Infowelt Energie
Outdoor: Mini-Turbine erzeugt unterwegs Energie
Sie wandern gern oder lieben es zu zelten? Unterwegs ist es manchmal gar nicht so leicht, eine Stromquelle zu finden. Mit einer tragbaren Turbine ist das jetzt ganz einfach – sie brauchen lediglich einen Bach oder den Wind!
Strom aus Wasser und Wind
Wer häufig in der Natur unterwegs ist, für den stellt sich oft die Frage: Wie komme ich an Strom? Mittlerweile gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, seine eigene Energie zu erzeugen. Besonders verbreitet sind Solarladegeräte. Diese haben allerdings den Nachteil, dass sie nur bei Sonnenschein funktionieren.
Eine Turbine, die in jeden Backpack passt
Eine Erfindung aus Kanada schafft Abhilfe: Die tragbare Turbine Waterlily erzeugt Energie für unterwegs nur aus Wasser und Wind. Es ist quasi die mobile Miniversion einer Stromboje für größere Flüsse, einer riesigen Windkraftanlage und der Gewinnung von Strom aus der Wasserleitung. Waterlily soll das Leben von Campern, Wanderern und Outdoor-Sportlern einfacher machen. Wind- oder Wasserkraft reichen aus, um den Stromerzeuger auf Hochtouren zu bringen.
Und so geht’s:
Waterlily wird zum Beispiel in fließendes Wasser gehalten. Durch die Drehung der Rotorblätter wird Energie erzeugt, die dann direkt über ein USB-Kabel genutzt werden kann. Es kann dafür ein Bach als auch das offene Meer genutzt werden. Schon eine Fließgeschwindigkeit von etwa 0,2 m/s reicht aus, um die Turbine in Bewegung zu setzen. Das entspricht ungefähr einem kleinen Bächlein. Zum Vergleich: Ein Fluss wie der Rhein kann bis zu 3 m/s oder 12 Km/h schnell sein. Das entspricht in etwa einem Jogger.
Nur Wind als Energiequelle?
Dann ist eine Windgeschwindigkeit von 72 Kilometern pro Stunde optimal, um Energie zu produzieren. Das bedeutet aber schon stürmischer Wind, und die Turbine sollte gut befestigt werden. Ob bei einem solchem Wetter das Camping in freier Natur noch Spaß macht, ist allerdings eine andere Frage. Da spielt es dann auch nur eine untergeordnete Rolle, dass bei der Turbine eine Windgeschwindigkeit von 90 Kilometern pro Stunde nicht überstiegen werden sollte. Denn bei Windstärke 10 haben Sie bestimmt ganz andere „Interessen“ als den Wind zu nutzen – nämlich schnell an einen windgeschützten Ort zu kommen.
Die technischen Daten in der Übersicht
Gewicht 800 g
Durchmesser 18 cm
Maximale Leistungsabgabe 25 Watt
Kabellänge 3,7 m
Benötigte Windstärke mind. 10,8 km/h
Benötigte Wassertiefe mind. 18 cm
Preis ca. 130 Dollar
Energie für Smartphone & Co
Generell können Sie fast jedes Gerät mit USB-Anschluss über die kleine Turbine aufladen. Wenn Sie zum Beispiel Ihr Smartphone anschließen, dauert es bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 36 Kilometern pro Stunde etwa zweieinhalb Stunden, bis Ihr Handy komplett aufgeladen ist. Beträgt die Windgeschwindigkeit nur 25 Kilometer pro Stunde, verlängert sich die Ladedauer allerdings schon auf circa acht Stunden. Auch bei der Nutzung im Wasser ist die Ladezeit stark abhängig von der Stärke der Strömung.
Auch mit Muskelkraft
Die Erfinder von Waterlily haben aber auch an Situationen ohne Wasser und Wind gedacht. So kann die Turbine wahlweise auch mit Muskelkraft über eine Handkurbel betrieben werden. Laut Hersteller sollen 10 Minuten kurbeln für ein 6-Minuten-Gespräch mit dem Smartphone reichen. Übrigens können Sie auch mit dieser Alternative Strom aus Muskelkraft erzeugen.
Damit Ihr Smartphone-Akku allgemein länger durchhält, können Sie außerdem ein paar einfache Tipps zum Energiesparen beherzigen. Das fängt bei der sparsamen Smartphone-Nutzung an und reicht bis zu Akku-Spar-Apps.
Sie sind auf den Geschmack gekommen? Die innovative Turbine ist online über den Hersteller-Shop erhältlich und kostet um die 130 US-Dollar.
Das Vattenfall-Fazit
Klar, die Akku-Ladung mit Waterlily ist natürlich limitiert. Aber für unterwegs reicht es. Doch wer weiß, wie die Zukunft aussieht. Auch Batterien von Autos, Wasserstoffspeicher, Erdgasleitungen oder die Offshore-Stromspeicherung in Betonkugel haben alle mal klein angefangen.
Vattenfall Tipp: Unterwegs aus eigener Kraft Strom erzeugen
Wo kein Bach in der Nähe ist und vielleicht kein Wind weht, lässt sich auch ganz ohne Waterlily & Co. Strom für den mobilen Akku gewinnen. Die Energiequelle: Sie selbst. Die Idee, Strom mithilfe von menschlicher Energie zu erzeugen, ist nicht neu. Heute lässt sich nebenbei und in kürzester Zeit bei vielen Freizeitaktivitäten Strom gewinnen. Ein Beispiel ist die mobile Ladestation fürs Smartphone in Form eines Skateboards. Beim Chargeboard laden die Räder beim Rollen den Akku auf. In Las Vegas produzieren beispielsweise Fußgänger Strom mit ihren Schritten. Diese Bewegungsenergie wird dann etwa für die Versorgung der Straßenlaternen genutzt. Aber auch das Schwitzen beim Sport trägt zur Energiegewinnung bei. Forscher in den USA haben eine „Tattoo-Biobatterie“ entwickelt, die aus Schweiß elektrischen Strom gewinnt.
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