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Fenster mit Zweifach- oder Dreifachverglasung
Wer neue Fenster kaufen möchte, steht mit hoher Wahrscheinlichkeit vor der Wahl zwischen Zweifach- und Dreifachverglasung. Welche Entscheidung für Ihre Immobilie die richtige ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab.
Die 2-fach-Verglasung als bessere Wahl
Der Name lässt bereits darauf schließen: Fenster mit 3-fach-Verglasung sind generell dämmender als solche mit 2-fach-Verglasung. Immerhin sind sie mit einer zusätzlichen Glasscheibe ausgestattet. Allerdings sind sie nicht für alle Immobilien gleichermaßen geeignet. Vor allem, wenn Sie Ihr Haus nachträglich mit einer besseren Verglasung ausstatten, ist die 2-fach-Verglasung häufig die bessere Wahl. Genau deshalb lohnt es sich für Eigentümer:innen, die Unterschiede genauer zu betrachten.
Mehrfachverglasung – mehr Scheiben für bessere Isolation
Ein dreifachverglastes Fenster verfügt über drei Glasscheiben, die durch zwei gasgefüllte Zwischenräume voneinander getrennt sind. Bei zweifacher Verglasung ist es dementsprechend nur ein Zwischenraum. Üblicherweise sind diese Räume mit Argon gefüllt, da dieses Gas vergleichsweise wenig Wärme leitet. Neben Argon werden auch Xenon und Krypton verwendet. Diese Edelgase verringern die Wärmeverluste und erhöhen die Energieeffizienz. Abgesehen davon verbessert jede zusätzliche Glasscheibe die Schalldämpfung.
Gas sorgt für mehr Effizienz
In den 1930er-Jahren kam die Idee auf, die Dämmung von Fenstern durch einen luftdichten Raum zwischen zwei Fensterscheiben zu verbessern. Zunächst wurde dieser Raum nur mit Luft gefüllt. Edelgase finden erst seit den 50er-Jahren für diesen Zweck Verwendung.
Technisch gesehen war es bereits damals möglich, diese Konstruktion um eine dritte Glasscheibe zu erweitern. Hersteller starteten jedoch erst Ende der 90er mit der Massenproduktion der Fenster mit 3-fach-Verglasung. Die effizientere Dämmung der Wände erforderte noch bessere, neue Fenster. Außerdem rückte das Interesse an energetischen Optimierungen in Politik und Bevölkerung während dieser Zeit mehr und mehr in den Fokus.
U-Wert als Indikator für den Wärmeverlust
Wie viel Wärme wandert durch die Fensterflächen von innen nach außen? Der Wärmedurchgangskoeffizient, kurz U-Wert, gibt Aufschluss darüber. Das „U“ kommt dabei von der englischen Bezeichnung „Unit of Heat Transfer“ – die Einheit der Wärmeübertragung. Früher wurde der U-Wert auch als K-Wert bezeichnet. Der U-Wert wird in der Einheit Watt pro Quadratmeter pro Kelvin (W/m²K) angegeben. Ein niedriger U-Wert weist auf bessere Dämmeigenschaften und einen geringeren Wärmeverlust hin.
Vergleich verschiedener U-Werte
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Alte, einfach verglaste Fenster (vor 1980): ca. 5 W/m2K
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Einfachverglasung (1980er-Jahre): ca. 2,8 W/m2K
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Isolierverglasung (1990er-Jahre): ca. 2,5 W/m2K
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Moderne 2-fach-Verglasung: 1,5 – 1,1 W/m2K
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Moderne 3-fach-Verglasung: 0,9 – 0,5 W/m2K
Kostenunterschiede zwischen 2-fach- und 3-fach-Verglasung
Die Kosten für Dreifachverglasungen liegen etwa 10 bis 15 Prozent über denen von Zweifachverglasungen vergleichbarer Qualität. Allerdings amortisieren sich diese Mehrkosten in der Regel durch die eingesparten Heizkosten nach einigen Heizperioden.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) des BAFA bietet einen Zuschuss für den Fenstertausch, der durch einen individuellen Sanierungsfahrplan eines Energieberaters erhöht werden kann.
Einbruchschutz durch Verglasung
Beim Einbruchschutz spielt die Anzahl der Scheiben eine weniger wichtige Rolle. Moderne, neue Modelle mit Sicherheitsglas verfügen über eine hochelastische, reißfeste Folie zwischen den Einzelscheiben. Selbst wenn Einbrecher:innen das äußere Glas einschlagen, können sie nicht einfach nach innen greifen, weil die Folie blockiert. Das funktioniert bei 2-fach- und 3-fach-Verglasungen gleichermaßen.
Lärmschutz-Verglasung
Neben der höheren Wärmedämmung bietet die Dreifachverglasung auch einen verbesserten Schallschutz. Dies liegt nicht nur an dem zusätzlichen Glas, sondern auch an der Konstruktion des Fensters selbst. Der Schallschutz hängt insbesondere von der Dicke der Glasscheiben und dem Abstand zwischen den Scheiben ab. Ein optimal aufgebautes Schallschutzfenster mit 3-fach-Verglasung bietet daher einen besseren Schallschutz als eins mit 2-fach-Verglasung.
