Klimaanlage, Stromverbrauch & Spartipps für heiße Tage

Erstellt am 24.11.2025

Die Sommer werden auch in Deutschland spürbar heißer. Die Zahl der Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad nimmt seit Jahren zu. Laut Umweltbundesamt gab es im Jahr 2024 gemittelt über die Fläche Deutschlands etwa 12,5 ⁠heiße Tage. Neben 2022 waren vor allem die Jahre 2003, 2015 und 2018 von starker Hitzebelastung geprägt: In diesen Jahren wurden in Deutschland im Durchschnitt 18 bis 20 Heiße Tage verzeichnet. Betrachtet man die Anzahl dieser Tage, stammen die zehn wärmsten Jahre allesamt aus der Zeit seit 1994.

Hitze stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. In den Sommermonaten können Beschwerden wie Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung oder sogar ein Hitzschlag auftreten, so das Bundesministerium für Gesundheit. Immer mehr Menschen denken deshalb über die Anschaffung einer Klimaanlage nach. Eine Klimaanlage sorgt zwar für angenehme Kühle in den eigenen vier Wänden, steigert aber gleichzeitig den Stromverbrauch. Wenn Sie aber einige Dinge beachten, können Sie Ihre Wohnung effizient kühlen.
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Klimagerät“ und „Klimaanlage“ oft synonym verwendet. Es gibt aber deutliche Unterschiede: Ein Klimagerät ist meist mobil, leicht zu bedienen und erfordert keine Installation. Dabei handelt es sich um sogenannte Monoblockgeräte.  

Eine Klimaanlage hingegen ist fest installiert, bietet mehr Leistung und arbeitet noch effizienter. Dazu zählen vor allem so genannte Split-Geräte, die aus einem Innengerät und einem fest installierten Außengerät bestehen. Das Innengerät kühlt die Raumluft, während das Außengerät die Wärme abführt. Im gängigen Sprachgebrauch hat sich das Wort Klimaanlage für beide Arten durchgesetzt.  

Zur Vereinfachung benutzen wir in diesem Artikel das Wort „Klimaanlage“ ebenfalls für beide Gerätetypen. Die folgenden Tipps und Informationen gelten – sofern nicht anders angegeben – grundsätzlich für beide Varianten. 

Mobile Klimaanlage kühlt effektiv den Raum und sorgt für angenehme Temperatur.

Klimagerät oder Klimaanlage – was ist der Unterschied?

Ein mobiles Klimagerät, meist ein sogenannter Monoblock, ist eine kompakte, transportable Lösung, die sich einfach aufstellen lässt. Sie können an die Steckdose angeschlossen werden.

Es gibt zwei Varianten: Einschlauch- und Zweischlauch-Geräte. Die Geräte mit einem Schlauch nutzen einen Teil der Raumluft, um die Wärme aus dem Haus zu transportieren, weshalb sie etwas weniger effizient arbeiten. Zweischlauch-Modelle kühlen effizienter, da sie nur die Außenluft nutzen, um die Wärme aus den Räumen ins Freie zu transportieren. Bei großen oder schlecht gedämmten Räumen stoßen Monoblock-Geräte jedoch oft an ihre Grenzen: Um einen 14-Quadratmeter-Raum von 30 auf 24 Grad Celsius zu kühlen, benötigen sie laut Stiftung Warentest 30 bis 45 Minuten.  

Die fest verbauten Anlagen übernehmen neben der Kühlung auch wichtige Aufgaben wie die Reinigung der Innenraumluft, sowie die Be- und Entlüftung der Räume. Sie sind jedoch auch mit höheren Anschaffungskosten und Installationsaufwand verbunden. 

Fachgerechte Wartung einer Klimaanlage im Innenraum zur besseren Kühlleistung.

