Glossar Energie

Eine gute Wärmedämmung ist wichtig für Ihr Haus

Mit einer hochwertigen Dämmung gehen bis zu 90 Prozent weniger Energie durch die Außenwände Ihres Hauses verloren. So senken Sie Ihre Heizkosten nachhaltig und steigern gleichzeitig den Wert der Immobilie.  Mit einer hochwertigen Dämmung gehen bis zu 90 Prozent weniger Energie durch die Außenwände Ihres Hauses verloren. So senken Sie Ihre Heizkosten nachhaltig und steigern gleichzeitig den Wert der Immobilie.

Das bringt eine Wärmedämmung

Bei älteren und unsanierten Gebäuden geht viel Heizenergie verloren. Das zeigt sich auch in hohen Nebenkosten, denn etwa drei Viertel aller Energie im Haushalt fließt in die Wärmeerzeugung. Eine solide Dämmung hilft nicht nur, die Heizkosten zu verringern, sie schützt auch die Gebäudesubstanz und steigert den Wert der Immobilie.

Gesetzlich vorgeschriebene Wärmedämmung

Der Gesetzgeber hat die Standards zur Wärmedämmung im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. Es enthält Vorgaben für Neubauten und für Bestandsgebäude. Neubauten müssen einen Niedrigstenergiestandard einhalten, dürfen also nur noch extrem wenig Heizenergie verbrauchen. Für Bestandsgebäude sind die Vorgaben nicht so streng, aber es greifen Nachrüstpflichten: So müssen entweder die oberste Geschossdecke oder das Dach gedämmt sein sowie Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen.

Gut zu wissen: Wer Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden plant, muss nach deren Abschluss bestimmte U-Werte einhalten. Der U-Wert wird auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet und beschreibt, wie viel Wärmeenergie durch ein Bauteil verlorengeht. Bei einer Sanierung muss also im Zweifelsfall auch gedämmt werden.

Und: Die EU plant verbindliche Vorgaben für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Ab 2033 soll nach einer vom EU-Parlament verabschiedeten Richtlinie kein Haus schlechter als Energieeffizienzklasse D sein, was einem maximalen Energiebedarf von 130 kWh/(m² x a) entspricht. Wie diese Vorgabe in nationales Recht umgewandelt wird, ist noch unklar.

Vor- und Nachteile von Wärmedämmung

Eine Wärmedämmung hat viele Vorteile und ist auch nachträglich sinnvoll. Wer Gebäudeteile dämmt, verbraucht weniger Heizenergie, was nicht nur die Haushaltskasse, sondern auch die Umwelt schont. Außerdem unterstützt eine Dämmung den Werterhalt des Hauses, da sie die Substanz schützt: Die Temperaturunterschiede zwischen Außen- und Innenwand fallen geringer aus, das beugt Schimmel- und Feuchteschäden vor. Und eine Dämmung trägt zum Wohnkomfort bei: Im Winter ist es behaglich warm im Haus, im Sommer bleiben die Räume kühl.

Der wohl wichtigste Nachteil einer nachträglichen Wärmedämmung ist der Aufwand, der sich in nicht unerheblichen Kosten niederschlagen kann. Je nach Art der Dämmung ist die Umweltbilanz des Dämmmaterials ein Punkt auf der Negativliste. Und bei einer Innendämmung geht Wohnraum verloren.

Das kostet eine Fassadendämmung

Wie hoch die Kosten für eine Fassadendämmung sind, hängt mehr von der Dämmmethode als vom Dämmstoff ab. Bei manchen Gebäuden ist eine Kerndämmung eine Option: Hier wird der Dämmstoff über Löcher in die Außenwände eingebracht. Dies ist allerdings nur bei bestimmten Mauerarten möglich und die Dämmwirkung ist begrenzt.

Dämmplatten Aussenwand

Wärmedämmverbundsysteme bestehen aus großen Dämmplatten, die nach dem Anbringen einfach verputzt werden können. Alternativ ermöglicht eine hinterlüftete Vorsatzschale vor der Dämmung mehr Spielraum bei der Gestaltung und dem Dämmmaterial. Ein wichtiger Kostenpunkt bei der Fassadendämmung ist zudem das Gerüst. 

Grobe Richtwerte für die Kosten laut Verbraucherzentrale:

  • Kerndämmung: 60 bis 85 Euro pro Quadratmeter
  • Wärmedämmverbundsystem (inkl. Gerüst, Putz): 130 bis 180 Euro pro Quadratmeter

Da über die Fassade besonders viel Wärme verlorengeht, rentiert sich eine Fassadendämmung in der Regel. Und staatliche Fördermittel machen die Maßnahme laut Verbraucherzentrale zu einem Gewinngeschäft.

