Stromausfall: Was tun? So verhalten Sie sich richtig
Erstellt am 16.12.2025
Lesedauer: 6 Minuten
Das erfahren Sie hier alles
Plötzlich gehen die Lichter aus, die Waschmaschine bleibt stehen oder das WLAN funktioniert nicht mehr. Ein Stromausfall kann sehr nervenaufreibend sein. Es ist daher besonders wichtig, Ruhe zu bewahren. Außerdem sollte schnell geklärt werden, ob es sich um ein Problem in Ihrer Wohnung oder um einen großflächigen Stromausfall handelt. Welche ersten Schritte Sie sofort einleiten sollten, wen Sie kontaktieren müssen und an welche Stellen Sie sich wenden können – das alles erfahren Sie hier. Außerdem informieren wir Sie über Möglichkeiten, sich langfristig vorzubereiten, damit Sie bei jedem Stromausfall ruhig und sicher bleiben.
Richtiger Stromausfall – oder nur Sicherung raus?
Nicht jeder Stromausfall ist gleich ein großflächiges Problem. Hinter einem Stromausfall steckt in den meisten Fällen eine harmlose Ursache. Oft ist die Versorgung schon nach kurzer Zeit wieder hergestellt. Häufig ist nur eine Sicherung oder der FI-Schutzschalter im Haus rausgeflogen. Grundsätzlich gilt: Das deutsche Stromnetz zählt zu den zuverlässigsten weltweit: 2023 lag die Strom-Unterbrechungsdauer pro Kund:in im Durchschnitt bei 13,7 Minuten, so berichtet es das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE. Damit gehört Deutschland nach wie vor zu den Spitzenreitern, wenn es um die Versorgungssicherheit geht. Sofern nur die Sicherung ausgefallen ist, können Sie die Störung selbst beheben. In allen anderen Fällen heißt es durchdacht handeln, denn meistens ist der Strom schon bald wieder in Ihrer Wohnung zurück.

So gehen Sie bei einem Stromausfall vor:
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Sicherungen prüfen: Schauen Sie zuerst im Sicherungskasten nach. Ist ein Schalter umgelegt, liegt die Ursache wahrscheinlich an einem überlasteten Gerät.
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Defekte Geräte ausschalten: Wenn nach dem Wiedereinschalten die Sicherung sofort wieder rausfliegt, ist vermutlich ein Gerät defekt. Stecken Sie alle Geräte aus und schließen Sie sie einzeln wieder an, um den Verursacher zu finden.
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Blick nach draußen: Brennen Straßenlaternen und Ampeln? Wenn nicht, liegt ein Ausfall im öffentlichen Netz vor. Wenn nicht nur Ihre Wohnung, sondern auch Ihre Nachbarschaft betroffen ist, handelt es sich um einen Netz-Stromausfall.

Wenn der Stromausfall auch die Nachbarschaft betrifft, geht vielen Menschen schnell folgende Frage durch den Kopf: Wo anrufen bei einem Stromausfall? Zuständig ist der örtliche Netzbetreiber, nicht Ihr Stromanbieter. Der Netzbetreiber ist nämlich der Eigentümer des Stromnetzes und für deren Betrieb sowie die Sicherheit verantwortlich. Er muss also dafür sorgen, dass der Strom bei Ihnen zu Hause ankommt.
Wichtig: Ihren Stromanbieter, zum Beispiel Vattenfall, müssen Sie bei einem Stromausfall nicht kontaktieren – er kann die Störung nicht beheben. Wir bieten Ihnen zudem weitere Informationen zum Thema Netzbetreiber und wie Sie am besten eine Störung melden können.
Stromausfall melden: Netzbetreiber kontaktieren
Nehmen Sie also über die Servicenummer Ihres Netzbetreibers Kontakt auf, um den Stromausfall bei Ihnen zu Hause zu melden. Wer Ihr Netzbetreiber ist, steht in der Vertragsbestätigung oder in Ihrer letzten Jahresrechnung zum Energievertrag. Manchmal wird der Netzbetreiber auf der Abrechnung nicht ausgeschrieben, sondern nur mit einer Nummer oder einem Code angegeben. Sofern dies bei Ihnen zutrifft, können Sie den Stromnetzbetreiber beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) nachschlagen.
Er ist ebenfalls auf Ihrem Strom- bzw. Erdgaszähler notiert. Sie können aber auch bequem auf der Seite VPN digital herausfinden, wer in Ihrem Wohngebiet der Netzbetreiber ist.
Am besten sichern Sie sich die Kontaktdaten gleich im Handy, damit Sie im Notfall schnell reagieren können. Zudem bieten viele Netzbetreiber ein 24h-Störungsmanagement mit speziellen Störungs-Hotlines und Websites für den Notfall an.
Welche Geräte sollte man bei einem Stromausfall ausschalten?
Grundsätzlich sollten Sie elektronische Geräte im Falle eines Stromausfalls ausschalten. Besonders empfindliche Geräte wie Computer, Router, Smart-TV, Hi-Fi-Anlagen, Küchengeräte und Ladegeräte sollten – bei längeren Ausfällen – komplett vom Netz genommen werden. Es ist ratsam, die Stecker aus der Steckdose zu ziehen. So schützen Sie Ihre Elektronik vor möglichen Spannungsschwankungen, die Schäden verursachen können. Zusätzlich tragen Sie durch das Ausschalten dazu bei, die Spitzenlast zu reduzieren, wenn die Stromversorgung wiederhergestellt wird.
Tipp: Lassen Sie eine Lampe eingeschaltet. So bekommen Sie direkt mit, sobald der Strom wieder da ist.

