technisch für hohe Ladeleistungen ausgelegt ist: Für den Alltag empfiehlt sich das langsamere Laden – zum Beispiel an einer Wallbox mit 11 kW oder 22 kW. Das entlastet die Zellchemie und hilft, die Lebensdauer des Akkus zu verlängern.
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Laden bei Kälte und Hitze
Große Hitze oder eisige Kälte mindern die Ladekapazität von Akkus. Die Speicherzellen der Lithium-Ionen-Batterie des Elektroautos fühlen sich bei circa 20 Grad Celsius am wohlsten. Parken Sie Ihr Elektroauto an heißen Tagen deshalb möglichst auf einem schattigen Plätzchen, wie zum Beispiel unter einem Carport. Im Winter dagegen sollten Sie Ihr Elektroauto vor Minustemperaturen schützen, indem Sie es in der Garage einquartieren. Beachten Sie bei Ihrem Zeitmanagement, dass sich bei niedrigen Temperaturen die Ladevorgänge verlängern können.
Tipp: Laden Sie ihr Elektroauto im Winter direkt nach der Fahrt auf. Dann ist der Akku noch auf Betriebstemperatur. Das schont Zeit und Ressourcen.
Schonendes Laden mit Batteriemanagementsystem (BMS)
Achten Sie bei der Ausstattung Ihres Elektroautos auf ein Batteriemanagementsystem. Es steuert das Aufladen an der Ladestation automatisch. Sobald der Akku vollgeladen ist oder einen bestimmten Ladezustand erreicht hat, beendet das BMS den Ladevorgang. Außerdem kommuniziert es mit der Ladestation, überwacht während des Ladevorgangs die Spannungen der einzelnen Zellen und gleicht Unregelmäßigkeiten durch sogenanntes Balancing wieder aus. Diese Aufgabe kann von einem vorinstallierten Batteriemanagementsystem erledigt werden, aber nicht alle Fahrzeuge – vor allem im Klein- und Mittelklasse-Segment – sind damit ausgestattet. Das BMS sorgt auch für passende Temperaturen: Je nach Witterung ist es in der Lage, per Heizung oder Kühlung die Temperatur zu regulieren. Wenn die Außentemperatur unter eine gewisse Grenze fällt, reduziert das BMS automatisch die Ladegeschwindigkeit, um Schäden an der Batterie vorzubeugen.
Apps in Verbindung mit Wallboxen
Wer sein E-Auto regelmäßig zu Hause lädt, profitiert von den Steuerungsfunktionen moderner Lade-Apps. Diese ermöglichen nicht nur das Starten und Stoppen eines Ladevorgangs, sondern oft auch zeitgesteuertes Laden, die Begrenzung der Ladeleistung oder die Integration von PV-Überschussstrom. Besonders interessant wird es, wenn sich ein Ladelimit festlegen lässt – etwa bei 80 % Ladestand. So kann die Batterie geschont und unnötiges Nachladen vermieden werden.
Ob das funktioniert, hängt von zwei Faktoren ab: Zum einen von den Funktionen der jeweiligen App, zum anderen von der Kommunikation zwischen Fahrzeug und Wallbox. Manche Apps wie die Eve Connect App von Wallboxanbieter Alfen oder die AUTEL Charge App von AUTEL können den Ladezustand des Fahrzeugs auslesen und darauf basierend den Ladevorgang automatisch beenden. Mit diesen und anderen Smartphone-Anwendungen lassen sich auch kWh-Limits setzen, um das Laden zu steuern und zu begrenzen.
Apps zur Ladesteuerung an öffentlichen Ladesäulen
Wer an öffentlichen Ladesäulen lädt, kann den Ladevorgang bequem per App starten, überwachen und beenden – Beispiele sind hier die Vattenfall InCharge App oder Chargemap. Allerdings: Ein automatischer Stopp bei einem bestimmten Ladestand – etwa bei 80 % – ist bei öffentlichen Lade-Apps in der Regel nicht möglich. Der Grund ist, dass die Apps keinen Zugriff auf den tatsächlichen Batteriestatus (State of Charge, SOC) des Fahrzeugs haben.
Zwar lassen sich Ladevorgänge jederzeit manuell beenden, entweder direkt an der Ladesäule oder über die App, doch eine prozentuale Begrenzung muss in solchen Fällen vom Fahrzeug selbst übernommen werden. Einige Hersteller bieten dafür eine entsprechende Funktion in den Fahrzeugeinstellungen an. Welche Apps Sie unterwegs mit Ihrem Elektroauto unterstützen können, finden Sie hier.
Fazit: Optimales Ladeverhalten zahlt sich aus
Das eigene Elektroauto bewusst und durchdacht zu laden, spart Kosten, schont die Batterie und erhöht den Fahrkomfort. Hilfreich sind dabei unter anderem Lade-Apps, das Wissen über das Verhalten des Akkus bei Hitze und Kälte sowie ein sinnvoll gewählter Ladestand. So können schon kleine Veränderungen im Ladeverhalten spürbare Vorteile bringen.

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