Glossar Energie

Gasverbrauch

Der Gasverbrauch bezeichnet die Menge an Gas, die in einem bestimmten Zeitraum zur Energieerzeugung verbrannt wird. Der Gasverbrauch wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen. In Haushalten, die über eine Gastherme verfügen, gelangt der Brennstoff über das Gasnetzwerk und den Gasanschluss direkt ins Haus oder in die Wohnung. Dort wird es vorwiegend zum Kochen, Heizen der Räume und für die Bereitung von Warmwasser verwendet. Den genauen Gasverbrauch können Verbraucher:innen vom Gaszähler ablesen. 

Gasarten im Überblick

1. Erdgas

Erdgas ist eine der am häufigsten genutzten Gasarten weltweit. Es ist ein brennbares Gasgemisch, das oft zusammen mit Erdöl in unterirdischen Reservoiren vorkommt. Es besteht zum Großteil aus Methan und zählt zu den fossilen Brennstoffen. Das Gas wird vorwiegend für die thermische Energiegewinnung, also zum Heizen, zur Stromerzeugung und als Treibstoff verwendet.

2. Flüssiggas

Flüssiggas oder Liquefied Petroleum Gas (LPG) besteht meist aus Propan. Das Gas kann durch Kompression und Kühlung verflüssigt werden und wird überwiegend in Gebieten ohne Erdgasversorgung als Erdgasalternative eingesetzt. LPG bietet mehr Flexibilität, da es in Tanks gelagert werden kann. Es wird häufig zum Heizen und als Treibstoff eingesetzt, findet aber auch in mobilen Anwendungen wie Campinggrills und Wohnmobilheizungen Verwendung. Flüssiggas hat einen besseren Brennwert als Erdgas. Der Brennwert bemisst die Wärmemenge, die ein Stoff bei der Verbrennung freisetzen kann.

3. Biogas

Biogas entsteht durch die Zersetzung von Biomasse durch Vergärungsprozesse und wird in Biogasanlagen hergestellt. Es zählt zu den erneuerbaren Energiequellen und hat einen geringeren CO2-Fußabdruck als Erd- und Flüssiggas. Biogas wird vorwiegend zur Erzeugung elektrischer Energie oder als Fahrzeugtreibstoff verwendet und in aufbereiteter Form ins Gasnetz eingespeist.

4. Wasserstoff

Wasserstoff (H2) wird als zukunftsträchtiger Energieträger angesehen, mit dem Potenzial, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben. Bei Wasserstoff handelt es sich, anders als bei fossilen Energieträgern, nicht um Primärenergie, da das Gas erst mithilfe von Primärenergie hergestellt werden muss. Wasserstoff hat den Vorteil, dass bei dessen Verbrennung kein CO2 freigesetzt wird. Da für die Herstellung von Wasserstoff derzeit meist fossile Energieträger als Primärenergie genutzt werden, ist die Herstellung mit erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windenergie (Grüner Wasserstoff) als ökologisch sinnvoller zu betrachten.

Biogasanlage

Auswirkungen der Gaskrise

Lange Zeit galt Erdgas als effizientester und klimafreundlichster fossiler Brennstoff. Auch deshalb heizen in Deutschland etwa die Hälfte der Haushalte mit Gas. Die Gaslieferungen aus Russland waren günstig und zur Optimierung der Versorgung wurde 2021 mit Nordstream 2 eine moderne Pipeline fertiggestellt. Einen drängenden Grund, den Energieträger vom Heiz-Thron zu stoßen, gab es daher erst mit dem russischen Angriffskrieg, der im Februar 2022 startete. 

Die Gaspreise schnellten in die Höhe, Diskussionen über die Füllstände der Gasspeicher waren täglich in den Nachrichten und die Bürger:innen wurden zum Sparen von Gas angehalten. Laut dem Statistischen Bundesamt zahlten Haushalte in Deutschland im 2. Halbjahr 2022 um die 9,34 Cent/kWh. Dieser Wert liegt deutlich über dem durchschnittlichen Preis aus dem 2. Halbjahr 2021 von 6,83 Cent/kWh. Inzwischen ist die Versorgung wieder gesichert. Zwar bezieht Deutschland kein russisches Gas mehr, dafür kommen mehr Lieferungen aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden. Seit der Krise sind die Gaspreise um einiges höher und geben Anlass dazu, den eigenen Gasverbrauch genauestens zu analysieren und möglichst gering zu halten. 