Vorbereitung auf einen Stromausfall – so bleiben Sie gelassen
Kürzere Stromausfälle dauern meist nur Minuten oder wenige Stunden. Bei einem großflächigen Stromausfall oder einem Blackout kann die Versorgung aber länger unterbrochen sein. Deshalb ist es sinnvoll, vorbereitet zu sein. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt wichtige Dinge wie Batterien, Taschenlampen, Lebensmittel und etwas Bargeld im Haus zu haben. Hier finden Sie zudem eine Checkliste, um sich krisenfest vorzubereiten.
Alternative Lichtquellen nutzen
Am sichersten sind Taschenlampen oder LED-Lampen. Kerzen sollten nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie eine Brandgefahr darstellen.
Kellerdecke
Durch den Fußboden gehen etwa 10 Prozent der Heizwärme verloren. Eine Dämmung der Kellerdecke kann diese Wärmeverluste um rund die Hälfte reduzieren. Hier helfen schon recht einfache und kostengünstige Maßnahmen, wie die Unterseite einer massiven Kellerdecke mit Plattendämmstoffen zu verkleiden.
Ob Sie ein altes Haus sanieren oder die Innendämmung und Außendämmung beim Neubau planen – achten Sie auf fachgerechte Ausführung. Das gilt vor allem dann, wenn Sie selbst handwerklich aktiv werden. So vermeiden Sie Kältebrücken und einen schlechten U-Wert, der für die Wärmedurchlässigkeit steht.
Kochen ohne Strom
Kleinere Gerichte können Sie auf einem Campingkocher zubereiten. Wer einen Balkon oder Garten hat, kann einen Tisch- oder Garten-Grill nutzen, der mit Holzkohle oder Gas betrieben wird. Vorsicht: Grillen Sie niemals in der Wohnung – es besteht Erstickungsgefahr! Es ist zudem ratsam, einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln zu haben, die auch kalt verzehrt werden können.
Elektronik, Kommunikation und Bargeld sichern

Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks können bei einem Stromausfall sehr hilfreich sein. Ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio ermöglicht es Ihnen, auch bei einem längeren Stromausfall Nachrichten und wichtige Mitteilungen der Behörden zu verfolgen. Denken Sie außerdem daran, immer etwas Bargeld zur Verfügung zu haben, da Geldautomaten bei einem Stromausfall nicht funktionieren. Kühl- und Gefrierschränke sollten Sie geschlossen halten. So bleiben Lebensmittel noch einige Stunden frisch. Ein Kühlschrank hält Lebensmittel bei geschlossener Tür circa 5 Stunden kühl, ein Gefrierfach sogar bis zu 24 Stunden.
Video: Stromausfall
In diesem Video zeigen wir, wie Sie sich bei einem Stromausfall verhalten sollten
Fazit: Stromausfall – was tun? Ruhe bewahren
Ein Stromausfall kann überraschend und unangenehm sein, doch mit Ruhe, Übersicht und Vorbereitung lassen sich die meisten Situationen sicher meistern. Zuerst gilt es, zwischen einem lokalen Problem in der Wohnung und einem großflächigen Netzausfall zu unterscheiden. Wichtig ist, sensible Geräte vom Strom zu trennen und alternative Licht- und Heizquellen parat zu haben. Im Ernstfall ist der örtliche Netzbetreiber der richtige Ansprechpartner und nicht der Stromanbieter. Wer sich im Vorfeld mit Notfallausrüstung, Vorräten und Kommunikationsmöglichkeiten vorbereitet, kann auch bei längeren Ausfällen gelassen bleiben.
Auf den Websites der Netzbetreiber finden Sie aktuelle Störungsmeldungen. Viele bieten Karten oder Apps mit Live-Informationen und ein 24-Störungsmanagement an.
Kerzen unbeaufsichtigt brennen lassen, in der Wohnung grillen, Kühlschranktüren unnötig öffnen, elektrische Geräte eingesteckt lassen.
Kleine Störungen sind oft nach wenigen Minuten behoben. Bei großflächigen Störungen kann der Stromausfall bis zu mehreren Stunden dauern. Deutschland gehört aber zu den Ländern mit der höchsten Versorgungssicherheit. Es kommt nur selten zu Stromausfällen.
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