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So funktioniert die Wallbox-Installation

Für kontinuierlichen Fahrspaß mit einem Elektroauto müssen ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden sein. Im Unterschied zu Verbrennern können Sie ein Elektroauto ganz einfach und sicher zuhause laden, indem Sie eine Wallbox installieren – vorausgesetzt, Sie haben die Möglichkeit dazu.

Zuletzt aktualisiert am 09.04.2024
Lesedauer: 6 Minuten

Voraussetzungen für die Wallbox-Installation

Wenn Sie eine Wallbox installieren möchten, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Der Ort für die Ladestation sollte in der Nähe Ihres Parkplatzes sein. Sie können die Wallbox zum Beispiel in einem Carport, einer Garage, an einer Außenwand oder an einer Stele (Standfuß) neben Ihrem Parkplatz montieren. Damit Sie Ihr Auto erfolgreich laden können, müssen außerdem die Leitungen und die Stromversorgung im Haus dafür geeignet sein.

Es ist wichtig, dass die gesamte Hauselektronik für die fachgereche Wallbox-Installation auf einem aktuellen technischen Stand ist. Dazu gehört auch der Zählerschrank, der mit Hinblick auf Sicherheitsrichtlinien und technische Standards überprüft und gegebenenfalls erneuert werden muss. Bei zu geringer Hausanschlussleistung des Stromnetzes kann zudem ein lokales dynamisches Lastmanagement helfen. Dadurch wird die maximale Ladeleistung an einer Stelle verringert und sinnvoll verteilt. In vielen Fällen vermeiden Sie dadurch eine ansonsten nötige Erweiterung Ihres Hausanschlusses.

Wer seit dem 1.1.2024 eine Wallbox installiert, muss gemäß §14a des Energiewirtschaftsgesetzes zudem die Voraussetzungen für eine netzorientierte Steuerung erfüllen. Dazu gehört der Einsatz eines intelligenten Messsystems. Dieser moderne Stromzähler wird vom Messstellenbetreiber verbaut. Zusätzlich benötigen Sie entweder eine Steuerbox vom Netzbetreiber oder ein Energiemanagementsystem. Sie erfüllen die gesetzlichen Vorgabe in dem Moment, in dem Sie Ihren Messstellenbetreiber mit der Herstellung der Steuerbarkeit beauftragen.

Keba Wallbox

Die Kosten für die Installation hängen unter anderem vom Aufstellort der Wallbox ab.

Wenn Sie sich für eine Wallbox von Vattenfall entscheiden, können Sie mit unserem Installations-Check die Situation vor Ort sowie den Aufwand und die erwartbaren Kosten einfach überprüfen.

Sie können Ihr Fahrzeug auch an einer haushaltsüblichen Steckdose laden. Diese ist allerdings nicht darauf ausgelegt, weshalb das Laden an der Schutzkontaktsteckdose die Ausnahme bleiben sollte. Ist die Steckdose zuhause über längere Zeit dem maximalen Ladestrom ausgesetzt, kann es zu starker Erwärmung und damit zu einem Brand kommen. Damit das nicht passiert, ist der Ladestrom meist auf wenige Ampere begrenzt. Dadurch dauert das E-Auto-Laden an einer solchen Steckdose sehr lang.

Kosten einer Wallbox-Installation

Die Installationskosten einer Wallbox beginnen bei 600 Euro und können im Schnitt bei bis zu 3.000 Euro liegen. In Einzelfällen, z. B. bei Erdarbeiten oder der Erneuerung der Hauselektrik und des Zählerschranks, sind darüberhinausgehende Kosten möglich. Durch individuelle Bedingungen kann sich der Preis ändern. Je größer die Entfernung zum Starkstromanschluss, desto mehr umfassendere Wandbohrungen und Material sind nötig. Für eine erste Kalkulation nutzen Sie gern unseren Installationskostenrechner.

Gut zu wissen: Der Kauf und die Installation einer Wallbox werden zum Teil regional oder länderspezifisch gefördert. Prüfen Sie mit unserer Fördermitteldatenbank, ob auch Sie von Zuschüssen profitieren können.

Fachgerechte Installation einer Wallbox

Eine Wallbox benötigt, wie jede Ladestation ab einer Ladeleistung von 11 kW, einen Starkstromanschluss. Daher muss die Installation durch qualifiziertes Fachpersonal vorgenommen werden. Dieses übernimmt nicht nur den Einbau, sondern bietet in vielen Fällen auch die vorgeschriebene Anmeldung beim Netzbetreiber an und haftet dafür, dass die Wallbox fachgerecht angebracht worden ist.

