Lebensmittel clever teilen
In Deutschland achten immer mehr Menschen darauf, möglichst wenig Lebensmittel zu verschwenden. Das ging aus dem Ernährungsreport 2022 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hervor. So achten gut 60 Prozent darauf, bedarfsgerecht einzukaufen und sogar 98 Prozent prüfen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums, ob Ihre Lebensmittel noch genießbar sind.
Noch nicht am Ziel
Trotz dieser positiven Entwicklungen landen immer noch viele Lebensmittel im Müll – laut Statistischem Bundesamt waren es 2020 rund 10,9 Millionen Tonnen. Nicht nur private Haushalte, sondern auch Restaurants und Supermärkte sortieren viele noch genießbare Lebensmittel aus, weil sie zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben und rechtlich nicht mehr verkauft und verschenkt werden dürfen. Also landen sie im Müll.
Restekammer Wildpark
Früher war es gang und gäbe beispielsweise altes Brot oder Spaghetti an Enten und Tiere im Wildpark zu verfüttern. Die Folge: Viele kranke Tiere und immer mehr „Füttern verboten“-Schilder. Die meisten Zoos und Wildparks nehmen auch kaum noch Futterspenden an. Gerade ablaufendes oder verdorbenes Essen bekommt den Tieren ebenso wenig wie uns Menschen. Doch das heißt nicht, dass altes Brot in der Tonne landen muss. Sie hätten gerne Tipps zur Resteverwertung? Kein Problem.
1. Paniermehl
Das alt gewordene Brot in Scheiben schneiden, auf ein Kuchengitter legen und nach dem Backen eines anderen Gerichts für einige Minuten in den abkühlenden Backofen geben. Das getrocknete Brot in einer Küchenmaschine mahlen und – fertig! Alles in einen verschließbaren Behälter geben. So bleibt das Paniermehl sehr lange haltbar.
2. Brotpudding
Eine Auflaufform mit etwas Butter befetten. Dann 170 Gramm altes Weiß- oder Mischbrot zerpflücken – oder mahlen – und mit 80 Gramm weicher Butter, 800 Millilitern heißer Milch, 4 Eiern, 110 Gramm Zuckerersatz wie Stevia oder Erythrit und dem Mark einer Vanilleschote verrühren. In die Form geben und für etwa 75 Minuten im 180 Grad Celsius heißen Ofen backen. Anschließend mit etwas Zimt abschmecken und nach Belieben mit gehackten Mandeln toppen.
3. Brotauflauf
Eine Auflaufform mit Butterschmalz bepinseln mit jeweils 3 gleich großen Teilen altem Brot, veganem Speck und Käsewürfeln füllen. Ihr Lieblingsgemüse – zum Beispiel Tomaten – und Béchamelsoße drüber geben. Mit Salz, Pfeffer und frischem Basilikum würzen und für etwa 30 Minuten bei 160 Grad Celsius in den Ofen geben.
Sie haben sich beim Einkaufen etwas verschätzt und haben nun viele Reste übrig? Kein Problem. Laden Sie doch einfach Ihre Familie oder Freunde zum gemeinsamen Resteessen ein. Oder Sie bereiten kleine Häppchen vor und bringen diese mit ins Büro. Ihre Kollegen freuen sich bestimmt über einen kleinen Snack zwischendurch.
Einkäufe aufteilen
Um von vornherein zu vermeiden, dass Essbares übrig bleibt, bietet es sich an, Vorteilsgrößen einzukaufen. Klingt erst mal seltsam, stimmt aber. Sprechen Sie sich mit der Familie, Freunden oder Mitbewohnern ab und teilen Sie Ihre Einkäufe auf. So reduzieren Sie Verpackungsmüll, sparen Geld und retten Lebensmittel.
Essen spenden und vor der Tonne retten
Indem Sie Lebensmittel spenden, helfen Sie anderen Menschen und tragen zu weniger Verschleiß bei. Als Privatperson kommt für Sie nicht nur die Spende an Obdachlose infrage, sondern auch an Tafeln, Suppenküchen und Organisationen wie beispielsweise die Bahnhofsmission. Indem Sie sich ehrenamtlich engagieren, tun Sie zusätzlich noch etwas Gutes für andere und die Umwelt.
Foodsharing per Klick
Es gibt mittlerweile eine Menge Apps, die Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, was sie mit nicht verwendetem Essen machen können. Die sogenannten Foodsharing-Plattformen haben eine klare Devise: nicht wegwerfen, sondern teilen. Sie vernetzen Sie mit Ihrer Nachbarschaft oder helfen auf anderen Wegen dabei, sparsamer mit Lebensmitteln umzugehen.
Etepetete
Der Foodsharing-Anbieter Etepetete konzentriert sich auf Lebensmittel, die für den Supermarkt zu klein, zu groß oder zu krumm sind. Quasi Obst und Gemüse, das durch „Schönheitsfehler“ besonders aussieht – aber oft nicht gekauft oder schon im Voraus aussortiert wird. Die Lebensmittel bei Etepetete kommen direkt vom Feld der Bio-Bauern zu Ihnen nach Hause. Sie können zwischen verschiedenen Boxen wählen, die zwischen 20 und 35 Euro kosten.
Too Good To Go
Unser Partner Too Good To Go stellt eine Verbindung zwischen Supermärkten, Restaurants sowie Bäckereien und Verbrauchern her. Die Lebensmittelhändler bieten online überschüssige und unverkaufte Waren an. Die Nutzenden können diese dann zu einem stark vergünstigten Preis kaufen. Sie lassen sich gerne überraschen? Einige Läden bieten Überraschungspakete, sogenannte Magic Bags, an, die reserviert und innerhalb von einem bestimmten Zeitraum vor Ort abgeholt werden können.
Olio
Die Olio-App vernetzt Nachbarn miteinander. Lebensmittel werden online angeboten und können anschließend von anderen gekauft werden. Besonders praktisch: Wenn zu viel gekocht wurde und Lebensmittel nicht rechtzeitig aufgebraucht werden können, lassen sich auch ganze Gerichte einstellen. Ein Nachteil: Die Olio App ist in Deutschland leider noch nicht wirklich weit verbreitet. Wenn Ihnen die App gefällt, erzählen Sie also gerne Ihren Mitmenschen davon – je mehr mitmachen, desto besser.
UXA
Auf die Lebensmittelrettung im privaten Bereich fokussiert sich die UXA-App. Sie ist vor allem in Großstädten weit verbreitet. Ähnlich wie bei Olio können Lebensmittel per App angeboten werden. Hier wird auch das Ablaufdatum angegeben. Über den Suchagenten können selbst spezifische Anfragen gestellt werden. Sobald diese Lebensmittel in der Nähe verfügbar sind, bekommen Sie eine Nachricht.
Kostenlose Lebensmittel
Bei der Organisation foodsharing werden Lebensmittel von Privatpersonen und von Einkaufsläden per App verschenkt. Zusätzlich gibt es die sogenannten Fairteiler. Hier handelt es sich um öffentlich zugängliche Kühlschränke, in denen die Anbietenden Lebensmittel hinterlegen können. Diese dürfen dann kostenlos mitgenommen werden. Auch hier können Sie sich mit anderen Nutzenden auf der Online-Plattform vernetzen und Lebensmittel zum Teilen anbieten. Wir haben die sogenannten Foodsaver einen Tag lang begleitet.
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Green Events im Kommen
Wir teilen nicht nur unsere Lebensmittel, sondern gemeinsame Erinnerungen. Was Green Events sind und wie sie bei Großveranstaltungen für mehr Nachhaltigkeit sorgen, erfahren Sie im nächsten Artikel.