Infowelt Energie
Wallbox anmelden: Was Sie wissen sollten
Warum ist es wichtig, eine private Wallbox anzumelden? Wann muss der Netzbetreiber den Betrieb einer Wallbox genehmigen? Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zum Thema.
23.11.2021
Lesedauer: 7 Minuten
Wallbox beim Netzbetreiber anmelden
Ihre private Ladestation bietet eine sichere Lademöglichkeit für Ihr Elektrofahrzeug. Das Prädikat „sicher“ gilt hier sogar im doppelten Sinne: Zum einen besteht ein Überhitzungsschutz und zum anderen wissen Sie als Besitzer eines Elektroautos, dass Sie Ihr E-Auto zuhause ganz sicher bei Tag und Nacht aufladen können. Doch bevor Sie sich in Ihrem geladenen E-Auto entspannt zurücklehnen und loscruisen, müssen Sie Ihre Wallbox installieren und anmelden.
Rechtliche Grundlage Meldepflicht
Seit dem 21. März 2019 ist im § 19 Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) ein wichtiger Punkt in Sachen Elektromobilität klar geregelt: Selbst private Betreiber müssen ihre Wallbox beim Netzbetreiber anmelden. Darüber hinaus besteht sogar eine Genehmigungspflicht für Wallboxen mit mehr als 12 kW Ladeleistung .
1. Warum muss ich meine Wallbox anmelden?
Die Wallbox-Anmeldung dient der allgemeinen Sicherheit. Der Netzbetreiber kann leichter abschätzen, wie hoch der Energiebedarf zu gewissen Tages- oder Nachtzeiten in bestimmten Gebieten ist – vor allem wenn immer mehr Haushalte sich für eine eigene Wallbox entscheiden. Auf diese Weise verhindert der Netzbetreiber eine Überlastung der lokalen Stromnetze. Diese Transparenz garantiert Netzstabilität und größtmögliche Sicherheit für alle Beteiligten. Bei einer Ladeleistung bis einschließlich 12 kW informiert der Elektroinstallateur den Netzbetreiber und nimmt das System in Betrieb. Jetzt können Sie Ihr Elektroauto zuhause laden.
2. Wie muss ich meine Wallbox anmelden?
Eine Wallbox anmelden ist gar nicht kompliziert. Gemäß NAV ist die Anmeldung einer Wallbox mit einer Leistung von mehr als 3,7 kW bis 12 kW beim Netzbetreiber verpflichtend. Der Betreiber wird informiert, kann allerdings keine Einwände erheben. Lassen Sie sich dabei helfen: Elektroinstallateure bieten die Anmeldung der Wallbox beim Netzbetreiber als Serviceleistung an. Viele zertifizierte Unternehmen stellen standardisierte Anmeldebögen bereit. Am einfachsten ist es also, wenn Sie sich direkt von einem solchen Betrieb vom ersten Schritt an beraten lassen. Bei der Installation durch Vattenfall kümmert sich der Fachpartner um die Anmeldung beim Netzbetreiber.
Das Anmelden einer Wallbox dient der Netzstabilität.
3. Wallbox anmelden vs. genehmigen lassen
Für Wallboxen bis einschließlich 12 kW Ladeleistung genügt eine einfache Anmeldung. Wallboxen mit einer Ladeleistung von mehr als 12 kW müssen vom Netzbetreiber genehmigt werden. Nachdem Sie den Antrag einreichen, hat der Netzbetreiber zwei Monate Zeit, zu reagieren. Bei einer Wallbox-Genehmigung prüft der Netzbetreiber verschiedene Standards. Dabei wird untersucht, ob Anschlüsse und Sicherungen intakt sind, ob die Stromversorgung für die hohe Ladeleistung ausgelegt ist und ob das System die feuerpolizeilichen Vorschriften erfüllt.
Mögliche Gefahren wie Kabelbrand oder eine Überlastung des Netzes können dadurch ausgeschlossen werden. Es ist davon auszugehen, dass Häuser mit alter Bausubstanz häufiger Mängel aufweisen. Hier könnten veraltete Stromleitungen und Sicherungen ein Schwachpunkt sein, wenn Sie eine Wallbox mit 22 kW Leistung in Betrieb nehmen möchten. Der Netzbetreiber teilt Ihnen notwendige Verbesserungsmaßnahmen mit. Wenn Sie die beheben, steht einer privaten Wallbox nichts im Weg.
4. Der Netzbetreiber genehmigt die Wallbox
Wenn Sie den Antrag auf Genehmigung einer Wallbox (von mehr als 12 kW) gestellt haben, bleibt dem Netzbetreiber per Gesetz eine Zeit von zwei Monaten Antragstellung um zu reagieren. Nach erfolgreicher Prüfung muss der Elektroinstallateur die Ladeeinrichtung innerhalb von vier Monaten in Betrieb nehmen.
5. Der Netzbetreiber verweigert die Genehmigung
Wenn der Netzbetreiber die Genehmigung zur Installation einer Wallbox verweigert, müssen in der Regel die Teile des häuslichen Stromnetzes verstärkt werden. Das kann Leitungen, Sicherungen oder auch bestimmte bauliche Veränderungen betreffen. Zum Beispiel kann für eine 22 kW starke Wallbox eine Erhöhung der Hausanschlusskapazität nötig sein. Erst wenn dies geschehen ist, erhalten Sie die Anschlusszusage für Ihre neue Wallbox.
Bekommen Sie im ersten Schritt keine Genehmigung, können Sie an den Schwachstellen Veränderungen vornehmen.
Unser Tipp: Federn Sie die finanzielle Belastung ab und halten Sie nach attraktiven Angeboten Ausschau. Einige Anbieter, z. B. Hersteller von E-Autos oder Energieversorgungsunternehmen bieten vergünstigte Ladestationen an. Diese gibt es dann entweder einzeln oder in attraktiven Paketen inklusive Ökostrom, Angeboten fürs unterwegs laden und Installationsservices.
Das Vattenfall-Fazit
Eine Wallbox anmelden ist keine große Hürde. Entscheidend über den Aufwand ist die Ladeleistung. Mit einer Wallbox bis 12 kW Ladeleistung sind Sie in der Lage, zügig mit dem ersten Tanken zu beginnen. Bei mehr als 12 kW steht eine Genehmigung durch den zuständigen Netzbetreiber an. Stellt sich heraus, dass die Kapazität des heimischen Netzes nicht ausreicht, müssen Sie durch bauliche Maßnahmen nachbessern. Bei den dann auftretenden zusätzlichen Kosten können Sie auf attraktive Fördermöglichkeiten zurückgreifen.
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