Fachkraft installiert Wallbox an weißer Hauswand

Die Verbindung der Wallbox mit dem Stromkreislauf muss durch Fachpersonal erfolgen.

Aufstellort für die Wallbox wählen

Bei den meisten Wallboxen können Sie den Aufstellort frei wählen. Entspricht eine Wallbox der Schutzklasse IP54 oder besser, ist sie vor Staub und Feuchtigkeit geschützt. Sollte das nicht der Fall sein, ist eine Überdachung sinnvoll. Am besten positionieren Sie Ihre Wallbox in der Nähe Ihres bevorzugten Parkplatzes. Die Wallbox sollte sich dort auf einer angenehmen Höhe befinden, um sie im Stehen zu bedienen. Der Abstand zwischen Fahrzeug und Wallbox sollte ungefähr eine Armlänge betragen. So können Sie sich beim Anschluss des Ladekabels frei bewegen.

In unter 90 Sekunden erklärt – so läuft die Wallbox-Installation ab

YouTube Thumbnail: Wallbox Installation

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So funktioniert die Wallbox-Installation

Die Installation einer Elektroauto-Ladestation gelingt mit guter Planung in kurzer Zeit. Zunächst wird dafür bei Ihnen zuhause ein Installations-Check durchgeführt. Dabei werden die notwendigen Arbeiten für ein späteres Installationsangebot dokumentiert sowie auf etwaige Erd- und Vorarbeiten hingewiesen. Sind alle Vorarbeiten erledigt, erfolgt in einem zweiten Termin die eigentliche Installation der Ladebox.

Fachhandwerker berät Paar

Ein Installations-Check gibt Klarheit über den Aufwand der Wallbox-Installation.

Ablauf des Installations-Checks

Bevor es mit der eigentlichen Wallbox-Installation losgehen kann, müssen die Gegebenheiten vor Ort geprüft werden. Dafür kommt eine zertifizierte Elektrofachkraft zu Ihnen nach Hause. Für eine individuelle Angebotserstellung sind folgende Schritte notwendig: Netzanschluss prüfen, Zählerkasten und Schutzeinrichtungen prüfen und individuelle Kundenwünsche klären.

1. Netzanschluss prüfen

Eine Elektrofachkraft prüft zunächst die vorhandene Hausanschlussleistung. Falls Sie einen Großstromverbraucher wie einen Durchlauferhitzer oder Pool im Haushalt haben, schränkt das die vorhandene Leistungsreserve ein. In diesem Fall kann eine Erweiterung der Hausanschlussleistung durch den Netzbetreiber notwendig sein.

Stromzähler

Ein FI-Schalter schützt vor Stromschlägen.

2. Zählerkasten und Schutzeinrichtungen prüfen

Der Zählerkasten und die Hauselektrik sollten aktuellen Normen entsprechen. Meistens ist dies der Fall. Bei Häusern mit Baujahr vor 1990 können Modernisierungsarbeiten nötig sein. Außerdem muss für jeden Ladeanschluss ein separater Stromkreis vorhanden sein. Dies regelt die Norm DIN VDE 0100-722. Verfügt die Wallbox bereits von Haus aus über eine integrierte DC-Fehlerstromerkennung, genügt ein günstiger FI-Schalter vom Typ A für etwa 20 bis 50 Euro. Ein FI-Schalter mit DC-Fehlerschutz kostet hingegen um die 300 Euro.

Beim FI-Schalter, dem Fehlerstrom-Schutzschalter, handelt es sich um eine Schutzvorrichtung. Im Falle von Fehlerströmen soll der FI-Schalter den Stromkreis abschalten und schützt so zuverlässig vor Stromschlägen. Im Vergleich zu normalen Sicherungen greift der FI-Schalter bereits bei niedrigeren Stromstärken.

3. Individuelle Kundenwünsche klären

Im Zuge des Installations-Checks besteht die Möglichkeit, individuelle Wünsche für die spätere Installation zu berücksichtigen. So sollten Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken zum Aufstellort machen. Soll die Wallbox z. B. im Freien aufgestellt werden, kann diese auf einem Standfuß (Stele) errichtet werden. Neben dem Aufstellort sollten Sie sich auch überlegen, wie eine Interverbindung hergestellt werden kann. Für weitere Wünsche sprechen Sie gern den Elektrofachpartner an.