Gasverbrauch – wetterabhängig

Statistisch gesehen ist der Verbrauch in den Monaten Januar und Dezember am höchsten und fällt im Juli und August am geringsten aus. Diese Entwicklung ist wetterbedingt, da die Heizungen bei niedrigen Temperaturen am meisten Leistung erbringen müssen. In vielen Haushalten wird bei niedrigen Temperaturen auch mehr Warmwasser genutzt. In Monaten mit einem hohen durchschnittlichen Gasverbrauch haben Verbraucher:innen dementsprechend mehr Möglichkeiten Kosten zu sparen. Beispielsweise durch die Reduzierung des Gasverbrauchs, wenn sie die Heizung herunterdrehen.  Eine weitere Möglichkeit zu sparen ist der Wechsel des Gasanbieters, denn die Preise für verschiedene Tarife können je nach Versorger variieren.

Frau hält Füße am Heizkörper

Gasverbrauch in Kilowattstunden oder Kubikmetern

In der Energieabrechnung wird der Verbrauch von Gas in Kilowattstunden angegeben. Eine Kilowattstunde entspricht etwa 0,1 Kubikmeter Gas. Mit 1 Kubikmeter Gas lässt sich dementsprechend eine Energiemenge von rund 10 Kilowattstunden erzeugen.

Gasverbrauch berechnen

Ihren Gasverbrauch können Verbraucher:innen auf unterschiedliche Weise berechnen. Zunächst ist es möglich, den Durchschnittswert mithilfe der Jahresabrechnung vom Gasanbieter oder durch das Ablesen des Gaszählers zu ermitteln. Den monatlichen Durchschnitt berechnen Verbraucher:innen, indem sie den gesamten Gasverbrauch im Jahr durch zwölf teilen.

Wenn der Abrechnungszeitraum auf der Rechnung nur ein paar Monate beträgt, wird es komplizierter. Schließlich ist der Verbrauch in einigen Monaten höher als in anderen. Die Monate mit dem höchsten Verbrauch sind Dezember und Januar, während der Verbrauch im Juni, Juli und August besonders gering ausfällt. Wenn der Abrechnungszeitraum heizintensivere Wintermonate beinhaltet, während in diesem auch mehr Warmwasser benötigt wird, sollten Verbraucher:innen dies in Ihrer Berechnung berücksichtigen. Ein genauer Durchschnittswert des eigenen Verbrauchs kann daher nur mit einer Abrechnung über 12 Monate ermittelt werden.

Die Gasverbrauchenden

Zu den Gasverbrauchenden in Deutschland zählen die privaten Haushalte, Industrie und Gewerbe. Im Jahr 2022 verbrauchte Deutschland laut der Bundesnetzagentur 847,5 Terawattstunden Energie aus Gas. Etwa 41,4 Prozent entfielen auf die privaten Haushalte und Gewerbe, 58,6 Prozent auf die Industrie.

Durchschnittlicher Gasverbrauch

Handlungsbedarf bei hohem Gasverbrauch

Durch den Vergleich der eigenen Abrechnung mit dem durchschnittlichen Gasverbrauch der Haushalte können Eigentümer:innen und Mieter:innen ihren Gasverbrauch bewerten. Liegt der Wert unter dem Durchschnitt oder darüber? Wenn wesentlich mehr Gas verbraucht wird, kann das an verschiedenen Faktoren liegen, beispielsweise an der Therme, der Dämmung im Haus oder auch der Anzahl der Außenwände. In vielen Fällen können Verbraucher:innen ihre Kosten durch bauliche Veränderungen oder verhaltensbasierte Sparmaßnahmen verringern. 

Ein paar Tipps zum Sparen von Gas:
 

Zusammensetzung des Gaspreises

Der Gaspreis wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Beschaffung und Vertriebskosten machen durchschnittlich mit einem Anteil von 61 Prozent den größten Teil davon aus. Mehr Informationen finden Sie in unserem Beitrag über die Gaspreiszusammensetzung.

Frau mit einem Becher

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