Ob man sich für einen Monoblock oder ein Split-System entscheidet, hängt vor allem vom gewünschten Komfort, Budget und der baulichen Situation vor Ort ab. Wenn Sie nur gelegentlich einzelne Räume kühlen wollen, reicht oft ein Klimagerät. Für dauerhafte Kühlung größerer Flächen lohnt sich die Investition in eine Split-Klimaanlage. Weitere Details zu den Unterschieden der beiden Kühlsysteme und welches technische Gerät sich für Ihr Zuhause genau lohnt, erfahren sie hier.

Einflussfaktoren auf den Stromverbrauch der Klimaanlage

Der Stromverbrauch einer Klimaanlage hängt wie bei allen technischen Geräten von mehreren Umständen ab. Zu nennen sind hierbei zum Beispiel die Raumgröße, Dämmung, Außentemperatur, gewünschte Zieltemperatur und Gerätetyp. Auch die Bauart des Gebäudes sowie die Lage des Raums – etwa ob er direkt unter dem Dach liegt oder nach Süden ausgerichtet ist – spielen eine Rolle. Kurz: Je heißer der Raum, desto mehr Leistung muss eine Klimaanlage erbringen. Dies treibt wiederum den Stromverbrauch und die Kosten in die Höhe.  

Raumgröße

Je größer der Raum, desto mehr Kühlleistung wird benötigt. Für kleine Zimmer reicht meist ein Monoblockgerät aus. Sie sollten darauf achten, dass die Leistung der Klimaanlage zur Raumgröße passt. Zu kleine Geräte laufen dauerhaft auf Hochtouren, was unnötig Energie kostet. Zur Orientierung: Für einen Raum mit 40 Quadratmetern benötigen Sie – je nach Gegebenheiten – eine Klimaanlage mit unterschiedlicher Leistung. Bei guter Dämmung und geringer Sonneneinstrahlung reichen 40 × 60 = 2.400 Watt, also 2,4 kW Kühlleistung. Bei schlechter Dämmung und starker Sonneneinstrahlung sollten Sie hingegen mit 40 × 100 = 4.000 Watt, also 4 kW Kühlleistung, rechnen. 

Familie genießt im Sommer die Kühlleistung einer Klimaanlage.

Wärmedämmung und Isolierung

Ein schlecht gedämmter Altbau oder ein ungedämmter Dachboden heizt sich schneller auf und verliert die gekühlte Luft ebenso schnell wieder. Dadurch müssen Raumklimageräte länger und intensiver arbeiten. Eine gute Wärmedämmung spart nicht nur Heizkosten im Winter, sondern auch Strom für die Kühlung im Sommer. 

Außentemperatur

An besonders heißen Tagen kann der Stromverbrauch stark ansteigen – vor allem bei Geräten ohne Inverter-Technik, die nur mit voller Leistung ein- und ausschalten. 

Moderne Geräte mit Inverter-Technologie passen ihre Leistung dynamisch an. Dies spart Energie. Einfach gesagt: Die Geräte arbeiten nur dann, wenn es die Raumtemperatur erfordert. Sie erkennen also, wann gekühlt werden muss, und wann nicht.

Zieltemperatur

Viele Nutzer:innen stellen ihre Raumklimageräte auf 20 Grad oder kälter. Dies ist ein Verhalten, das zu unnötigem Stromverbrauch führt. Denn je größer der Unterschied zur Außentemperatur, desto höher der Energiebedarf des Geräts. Die Kühltemperatur sollte möglichst hoch eingestellt werden. Die Zieltemperatur sollte etwa 3-4 Grad unter der Außentemperatur liegen, aber nicht unter 26 Grad.  

Gerätetyp und Technologie

Nicht jede Klimaanlage ist gleich effizient. Entscheidend ist die Energieeffizienzklasse (A+++ bis D). Besonders sparsame Modelle tragen das EU-Label „A++“ oder „A+++“. Die Anlagen mit diesem Label verbrauchen deutlich weniger Strom bei gleicher Kühlleistung.  