Nachdem der Elektrofachpartner alle notwendigen Arbeiten dokumentiert hat, erhalten Sie nach wenigen Tagen ein individuelles Angebot. Beachten Sie, dass Erd- oder Vorarbeiten, wie die Erneuerung des Zählerschranks oder der Hauselektrik, bereits vor der Installation selbstständig erbracht werden müssen.

Opa und Enkeltochter stehen vor einem Haus

Beim Installations-Check werden individuelle Kundenwünsche geklärt.

Gut zu wissen: Beim Vattenfall Installationsservice wird die Wallbox standardmäßig mit 11 kW installiert. Unsere Elektrofachkraft kümmert sich nach Annahme des Installationsangebots um die Anmeldung bei ihrem lokalen Netzbetreiber.

E-Auto lädt an KEBA Wallbox

Eine Wallbox-Installation dauert in der Regel nur einen Tag.

Ablauf der Wallbox-Installation

Nach Annahme des Installationsangebots meldet sich der Elektrofachpartner zur Abstimmung eines Installations-Termins. Die Installation selbst erfolgt in der Regel an einem Tag und läuft wie folgt ab:

  1. Einbau von Sicherungen
  2. Wanddurchbrüche und Leitungen verlegen
  3. Montage der Wallbox
  4. Inbetriebnahme und Einweisung

1. Einbau von Sicherungen
Sollte kein FI-Schutzschalter vorhanden sein, wird dieser direkt an einem freien Platz in ihren Zählerschrank eingebaut. In den meisten Fällen muss nur ein FI-Schalter vom Typ A nachgerüstet werden.

2. Wanddurchbrüche und Leitungen verlegen
Je nach Aufstellort der Wallbox und Lage des Starkstromanschlusses (Verteilerkasten) sind für das Verlegen der Leitungen Wanddurchbrüche notwendig. Im Zuge dieser Arbeiten empfehlen wir auch, ein LAN-Kabel zu verlegen. Erfahrungsgemäß ist das der beste Weg für eine sichere Internetverbindung.

3. Montage der Wallbox
In diesem Schritt wird die Wallbox an ihrem Aufstellort angebracht. Abschließend folgt noch ein kurzer Test durch die Elektrofachkraft.

4. Inbetriebnahme und Einweisung
Nachdem die Wallbox erfolgreich montiert wurde, folgt eine Einweisung durch die Elektrofachkraft. Diese erklärt Ihnen, wie Sie die Wallbox bedienen und gibt Ihnen Tipps für die Einrichtung der Internetverbindung.

Anmeldung der Wallbox

Die Anmeldung beim Netzbetreiber sollte vor der Installation erfolgen. Bei einer Ladeleistung bis 11 kW muss der Netzbetreiber lediglich informiert werden. Soll die Wallbox mit mehr als 11 kW installiert werden, ist zusätzlich eine Genehmigung vom Netzbetreiber nötig. Diese Genehmigung darf seit Inkrafttreten der Neuregelung von §14a des Energiewirtschaftsgesetzes nicht mehr mit Verweis auf eine mangelnde Netzkapazität verzögert werden.

Die Wallbox mit dem Internet verbinden

Internetfähige Wallboxen verfügen je nach Modell über ein integriertes WLAN-Modul oder über einen LAN- oder LTE-Anschluss. Dadurch können Sie diese smarten Wallboxen mit dem Internet und anderen Geräten verbinden und auf verschiedene Services zugreifen. Welche Services verfügbar sind, ist abhängig vom Wallboxmodell. So ist die Premium-Wallbox von Keba mit einer PV-Anlage koppelbar und bietet Möglichkeiten zur Abrechnung von Dienstwagen. Zu den klassischen Services smarter Wallboxen zählen folgende:

  • Steuern Sie das Laden Ihres Fahrzeugs per App.
  • Erhalten Sie digital Informationen zum Ladevorgang.
  • Richten Sie einen passenden Ladetimer ein.

Die Verbindung der Wallbox mit dem Internet ist ähnlich einfach wie bei anderen Geräten. Die Nutzung eines LAN-Kabels ist die beste Option, um eine stabile Internetverbindung zu gewährleisten.