Förderungen für Dämmung

Wer die Energieeffizienz seines Hauses verbessert, kann dabei staatliche Unterstützung nutzen. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird die Wärmedämmung als Einzelmaßnahme mit bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst. Wenn die Dämmung Teil einer kompletten energetischen Sanierung ist, kann auch der KfW-Förderkredit 261 in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus gibt es Zuschüsse auf Bundesländer- und kommunaler Ebene. Welche Förderung für die Dämmung Ihres Hauses infrage kommt, finden Sie mit wenigen Klicks in unserer Fördermitteldatenbank heraus.

Wichtig bei der Beantragung von Förderungen:

  • Der Förderantrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden.
  • Um Fördergelder in Anspruch zu nehmen, müssen die Arbeiten von Fachunternehmen durchgeführt werden.
  • Hilfe bei der Beantragung von Förderungen bieten Energieberater:innen.
  • Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) ermöglicht oft höhere Fördersummen. Den Großteil der Kosten für diese energetische Rundumbilanz des Hauses übernimmt der Staat. 

Der einfachste Weg für eine staatliche Förderung ist, die Kosten für die Wärmedämmung über einen Steuerabzug geltend zu machen. Das geht auch noch nach Abschluss der Arbeiten.

Wärmedämmung für verschiedene Bauteile möglich

Den größten Energiespareffekt erzielen Sie, wenn die gesamte Gebäudehülle eine Dämmung erhält. Das umfasst das Dach bzw. die oberste Geschossdecke, die Kellerdecke und die Fassade. Energieberater:innen können mithilfe spezieller Wärmebildkameras die Bereiche des Hauses identifizieren, wo die meiste Wärme nach außen dringt. Im Rahmen eines iSFPs berechnen sie, welche Dämmmaßnahmen den größten Effekt fürs Haus haben.

Fassade

Die Dämmung der Fassade kann bis zu 24 Prozent der Energiekosten einsparen. Solange ein Haus nicht unter Denkmalschutz steht, ist eine Dämmung der Fassade von außen die beste Wahl. Gängig sind diese Verfahren:

  • Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
  • Kerndämmung
  • vorgehängte hinterlüftete Fassade

Existiert kein Abstand zu angrenzenden Häusern? Handelt es sich um ein Fachwerk- und denkmalgeschütztes Gebäude? Dann müssen Sie von innen dämmen. Dies sollte von Experten durchgeführt werden, um zu viel Feuchtigkeit und andere Schäden zu verhindern. Bedenken Sie: Eine Innendämmung bedeutet auch immer eine Verkleinerung des Wohnraums – durchschnittlich geht auf zehn Quadratmeter ein Quadratmeter Wohnfläche verloren. Die Kosten einer Fassadendämmung liegen laut zwischen 60 und 180 Euro pro Quadratmeter. Dass sich die Investition lohnt, zeigt ein Rechenbeispiel der Verbraucherzentrale.

Außendämmung Fassade

Dachdämmung

Dach

Wenn Sie das Dach dämmen, können Sie etwa 30 Prozent Energie sparen. Diese Sanierung ist aber auch etwas kostenintensiver. Die Dachdämmung durch einen Fachbetrieb kann Sie je nach Art des Daches zwischen 150 bis 350 Euro pro Quadratmeter kosten. Günstiger lässt sich die Dämmung der oberen Geschossdecke ausführen, wenn Sie diese selbst übernehmen. Hier liegen die Materialkosten bei 30 bis 60 Euro.

Fenster und Türen

Der Einbau neuer Fenster und Türen mit Wärmeschutz und Dreifachverglasung ist die häufigste Maßnahme beim Dämmen. Fenster haben ein Energieeinsparpotenzial von 5 bis 10 Prozent.

Balkon

Auch Balkone und Terrassen sind potenzielle Wärmeverlustzonen, die man nachträglich dämmen kann. Eine Balkonplatte gehört zum beheizten Gebäudevolumen, über die Beton- und Stahlkonstruktion geht Wärme verloren. Daher kann eine Wärmedämmung der Balkonunterseite sinnvoll sein.

Die besten nachhaltigen Dämmstoffe

Ein guter Dämmstoff zeichnet sich durch eine geringe Wärmeleitfähigkeit aus. Je geringer diese ausfällt, desto besser ist die Dämmwirkung. Die Wärmeleitfähigkeit wird in Watt pro Meter und Kelvin angegeben W/(mK). Vereinheitlicht wird diese Angabe durch die gröbere Einteilung in Wärmeleitstufen (WLS). Zudem spielt die Dicke des Materials eine wichtige Rolle. 

Neben mineralischen Fasern (Glaswolle, Steinwolle etc.) haben auch Fasern aus organischem Material (Holzfasern, Holzwolle etc.) hervorragende Dämmeigenschaften. Nachhaltige Dämmstoffe punkten nicht nur mit einer guten Umweltbilanz, sie sorgen auch für ein angenehmes Raumklima. 

