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Installation einer Wärmepumpe – so wird es gemacht

Wärmepumpen heizen mit der Wärme aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser. Sie nutzen also Umgebungsenergie, die unbegrenzt verfügbar ist. Das ist umweltfreundlich und nachhaltig. Doch wie funktioniert die Installation?

Zuletzt aktualisiert am 28.11.2023
Lesedauer: 7 Minuten

Komponenten einer Wärmepumpe

Wärmepumpen nutzen die Wärme aus der Umwelt zum Heizen. Die Anlage besteht aus drei Komponenten – unabhängig vom jeweiligen System: Die Wärmequellenanlage (Kollektorkreis) entzieht der Umgebung die Energie zum Heizen. Die Wärmepumpe selbst macht die gewonnene Wärme aus der Umwelt zum Heizen nutzbar. Die Bauteile sind über Rohrleitungen untereinander und mit dem Kalt- und Warmwasseranschluss verbunden. Außerdem braucht sie einen elektrischen Anschluss. Über ein Wärmeverteil- und Speichersystem kommt die Wärmeenergie in alle Regionen des Hauses und kann zwischengespeichert werden.

Luft-Wasser-Wärmepumpen am beliebtesten

Die beliebteste Variante der Wärmepumpe ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Oft wird sie auch einfach als Luftwärmepumpe bezeichnet. Sie speist die Wärme der Umgebungsluft in das Wasser der Heizung ein und kann zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten auch bei Minustemperaturen zuverlässig. Sie sind sowohl im Altbau als auch im Neubau als Heizung geeignet. Die Geräte sind preiswert und können mit wenig Bauaufwand installiert werden.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Luft-Wasser-Wärmepumpen:

Bei einer Split-Wärmepumpe befinden sich der Verdampfer und der Verdichter für die Wärmeaufnahme im Außengerät. Verflüssiger und Entspannungsventil für die Wärmeabgabe sind im Innengerät untergebracht. Beide Einheiten sind über Kältemittelleitungen miteinander verbunden. Deswegen benötigt man für die Installation auch eine:n Kältemitteltechniker:in.

Beim Monoblock befindet sich die gesamte Wärmepumpe inklusive Kältekreislauf in einer fertig montierten Außeneinheit. Da der Kältemittelkreislauf bereits als abgeschlossene Einheit geliefert wird, kann die Wärmepumpe von jeder Heizungsfachkraft installiert werden. In der Inneneinheit ist die Zusatzheizung untergebracht, die die Wärmepumpe in wenigen Stunden im Jahr an besonders kalten Tagen unterstützt. Dadurch arbeitet die Wärmepumpe deutlich effizienter.

So funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe: Ein Ventilator saugt die Umgebungsluft an und leitet sie an einen Verdampfer weiter. Darin zirkuliert ein Kältemittel, das durch die Wärme verdampft. Der Verdichter erhöht den Druck des gasförmigen Kältemittels. Im Verflüssiger überträgt das Kältemittel die Wärme auf die Heizung und kondensiert. Über das Entspannungsventil gelangt es wieder in den Verdampfer und der Kreislauf beginnt von vorne. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen im Monoblock nutzen umweltfreundliche Hochleistungskältemittel. Sie erreichen damit höhere Vorlauftemperaturen als andere Kältemittel und arbeiten auch bei niedrigen Außentemperaturen effizient.

Grafik Luft-Wasser-Wärmepumpe

Unser Video zur Installation einer Wärmepumpe

Thumbnail Wie wird eine Wärmepumpe eingebaut? Mit Erfahrungsbericht

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Ablauf der Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

Auch wenn bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Monoblock alle Komponenten in einem Gerät verbaut sind, sollte es nur von zertifizierten Heizungsinstallateur:innen aufgestellt und angeschlossen werden. Das ist auch Grundvoraussetzung für die Herstellergarantie.

Die reine Installation dauert zwei bis drei Tage. Wenn vorher noch ein altes Heizungssystem deinstalliert werden muss, können die Arbeiten aber auch bis zu sieben Tage dauern. So lange ist die Heizung abgestellt und kein warmes Wasser im Haus verfügbar. 

