Einspeisevergütung
Alle Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien, die ihren Strom dem öffentlichen Netz zur Verfügung stellen, erhalten eine staatlich festgelegte und garantierte Mindestvergütung. Das Modell aus Deutschland ist von vielen anderen Staaten übernommen worden, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen.
Bei der Einspeisevergütung, auch Einspeisungsvergütung genannt, handelt es sich um eine staatlich festgelegte, finanzielle Vergütung von Strom mit dem Ziel, bestimmte Arten von Stromerzeugung zu fördern. Für gewöhnlich gilt die Einspeisevergütung für erneuerbare Energien, in Deutschland betrifft die Einspeisevergütung gar ausschließlich erneuerbare Energien, d. h. Wasserkraft, Geothermie, Sonnenenergie, Energie aus Biomasse und Windenergie.
Welche Art der Stromerzeugung welche Höhe an Einspeisevergütung erzielt, ist in Deutschland über das im Jahre 2000 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt, das weltweit als Vorbild für den Ausbau alternativer Stromerzeugung gilt.
Gründe für die Förderung
Die Stromerzeugung mit Hilfe regenerativer Energien bringt eine Vielzahl ökologischer und energiewirtschaftlicher Vorteile mit sich. Um sie zu fördern, wird sie in den meisten Industrieländern per Einspeisevergütung finanziell unterstützt – auch weil die effektiven Erzeugungskosten etwaiger Technologien (z. B. Photovoltaik) die von großen Kraftwerken deutlich übersteigen.
Aus diesem Grund sind relativ hohe Einspeisevergütungen notwendig, um den Betrieb alternativer Anlagen wirtschaftlich attraktiv zu machen. Dementsprechend macht es die Vergütung möglich, Erzeugungsformen auf den Markt zu bringen, die sonst nicht in der Lage wären, allein über den Marktpreis mit anderen Stromerzeugungsformen zu konkurrieren.
Profiteure der Einspeisevergütung
Eine Vergütung können sowohl Energieversorgungsunternehmen als auch Betreiber kleinerer Anlagen und selbst Privathaushalte erhalten. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass sie elektrische, erneuerbare Energie in das öffentliche Stromnetz einspeisen.
Diese Möglichkeit haben Energieversorgungsunternehmen z. B. mit großen Windkraftwerken ebenso wie Privathaushalte, die eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach installiert haben. Geht die Menge des mit dieser Anlage erzeugten Stroms über den Eigenbedarf hinaus, kann dieser über verschiedene Wege in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Alternative zur Einspeisevergütung
Eine Alternative zur Einspeisevergütung bildet das sogenannte Quotensystem. Bei diesem System gibt der Staat für jedes Jahr vor, welcher prozentuale Anteil der Stromerzeugung mit Hilfe regenerativer Energien zu decken ist. Es wird staatlich überwacht, ob diese Quote tatsächlich erreicht wird. Bei Nichterreichen der Quote haben die entsprechenden Energieversorgungsunternehmen Strafzahlungen zu leisten.
Die Quote wird von Jahr zu Jahr angehoben, wodurch die Stromerzeugung mit regenerativen Energien effektiv gefördert werden soll.