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Förderung für neue Fenster

Um die Heizkosten zu senken, kann eine energetische Sanierung der Fenster der richtige Schritt sein. Der Vorteil: Sanierungen für effiziente Gebäude können mit Zuschüssen oder Krediten gefördert werden. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Fensteraustausch finanzieren

Kondenswasser an den Fenstern, Zugluft, hohe Heizkosten – für viele Bewohner:innen gehört das zum Alltag im Eigenheim oder der Wohnung. Alte, undichte und teilweise einfach verglaste Fenster sind der Grund – energetische Nachteile, die bei der Jahresendabrechnung teuer zu Buche schlagen. Doch das muss nicht sein, denn der Austausch der alten Fenster kann durch Fördermittel bezuschusst werden, sodass sich die Installationskosten gering halten und sich die neuen Fenster schnell amortisieren.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Die BEG ist ein Förderprogramm des Bundes und die Grundlage für die energetische Gebäudesanierung. Gefördert werden Maßnahmen, die die Energieeffizienz verbessern und somit zum Klimaschutz beitragen. Gefördert werden können Wohngebäude (BEG WG), Nichtwohngebäude (BEG NWG) und Einzelmaßnahmen (BEG EM).

Zu den Einzelmaßnahmen nach BEG EM gehören laut BAFA alle Maßnahmen an Gebäuden, die die Energieeffizienz verbessern. Die umfangreichen Maßnahmen beziehen sich auf die energetische Sanierung der Gebäudehülle, der Anlagentechnik (außer Heizung), auf Anlagen zur Wärmeerzeugung sowie Heizungsoptimierung.

Wärmedämmung

Welche Förderungen für neue Fenster gibt es?

Für Sanierungen der Fenster gibt es im Wesentlichen zwei Förderprogramme von KfW und BAFA. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert durch Kredite, das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit Zuschüssen. Unabhängig davon sind je nach Bauvorhaben auch Steuerboni erhältlich.

BAFA

Wenn Sie den Austausch der alten Fenster an einem Bestandsgebäude selbst finanzieren, können Sie Zuschüsse als Einzelsanierungsmaßnahme beantragen. Zu Einzelsanierungsmaßnahmen gehören unter anderem die Dämmung der Gebäudehülle, die Erneuerung oder der Einbau von Fenstern, Außentüren sowie der sommerliche Wärmeschutz.

Die Höhe der förderfähigen Kosten beträgt 15 Prozent. Zusätzliche 5 Prozent sind möglich, wenn der Tausch der Fenster als Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erfolgt. Die Förderung ist auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr begrenz und darf einen Gesamtbetrag von 600.000 Euro nicht übersteigen. Um die entsprechenden Förderungen zu erhalten, ist es obligatorisch, einen Energieeffizienz-Experten oder eine Energieeffizienz-Expertin hinzuzuziehen. Die Kosten dafür werden anteilig zur Hälfte gefördert. Dafür gibt es den Zuschuss für Fachplanung und Baubegleitung. Wichtig: Die Kosten der Sanierungsmaßnahme müssen mindestens 2.000 Euro betragen. Die maximale Fördersumme beträgt damit 12.000 Euro.

KfW

Die KfW fördert den Austausch von Fenstern im Rahmen der energetischen Sanierung zum Effizienzhaus. Im Gegensatz zum Zuschuss durch die BAFA als Einzelmaßnahme muss hier eine Komplettsanierung erfolgen. Um Fördermittel zu erhalten, muss das Gebäude außerdem mindestens die Anforderungen Effizienzhaus 85 oder Effizienzhaus Denkmal erfüllen. Kredite werden im Rahmen des Förderprogramms Kredite für Wohngebäude – Kredit 261 gewährt. Neben einem Kredit zu guten Konditionen bis maximal 150.000 Euro für ein Effizienzhaus (Erneuerbare-Energien-Klasse) ist ein Tilgungszuschuss zwischen 5 und 45 Prozent möglich. Auch für die Kreditvergabe durch die KfW ist das Hinzuziehen eines Energieberaters oder einer Energieberaterin Pflicht. Daraus ergibt sich eine Förderhöhe von 20 bis 45 Prozent der förderfähigen Kosten. 

Wichtig zu wissen ist, dass neben den Fenstern auch andere entstehende Unkosten beim Einbau förderfähig sind. Dazu zählen Putz- und Malerarbeiten, die Erneuerung der Rollläden, Fensterbretter etc.

Fenster-Austausch

Was bedeuten die Effizienzhaus-Standards?

Für die Kategorisierung von Effizienzhäusern gibt es verschiedene Stufen, darunter 40, 55, 70 und 85. Sie geben die Energieeffizienz im Verhältnis zu einem Referenzgebäude an, das den Richtlinien des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht. Je geringer der Wert, desto energiesparender die Immobilie.

Effizienzhaus 85

Ein Gebäude entspricht der Stufe Effizienzhaus 85, wenn es nur 85 Prozent der Primärenergie des Referenzgebäudes laut Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) benötigt.

Effizienzhaus Denkmal

Die Voraussetzung für die Förderung von Fenstern im Denkmalschutz ist, dass es einen etwa 60 Prozent schlechteren Energiebedarf im Vergleich zu Neubauten aufweist. Für Denkmäler gelten darüber hinaus vereinfachte Voraussetzungen für die Förderung, da energetische Modernisierungen von Baudenkmälern häufig nicht mit Denkmalschutzauflagen vereinbar sind.

Wussten Sie ... ?

Um Zuschüsse durch die BAFA und Krediten der KfW für die Sanierung der neuen Fenster zu erhalten, müssen Sie einen Energieeffizienz-Experten oder eine Energieeffizienz-Expertin hinzuziehen. Zugelassene Experten und Expertinnen finden Sie auf der Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena).