Tipp: Wer im Winter auf eine Wärmepumpe wechseln möchte, sollte vor dem ersten Frost schon einmal das Fundament anlegen lassen.

Fachhandwerker installieren Wärmepumpe

1. Den perfekten Standort für die Wärmepumpe finden

Luft-Wasser-Wärmepumpen können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hauses verbaut werden. In den meisten Fällen entscheiden sich die Installateur:innen für eine Außenaufstellung. Bei der Wahl des perfekten Standortes gibt es einiges zu beachten:

  • Nähe zu Strom- und Wasserleitungen

  • Nähe zum Heizungsraum (max. zwölf Meter Entfernung)

  • 20 Zentimeter Abstand zur Hauswand

  • Mind. ein Meter Abstand zu allen Fenstern auf Bodenhöhe

  • Möglichst wind- und pollengeschützter Standort

  • In den letzten Jahren sind Wärmepumpen im Betrieb immer leiser geworden. Dennoch müssen Sie je nach Bundesland mindestens drei Meter Abstand zum Nachbarn einhalten.

2. Altes Heizsystem abbauen

Wenn eine Wärmepumpe eine alte Heizung ersetzt, muss diese natürlich erst einmal deinstalliert werden. Wenn Sie sich für das Wärmepumpen-Komplettangebot von Vattenfall entscheiden, wird das alte Heizsystem gleich mit entsorgt. Lediglich der Abbau von Öltanks kann mit Zusatzkosten verbunden sein.

Auch ein Austausch der Heizkörper kann empfehlenswert sein: Wärmepumpen arbeiten besonders effizient in Kombination mit Flächenheizkörpern – wie zum Beispiel Wand-, Decken- oder Fußbodenheizungen. Sie sorgen für eine ideale Wärmeverteilung. Sie können eine Wärmepumpe aber auch mit herkömmlichen, modernen Heizkörpern betreiben.

Gut zu wissen: Wer seine Wärmepumpe in der Einfahrt aufstellen möchte, sollte sich darüber bewusst sein, dass die abgegebene Luft kälter ist als die normale Außentemperatur. Vor einer Wärmepumpe kann der Boden also gefroren sein, obwohl das Außenthermometer noch leichte Plusgrade anzeigt.

Heizungsrohre für Wärmepumpen

3. Installation der Wärmepumpe

Die Installation erfolgt in mehreren, teilweise parallel verlaufenden Arbeitsschritten.

  • Errichtung des Fundaments für die Außeneinheit.
  • Für die Wasserleitungen einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Monoblock muss ein Loch von etwa zehn Zentimetern Durchmesser durch die Hauswand gebohrt werden.
  • Nachdem Außen- und Inneneinheit positioniert wurden, werden beide durch Rohre miteinander verbunden.
  • Eine Elektrofachkraft stellt die Stromverbindung vom Verteilerkasten zur Wärmepumpe her. Manche Wärmepumpen arbeiten mit 230 Volt, andere mit 400 Volt. Die Stromzufuhr muss entsprechend geregelt werden.
  • Zuletzt werden weitere Komponenten eingebunden, wie beispielsweise Photovoltaik.

Gut zu wissen: Wer seine Wärmepumpe an einen eigenen Stromzähler anschließt, kann günstigen Wärmepumpenstrom beziehen.

4. Inbetriebnahme und hydraulischer Abgleich 

Sobald alle Komponenten miteinander verbunden sind, kann die Heizungsanlage in Betrieb genommen werden. Sie wird mit Wasser gefüllt und online geschaltet. So können alle wichtigen Leistungsdaten bei vielen modernen Wärmepumpen auch per App abgerufen werden. 

Wenn das System läuft, optimieren Heizungsfachkräfte mithilfe des hydraulischen Abgleichs die Heizleistung. Das Prozedere lohnt sich, auch wenn es mehrere Stunden dauern kann. Auf Dauer spart es Energiekosten.

Thermostat am Heizkörper richtig einstellen

Gut zu wissen: Ein hydraulischer Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung in allen Heizungsleitungen. Die Durchflussmenge an heißem Wasser wird an den Thermostatventilen in jedem Raum individuell eingestellt. Auf diesem Weg erreichen die Heizungsfachkräfte optimale Raumtemperaturen sowie eine bessere Systemeffizienz und vermindern die Fließgeräusche.

