
Geteilte Energie,
doppelter Gewinn
Kann man Energie teilen? Ja, das geht! Das ist sogar eine besonders smarte Lösung für Kommunen oder Nachbarschaften, die Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Lokal produzierter Strom aus Sonne, Wind oder Wasser ist oft günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz. Wird er vor Ort geteilt, fördert das den Ausbau regenerativer Energien und schützt das Klima.

Gemeinsam in Wind und Sonne investieren
Pioniere im Energy Sharing waren in den 1990er-Jahren die ersten Energiegenossenschaften. Damals schlossen sich Menschen zusammen, um gemeinsam in Windparks oder Solaranlagen zu investieren. Dieses Modell gibt es bis heute und ermöglicht einzelnen Bürger:innen, aktiv an der Energiewende teilnehmen. Wie zum Beispiel in Silberstedt in Schleswig-Holstein, wo Vattenfall gerade seinen ersten Solarpark mit Bürgerbeteiligung baut. Wenn die Anlage im Laufe dieses Jahres ans Netz geht, wird sie rund 6.000 Haushalte mit Strom versorgen. Alle Investor:innen erhalten für ihre Einlage pro Jahr einen Zinssatz von 6,3 Prozent.

Solarstrom
für alle im Haus
Projekte, bei denen Menschen sich Energie direkt teilen, sind meist etwas kleiner: Das kann zum Beispiel der gemeinsam genutzte Strom aus der PV-Anlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses sein. Der Strom aus der Anlage fließt ohne Umweg über das öffentliche Netz direkt zu den Mieter:innen im Haus. Ob eine PV-Anlage installiert wird, bestimmen die Immobilienbesitzer:innen. Entscheiden sie sich dafür, erhalten sie vom Staat eine Förderung. Sie müssen die Anlage nicht unbedingt selbst finanzieren, denn man kann Errichtung und Betrieb der Anlage auch an einen externen Partner auslagern oder pachten. Voraussetzung für eine korrekte Abrechnung des Stromverbrauchs ist ein intelligentes Messsystem.

Eine Wärmepumpe für zwei Häuser
Auch Wärme lässt sich teilen – zum Beispiel über eine gemeinsam gekaufte und genutzte Wärmepumpe. Das kann bei Nachbar- und vor allem Doppel- oder Reihenhäusern gut funktionieren. Stimmen die Voraussetzungen, lassen sich so Anschaffungs- und Betriebskosten sparen. Allerdings sollten Hausbesitzer:innen sich beraten lassen, ob die Gebäude für den Einbau einer Wärmepumpe geeignet sind. Eine weitere Möglichkeit, beim Kauf einer Wärmepumpe Kosten zu senken, sind Sammelbestellungen. Hier können sich auch Menschen zusammentun, die nicht direkt nebeneinander wohnen. Ebenfalls mit Nachbar:innen teilen lässt sich übrigens auch die Wallbox fürs Elektroauto – am besten kostengünstig versorgt mit selbst produziertem Solarstrom.

Virtueller Marktplatz für grünen Strom
Aber wie schließt man sich mit Menschen zusammen, die nicht in der Nachbarschaft wohnen und die man gar nicht kennt? In diesem Fall kann eine digitale Lösung helfen. Vattenfall unterstützt so ein Pilotprojekt in den Niederlanden: Auf dem virtuellen Marktplatz der Powerpeers finden Erzeuger:innen und Abnehmer:innen erneuerbarer Energie zusammen. Verbraucher:innen können ihren Strom ganz individuell zusammenstellen: tagsüber zum Beispiel Solarstrom vom Dach des Nachbarn, nachts Windenergie vom nahegelegenen Bauernhof. Und die Stromproduzent:innen verdienen mit ihrem Solar- oder Windstrom, den sie nicht selbst verbrauchen, Geld. Eine Win-Win-Situation.
Wohnung klimafreundlich sanieren
Es gibt ganz unterschiedliche Maßnahmen, die Ihre Wohnung Schritt für Schritt in ein energieeffizientes und umweltfreundliches Zuhause verwandeln. Lesen Sie, welche sich für Ihre Räume besonders gut eignen.