Wird die Dreifachverglasung Pflicht?
In Deutschland ist es derzeit nicht obligatorisch, Fenster mit Dreifachverglasung in Gebäuden zu installieren. Dennoch strebt die Bundesregierung an, energieeffiziente Maßnahmen zu fördern, um die CO2-Emissionen zu senken und den Energieverbrauch landesweit zu reduzieren. Diese Maßnahmen beziehen sich nicht nur auf die Verglasung, sondern auch auf die Dämmung der Wände und die Optimierung der Heizsysteme. Daher ist es möglich, dass in Zukunft strengere Normen eingeführt werden.
Fensteraustausch nicht immer sinnvoll
Wenn Ihr Haus bereits über hochwertige Fenster mit Doppelverglasung verfügt, ist es wahrscheinlich nicht notwendig, diese zu ersetzen. Obwohl die Dreifachverglasung eine bessere Wärmedämmung bietet, ist der Unterschied bei hochwertiger Doppelverglasung und Dreifachverglasung relativ gering.
Sie können die Höhe der Kosten für den Austausch aller Fenster in Ihrem Haus berechnen und mit der Energie, die Sie voraussichtlich einsparen, vergleichen. An dieser Kosten-Nutzen-Rechnung können Sie ablesen, ob ein Austausch ratsam ist oder nicht.
Achten Sie auch auf die Dämmung der Wände und Decken:
Wenn die Fenster, die mit Abstand am besten gedämmten Flächen in Ihrem Haus sind, kann es zu Problemen kommen. Eine unausgeglichene Dämmung führt zu Feuchtigkeitsbildung und Schimmel, der sich im schlimmsten Fall in den Zwischenwänden ausbreitet.
Umweltaspekte der Fensterverglasung
Wer neue Fenster installiert und somit Heizenergie spart, handelt klimabewusst. Ob Fenster abdichten, Fenster austauschen, Türen abdichten oder den Balkon dämmen – jede kleine und große Wärmedämmungsmaßnahme zählt. Vor allem bei größeren Projekten sollten Sie jedoch zusätzlich auf die Umweltaspekte Ihrer Vorhaben achten.
Bei der Herstellung von Rahmen und Verglasung kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz, darunter Holz, Kunststoff, Glasfaser und Aluminium. Die Gewinnung dieser Materialien, die Produktion des Fensters und der Transport verursachen den Ausstoß von CO2 und möglicherweise auch die Freisetzung anderer schädlicher Stoffe.
Achten Sie daher beim Kauf neben dem Preis der gewünschten Modelle auch auf die Umweltaspekte der genutzten Materialien. Einige Hersteller setzen beispielsweise auf Stoffe aus Recycling, Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und möglichst schadstofffreie Produktionsprozesse.
Vorteile und Nachteile der Dreifachverglasung im Überblick
Dreifachverglasung hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Hier sind die wichtigsten:
Vorteile
- Eine 3-fach-Verglasung bietet eine deutlich bessere Wärmedämmung.
- Durch die verbesserte Wärmedämmung der dreifachen Verglasung können Sie die Energieeffizienz erhöhen und Ihre Energiekosten erheblich senken.
- Je höher die Anzahl der Verglasungen, desto besser ist der Schallschutz.
Nachteile
- Dreifachverglasungen verursachen höhere Kosten als Zweifachverglasungen.
- Mehr Scheiben und eine komplexere Bauweise sorgen für mehr Gewicht, das kann die Montage erschweren.
- Für Sanierungen von Altbauten sind dreifach verglaste Fenster meist nicht geeignet, da sie oftmals zu schwer für die vorhandenen Fensterrahmen sind bzw. das Raumklima zu stark beeinflussen.
Gibt es die richtige Wahl?
Die Dreifachverglasung ist der Zweifachverglasung in vielen Punkten überlegen. Dennoch ist sie nicht immer die bessere Wahl. Bei der Auswahl Ihrer Fenster sollten Sie immer die gesamte Dämmung Ihres Hauses berücksichtigen. Dämmung spart Heizenergie, doch sie muss ausgeglichen sein. Andernfalls kann es zu Problemen beim Luftaustausch kommen, der beispielsweise zu Kondenswasser am Fenster und zu Schimmelbildung führt.
Vattenfall Fazit
Bei der Entscheidung für oder gegen einen Scheiben- bzw. Fenstertausch gibt es viele Aspekte, die Sie berücksichtigen müssen. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden und Kosten zu sparen, empfehlen wir deshalb eine Energieberater:in in die Planung Ihres Vorhabens mit einzubeziehen. Der Austausch des Fensterglases reicht in den meisten Fällen aus und ist günstiger, vorausgesetzt, der Fensterrahmen ist noch intakt.
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Um die Heizkosten zu senken, kann eine energetische Sanierung der Fenster der richtige Schritt sein. Der Vorteil: Sanierungen für effiziente Gebäude können mit Zuschüssen oder Krediten gefördert werden. Welche das sind, erfahren Sie hier.
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