5. Laufender Betrieb 

Ist die Wärmepumpe installiert und optimal eingestellt, arbeitet sie von allein. Sie müssen keine weiteren Einstellungen vornehmen. Das Gerät muss lediglich einmal im Jahr gewartet und von Fachkräften gesäubert werden.

Gut zu wissen: Die Außeneinheit einer Wärmepumpe kann im Winter zufrieren. Das System erkennt dies und startet Gegenmaßnahmen, um sie abzutauen. Dabei können Dampfwolken entstehen, welche zum normalen Betrieb gehören können und kein Grund zur Besorgnis sind.

Einbau einer Sole- Wasser-Wärmepumpe

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt den Erdboden als Wärmequelle. Diese Art von Wärmepumpe gilt als sehr effizient, da die Temperatur auch im Winter konstant bleibt. Für die Erdarbeiten gibt es zwei Varianten:

Erdsonden werden über vertikale Bohrungen zwischen 40 und 100 Meter tief ins Erdreich eingebracht. Diese Art der Sole-Wasser-Wärmepumpe kann gut auch nachträglich noch installiert werden.

Flächenkollektoren werden hingegen in nur ein bis zwei Metern Tiefe horizontal in die Breite verlegt. Als Faustregel gilt: Die Fläche der Kollektoren sollte etwa 1,5 bis zweimal so groß sein, wie die Fläche des zu beheizenden Gebäudes. Hier braucht man also deutlich mehr Platz. Diese Art der Wärmepumpe eignet sich besonders für Neubauten. 

Grafik Sole- oder Erd-Wärmepumpe

Auch der Ventilator einer Sole-Wasser-Wärmepumpe verursacht leise Geräusche. Vor der Installation empfiehlt sich eine Rücksprache mit den Nachbarn.

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe arbeitet ähnlich wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Einziger Unterschied: Statt der Luft entzieht sie die Wärme der Sole, die in den Erdsonden/Kollektoren zirkuliert. Sie erwärmt sich durch die thermische Energie aus dem Erdreich.

Einbau einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen über zwei Brunnen das Grundwasser als Wärmequelle: Ein Saugbrunnen zieht das warme Grundwasser an, ein Schluckbrunnen führt das abgekühlte Grundwasser wieder zurück. Die Effizienz von Wasser-Wasser-Wärmepumpen ist hoch, sie lohnen sich aber nur, wenn der Grundwasserspiegel nicht zu tief ist. 

Achtung: Die Bohrungen sind nicht überall erlaubt. Unter anderem spielen bei der Genehmigung die Wasserzusammensetzung und die Wassermenge eine Rolle. Das Landratsamt kann hier Auskunft geben.

Grafik Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nimmt über einen Saugbrunnen warmes Grundwasser auf. Die Wärme wird entzogen und das Grundwasser über den Schluckbrunnen wieder zurückgeführt.

Einbau einer Luft-Luft-Wärmepumpe

Die Luft-Luft-Wärmepumpe überträgt Umgebungswärme über Lüftungssysteme ins Haus. Sie erwärmt allerdings auch nur die Raumluft, für Warmwasser wird eine zusätzliche Wärmequelle benötigt. Daher werden sie nur sehr selten in normale Einfamilienhäuser eingebaut.

Luft-Luft-Wärmepumpen eignen sich vor allem für Passiv- oder Niedrigenergiehäuser und nicht für Bestandsgebäude. Sie können sowohl innen als auch außen aufgestellt werden. Einmal pro Jahr sollte eine Wartung des Lüftungssystems durchgeführt werden. Die Geräuschbelastung liegt bei bis zu 50 Dezibel. Das entspricht einer normalen Unterhaltung.

Weiße Wärmepumpe am Haus

Vattenfall Fazit

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die flexibelste Lösung für viele Bestandsgebäude. Die Installation ist einfach und dauert nur wenige Tage. Ob diese umweltfreundliche Art zu heizen auch für Ihre Immobilie infrage kommt, finden wir gern im Rahmen unseres Energieberatungspakets mit Ihnen zusammen heraus.

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