Achtung: Fördermittel für die energetische Sanierung müssen beantragt werden, bevor Aufträge für das Bauvorhaben an die entsprechenden Bauunternehmen und Dienstleister vergeben werden. Das gilt nicht für die Planung.

Was ist ein individueller Sanierungsplan?

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist eine Unterstützung für Hausbesitzer:innen und deckt einen Teil der Kosten für die energetische Beratung nach offiziellen Qualitätsstandards. Die Förderung für den Fahrplan kann bis zu 80 Prozent betragen und auch Einzelmaßnahmen können mit bis zu 5 Prozent bezuschusst werden. Der iSFP eignet sich damit hervorragend als Startschuss für die ökonomische und energetische Optimierung von Gebäuden mit professioneller Unterstützung durch einen Energieberater:in.

Reinigung des Hauses planen

Alternativen zu KfW und BAFA: Steuerboni

Neben den bereits erwähnten Zuschüssen und Förderungen für neue Fenster sind Steuerboni eine weitere Möglichkeit, die Kosten für die Sanierung alter Fenster zu reduzieren. Hierbei wird die Einkommensteuer der sanierenden Person über drei Jahre um bis zu 20 Prozent abgesenkt, was vor allem für Personen mit hoher Einkommenssteuer interessant ist. Auch hier müssen die Effizienzanforderungen zur energetischen Sanierung erfüllt sein, Energieberater:innen sind allerdings nicht Pflicht.

Tipp: Unabhängig von den bereits genannten Förderungen für neue Fenster können Sie möglicherweise auf regionale Förderungen abhängig von Ihrem Wohnort zurückgreifen.

Wussten Sie ... ?

Der U-Wert, auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, gibt an, wie viel Energieverlust verschiedene Fenstertypen haben. Je niedriger der U-Wert eines Fensters, desto energieeffizienter ist es.

Verschiedene U-Werte im Vergleich:

  • Fenster mit Einfachverglasung: 5-6

  • Fenster mit Zweifachverglasung: 1,1-1,4

  • Fenster mit Dreifachverglasung: unter 1,1

Die Vorteile neuer Fenster im Überblick

 

  • wärmedämmende Eigenschaften
  • doppelte oder dreifache Verglasung mit Edelgasfüllung 
  • verbesserter Einbruchschutz
  • besserer Lärmschutz
  • Trocknungsmittel gegen Beschlagen

Die sich daraus ergebenen Vorteile sind offensichtlich. 

Frau öffnet ein Fenster

Die energetische Effizienzsteigerung führt zu Einsparungen beim täglichen Heizen in der kalten Jahreszeit. In den wärmeren Monaten wiederum können Einsparungen von Strom die Folge sein, denn dann schirmen die neuen Fenster die äußere Wärme ab und es bleibt kühler in den Innenräumen. Abgesehen davon schirmt eine Mehrfachverglasung das Gebäude besser gegen Schall ab und auch der Einbruchschutz verbessert sich. Eine Investition in moderne Fenster ist deshalb auch eine Investition in mehr Wohnkomfort.

Wie werden die Förderungen für neue Fenster beantragt?

Anträge für die Förderprogramme von KfW und BAFA können online gestellt werden. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Zuschuss oder Kredit handelt.

Für Förderungen neuer Fenster über das BAFA muss Ihr Energieeffizienz-Experte oder Ihre Energieeffizienz-Expertin im Voraus die sogenannte technische Projektbeschreibung (TPB) anfertigen. Mit der zugehörigen TPB-ID können Sie den Förderantrag entweder selbst stellen, oder den Energieeffizienz-Berater:in damit beauftragen. Hinsichtlich des bürokratischen Aufwands und rechtlicher Richtlinien ist diese Vorgehensweise empfehlenswert. Nach dem Erhalt der Förderzusage können Sie mit den Maßnahmen beginnen. Reichen Sie die Verwendungsnachweise innerhalb der Fristen des Bewilligungszeitraumes über das Verwendungsnachweisportal der BAFA hoch. Nach abschließender Prüfung des Verwendungsnachweises können Sie die Zuschüsse auszahlen lassen.

Beratungstermin

Förderungen zur Sanierung der Fenster durch die KfW erfolgen, indem Ihr Energieberater:in Ihrem Finanzpartner (in der Regel ist das Ihre Hausbank) die Antragstellung bestätigt. Danach können Sie die Förderung über das KfW-Portal beantragen, indem Sie die „Bestätigung zum Antrag“ einreichen. Bevor Sie Maßnahmen umsetzen, muss ein Identitätsnachweis erfolgen. Anschließend bestätigt Ihr Energieeffizienz-Experte oder Ihre Energie-Expertin die Durchführung von Maßnahmen. Als letzten Schritt können Sie die Kreditsumme auszahlen lassen.

Vattenfall Fazit

Förderungen für die Modernisierung von Fenstern als Zuschuss oder Kredit eignen sich hervorragend, um die Kosten für eine energetische Sanierung zu minimieren. Der Fenstertausch verringert den Energieverbrauch, daraus resultierende Heizkosten und den Ausstoß des Treibhausgases CO2 – um nur einige Vorteile zu nennen. Vor allem Fenster, die vor dem Jahr 1995 eingebaut wurden, werden im Vergleich zur Effizienz moderner Fenster deutlich abgehängt – dennoch sind sie nach wie vor weit verbreitet. Für Mieter:innen oder Eigenheimbesitzer:innen, die sowieso eine Sanierung der Fenster geplant hatten, könnte die Gelegenheit deshalb kaum günstiger sein.

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