Teilen lohnt sich: 
So funktioniert Energy Sharing

Kann man Energie teilen? Ja, das geht! Energy Sharing ist sogar eine besonders smarte Lösung für Kommunen oder Nachbarschaften, die Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Lokal produzierter Strom aus Sonne, Wind oder Wasser ist oft günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz.

Windkraftanlage vor blauem Himmel mit weißen Wolken, im Vordergrund eine Fläche mit Solarpanels – Symbol für erneuerbare Energien.

Gemeinsam investieren: Energy Sharing Communities

Energiegenossenschaften waren in den 1990er-Jahren die Pioniere im Energy Sharing. Damals schlossen sich Menschen zusammen, um gemeinsam in Windparks oder Solaranlagen zu investieren. Dieses Modell gibt es bis heute und ermöglicht einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, aktiv an der Energiewende teilzunehmen. Ende 2024 begann Vattenfall in der Gemeinde Silberstedt in Schleswig-Holstein mit den Bauarbeiten für eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 23 Megawatt (MWp). Das Besondere: Es ist das erste Solarprojekt von Vattenfall, an dem sich die Gemeindemitglieder direkt finanziell beteiligen können.

Dachfläche mit zahlreichen Solarpanels auf modernen Wohngebäuden, im Hintergrund Bäume und blauer Himmel – Beispiel für städtische Nutzung von Solarenergie.

Strom teilen

Energy-Sharing-Projekte, bei denen Menschen Strom direkt miteinander teilen, sind meist etwas kleiner: Das kann zum Beispiel der gemeinsam genutzte Strom aus der PV-Anlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses sein. Der Strom aus der Anlage fließt ohne Umweg über das öffentliche Netz direkt zu den Mietenden im Haus. Ob eine PV-Anlage installiert wird, bestimmen die Immobilienbesitzer:innen. Entscheiden sie sich dafür, erhalten sie vom Staat eine Förderung. Sie müssen die Anlage nicht unbedingt selbst finanzieren, denn man kann Errichtung und Betrieb der Anlage auch an einen externen Partner auslagern oder pachten. Voraussetzung für eine korrekte Abrechnung des Stromverbrauchs ist ein intelligentes Messsystem.

Moderne weiße Reihenhäuser mit großen Fenstern, umgeben von grünen Hecken und Bäumen entlang eines Fußwegs unter blauem Himmel.

Eine Wärmepumpe für zwei Häuser

Auch Wärme lässt sich teilen – zum Beispiel über eine gemeinsam gekaufte und genutzte Wärmepumpe. Das kann bei Nachbar- und vor allem Doppel- oder Reihenhäusern gut funktionieren. Stimmen die Voraussetzungen, lassen sich so Anschaffungs- und Betriebskosten sparen. Allerdings sollten Hausbesitzer:innen sich beraten lassen, ob die Gebäude für den Einbau einer Wärmepumpe geeignet sind. Eine weitere Möglichkeit, beim Kauf einer Wärmepumpe Kosten zu senken, sind Sammelbestellungen. Hier können sich auch Menschen zusammentun, die nicht direkt nebeneinander wohnen. Ebenfalls mit Nachbar:innen teilen lässt sich übrigens auch die Wallbox fürs Elektroauto – am besten kostengünstig versorgt mit selbst produziertem Solarstrom.

Reihenhäuser mit dunklen Dächern, auf denen Solarpanels installiert sind, davor eine gepflegte Straße mit jungen Bäumen und Grünstreifen – modernes Wohngebiet mit Fokus auf Nachhaltigkeit.

Virtueller Marktplatz für die Energie von morgen

Aber wie schließt man sich mit Menschen zusammen, die nicht in der Nachbarschaft wohnen und die man gar nicht kennt? In diesem Fall kann eine digitale Lösung helfen. Vattenfall gründete dazu ein Pilotprojekt in den Niederlanden und entwickelte es beständig weiter: Auf dem virtuellen Marktplatz der Powerpeers finden Erzeuger:innen und Abnehmer erneuerbarer Energie zusammen. Verbraucherinnen und Verbraucher können ihren Strom ganz individuell zusammenstellen: tagsüber zum Beispiel Solarstrom vom Dach des Nachbarn, nachts Windenergie vom nahegelegenen Bauernhof. Und die Stromproduzierenden verdienen mit ihrem Solar- oder Windstrom, den sie nicht selbst verbrauchen, Geld. Eine Win-Win-Situation.

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