Es stehen viele unterschiedliche ökologische Dämmstoffe zur Auswahl. Sieben Beispiele aus dem Dämmstoff-Navi der Verbraucherzentrale:

Zu den Einblasdämmstoffen gehören:

Seegrasfaser

  • Einsatzbereiche: Zwischensparren, Oberste Geschossdecke, Außenwand (innen), Hohlraum
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.039 – 0.049 W/(mK)

Holzfaser-Einblasdämmstoff

  • Einsatzbereiche: Zwischensparren, Oberste Geschossdecke, Außenwand (innen), Flachdach, Hohlraum
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.040 W/(mK)

Stroh

  • Einsatzbereiche: Zwischensparren, Oberste Geschossdecke, Außenwand (innen), Hohlraum
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.043 W/(mK)

Zu den großflächigen Dämmstoffen gehören:

Hanffasermatten

  • Einsatzbereiche: Zwischensparren, Oberste Geschossdecke, Außenwand (innen)
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.042 – 0.047 W/(mK)

Holzweichfaserplatte

  • Einsatzbereiche: Dach (außen), Oberste Geschossdecke, Außenwand (innen & außen), Kellerdecke
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.040 – 0.050 W/(mK)

Jutefasermatte

  • Einsatzbereiche: Zwischensparren, Oberste Geschossdecke, Außenwand (innen)
  • Wärmeleitfähigkeit: 0.038 – 0.041 W/(mK)

Ökologische Dämmstoffe sind meist teurer als Klassiker wie Mineralwolle. Das liegt unter anderem daran, dass sie in geringeren Mengen hergestellt werden. So kostet ein Quadratmeter Seegras beispielsweise laut Angabe der Verbraucherzentrale zwischen 25 und 55 Euro, während Styropordämmstoffe bei 10 bis 15 Euro liegen.

Probleme bei der Wärmedämmung vermeiden

Nach einer Wärmedämmung sollte der Wärmedurchgangskoeffizient der verschiedenen Bauteile möglichst ähnlich sein, um Probleme mit Wärmebrücken zu vermeiden. Wärmebrücken sind Gebäudeteile, die wärmedurchlässiger sind als die Umgebung. Das schadet nicht nur der Energieeffizienz, sondern begünstigt auch Schimmelbildung.

Ein Beispiel: An einfachverglasten Fenstern reduziert sich die Oberflächentemperatur stärker als an der Außenwand. Wird eine bestimmte Temperatur unterschritten, kommt es zur Bildung von Kondenswasser. Wer nur die Fenster austauscht, die Fassade jedoch nicht dämmt, verlagert das Problem lediglich. Wenn nun die Wand der kühlste Punkt ist, erhöht sich die Schimmelgefahr in den Ecken der Räume.

Wärme- bzw. Kältebrücken und Feuchtigkeit stellen zudem ein Einfallstor für den Hausschwamm dar. Der holzzerstörende Pilz befällt auch Putz, Dämmmaterial und Mauerwerk. Deswegen ist eine fachgerechte Ausführung der Wärmedämmung von hoher Bedeutung.

Das Thema Brandschutz spielt auch bei der Wärmedämmung eine Rolle. Die Landesbauordnungen geben brandschutztechnische Anforderungen für die Wärmedämmung vor. So dürfen für Gebäude ab einer bestimmten Höhe beispielsweise nur schwer entflammbare Fassadenverkleidungen genutzt werden. Auch bei Wärmedämmverbundsystemen sollten ausschließlich bauaufsichtlich zugelassene Systeme verwendet und fachgerecht verbaut werden.

Dann braucht Ihr Haus eine nachträgliche Wärmedämmung

Je jünger Ihr Haus ist, desto weniger Gedanken müssen Sie sich um die Wärmedämmung machen. Bei älteren Häusern kann die Einführung neuer gesetzlicher Vorgaben eine Orientierung bieten: Die erste Wärmeschutzverordnung trat 1977 in Kraft. Sie wurde 1982 und 1995 verschärft. 2002 trat an deren Stelle die Energieeinsparverordnung, die 2007, 2009 novelliert wurde. Seit 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz mit strengeren Vorgaben. 

Laut Stiftung Warentest rentiert sich eine nachträgliche Dämmung immer dann, wenn der Energieverbrauch des Hauses 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr überschreitet. Wie hoch der Energiebedarf Ihres Hauses ist, finden Sie mit einer Energieberatung heraus. Sie bringt auch Wärmebrücken ans Licht, die besonders dringend gedämmt werden sollten. 

Generell gilt: Je umfassender die Dämmung umso besser: Wer beispielsweise eine Dämmung der Kelleraußenwand in Angriff nimmt, sollte auch den Rest der Fassade dämmen, damit keine neuen Wärmebrücken entstehen.

Neubau Siedlung

Zusammenfassung

Eine gute Wärmedämmung ist die Grundvoraussetzung für ein energieeffizientes Haus. Ab 2024 sollen neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien – wie zum Beispiel über Wärmepumpen – betrieben werden. Je besser die Wärmedämmung, umso weniger Heizleistung ist erforderlich. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern schont auch die Haushaltskasse.

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