Wichtig: Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass Energielabel zwar zahlreiche wichtige Informationen auf einen Blick bieten, diese Einordnung jedoch nichts über den absoluten Stromverbrauch aussagt. Sie beschreiben nur die Effizienz des Raumklimagerätes im Vergleich zu anderen Geräten desselben Typs. Deshalb wird empfohlen, sich bei der Auswahl eines Gerätes nicht nur auf das Energielabel zu verlassen. Verbraucher:innen sollten auch unabhängige Produkttests durchlesen. Ein Beispiel: Stiftung Warentest prüft regelmäßige Raumklimageräte. Einen Überblick über den letzten Test finden sie hier: „Schön cool bleiben - mit einer effizienten Klimaanlage“. 

Energieeffiziente Maßnahmen helfen beim Stromsparen

Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich der Energiebedarf kontrollieren und unter bestimmten Umständen auch senken. So können Sie eine wohltuende Kühle in Ihren Räumen genießen, ohne sich Sorgen um die anstehende Stromrechnung machen zu müssen. 

Klimagerät kühlt einen Innenraum an einem heißen Tag.

Tipps für den sparsamen Betrieb der Klimaanlage: 

  • Verwenden Sie ein Strommessgerät, um den Stromverbrauch und damit die Betriebskosten zu erfassen. In Nordrhein-Westfalen (NRW) beispielsweise verleihen die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale kostenfrei Strommessgeräte. 

  • Schalten Sie das Klimagerät nur bei Bedarf ein, zum Beispiel einige Zeit vor dem Schlafengehen. Nachts sollten Sie die Anlage nicht verwenden.  

  • Achten Sie insbesondere bei Split-Geräten, aber auch grundsätzlich darauf, ihre Klimaanlage regelmäßig zu warten, das Kondenswasser zu entfernen sowie Verdampfer und Filter zu reinigen. Nur so kann das Gerät störungsfrei arbeiten. 

  • Auf Vorlauf achten: Wird die Klimaanlage frühzeitig eingeschaltet, bevor sich der Raum stark erhitzt, kann sie gleichmäßiger und energiesparender kühlen. 

So helfen Sie Ihrer Klimaanlage beim Stromverbrauch

Zusätzlich können Sie durch ihr Verhalten einen Beitrag zum Stromsparen leisten. Wer clever lüftet, abdunkelt und auf Hitzeschutz setzt, sorgt dafür, dass die Klimaanlage weniger Leistung erbringen muss. Es ist grundsätzlich ratsam, elektrische Haushaltsgeräte sowie veraltete Elektronik – etwa alte Computer oder Leuchtmittel – möglichst selten zu nutzen oder ganz auszutauschen. Denn sie erzeugen zusätzliche Wärme, die an heißen Tagen unnötig die Raumtemperatur aufheizt. Zudem gilt: Am besten ist es, wenn die Sommerhitze gar nicht erst in die Wohnung gelangt.  

Weitere Tipps: 

  • Nachts lüften: Es ist ratsam, die Klimaanlage komplett auszuschalten und stattdessen mit geöffneten Fenstern zu kühlen 

  • Querlüften: Fenster auf gegenüberliegenden Seiten öffnen und für Luftdurchzug sorgen 

  • Feuchte Tücher aufhängen: verdunstendes Wasser entzieht der Luft Wärme 

  • Fenster und Türen tagsüber geschlossen halten: So bleibt die Kühle drinnen und die Hitze draußen 

  • Räume abdunkeln: Sonnenschutzrollos oder Vorhänge verhindern das Aufheizen der Räume 

  • Stromtarif prüfen: Wer viel kühlt, sollte prüfen, ob ein günstigerer Tarif sinnvoll ist

Fazit: mit Klimaanlage effizient kühlen & Strom sparen 

Wer eine energieeffiziente Klimaanlage passend zum Raum auswählt und bewusst betreibt, kann den Stromverbrauch der Anlage und damit auch die Kosten deutlich senken. Entscheidend sind neben dem Gerät auch die äußeren Faktoren wie Platzierung des Geräts und das eigene Nutzungsverhalten.  

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