Stromzähler für die Wallbox

Sie können die Wallbox direkt über Ihren Hausanschluss laufen lassen. Der für das Laden Ihres E-Autos verbrauchte Strom wird dann mit dem gesammelten Haushaltsstromverbrauch verrechnet. Wenn Sie Ihren Elektro-Dienstwagen zuhause laden, benötigen Sie aber eine eichrechtskonforme Wallbox mit integriertem Stromzähler. Damit lässt sich der Stromverbrauch für den Dienstwagen feststellen. Ansonsten ist ein zweiter Stromzähler eine Option, die häufig mit weiteren Kosten verbunden ist, sich aber insbesondere für Vielfahrer:innen lohnen kann. Wenn die Wallbox an ein separates intelligentes Messsystem angeschlossen ist, können Sie aufgrund der Möglichkeit zur Steuerung von einer 60-prozentigen Reduzierung des Netzentgeltes profitieren.

Ladevorgang Elektroauto

Für die Dienstwagenabrechnung benötigen Sie eine eichrechtskonforme Wallbox.

Weitere Vergütungsoptionen für Steuerbarkeit

Wenn Sie sich gegen einen separaten Zähler für die Wallbox entscheiden, erhalten Sie für die Möglichkeit zur Steuerung eine pauschale Vergütung des Netzbetreibers. Sie kann zwischen 110 und 190 € brutto betragen. Ab 2025 können Sie in dieser Abrechnungsvariante zusätzlich Preisvorteile durch ein zeitvariables Netzentgelt nutzen, indem Sie Ihr Elektroauto dann laden, wenn die Stromnachfrage gering ist.

Wallbox als Mieter:in installieren

Als Hauseigentümer:in können Sie Ihre Wallbox überall auf Ihrem Grundstück anbringen lassen. Als Teil einer Eigentümergemeinschaft ist es nötig, dass Sie sich mit den anderen Eigentümer:innen abstimmen. Als Mieter:in suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vermieter oder Ihrer Vermieterin. Diese dürfen Ihnen die Zustimmung allerdings nicht grundsätzlich verweigern. Seit dem 1. Dezember 2020 haben Mieter:innen nach § 554 BGB das Recht, eine Ladevorrichtung zu installieren.

Mann hält Ladekabel

Auch als Mieter:in haben Sie das Recht auf eine Wallbox.

Trend Wallbox-Sharing

Wallbox-Sharing ist die Möglichkeit, eine Wallbox gemeinsam zu nutzen. Wenn Sie selbst eine Wallbox installiert haben, können Sie diese zur Nutzung freigeben, falls Sie Ihr Fahrzeug nicht selbst daran laden. Dabei haben Sie die Möglichkeit, Ihre Wallbox in guter Nachbarschaft zu teilen oder sich über eine Internetseite oder App – ähnlich wie bei einer öffentlichen Ladestation – für einen größeren Kreis an Interessierten zu registrieren. Sollte eine Wallbox-Installation bei Ihnen mangels eines passenden Aufstellortes nicht möglich sein oder wäre eine teure Erweiterung Ihres Hausanschlusses nötig, bietet das Wallbox-Sharing mit anderen auch Ihnen einen einfachen Zugang.

Beachten Sie, dass das Finanzamt aufmerksam wird, sofern es eine Gewinnerzielungsabsicht wahrnimmt. Immerhin bestimmen Eigentümer:innen einer Wallbox den Strompreis für weitere Abnehmer:innen selbst und es kann sich somit um ein steuerpflichtiges Gewerbe handeln. Es empfiehlt sich daher die rechtzeitige Einbindung eines Steuerberaters. In jedem Fall sollten Sie den Verbrauch von Nutzer:innen einzeln ausweisen können. Hierfür eignen sich RFID-Ladekarten, durch die einzelne Personen elektronisch autorisiert sind.

Vattenfall Fazit

Wer die Möglichkeit hat, eine eigene Wallbox zu installieren, sollte dies tun. Das Laden zuhause ist nicht nur bequemer und kostengünstiger, sondern mit 100 % Ökostrom auch nachhaltig. Die Wallbox-Installation erfolgt durch Fachpersonal, das Sie häufig bei der Anmeldung bei Ihrem Netzbetreiber unterstützt. Ist die Wallbox installiert, können Sie diese sogar zur Nutzung durch andere freigeben und so die Energiewende mit voranbringen. Dank öffentlicher Ladeinfrastruktur können Sie aber auch unterwegs immer häufiger Ihr Fahrzeug laden.

Frau mit Ladestecker vor Wallbox

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