Glossar Energie

Energiewende

Die Energiewende ist ein langfristiger gesellschaftlicher Transformationsprozess, der darauf abzielt, die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. In Deutschland umfasst dies den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz, den Ausbau intelligenter Netze und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Warum ist die Energiewende notwendig?

Die Vorkommen an Kohle, Gas und Öl auf der Erde schrumpfen. Durch die Nutzung fossiler Brennstoffe entstehen Emissionen, die enorme negative Auswirkungen auf das globale Klima haben. Um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, muss Kohlendioxid aus fossilen Quellen bestenfalls im Boden bleiben.

Erneuerbare Energien 

Anders als Kohle oder Gas stehen erneuerbare Energien nahezu unerschöpflich zur Verfügung. Hierunter fallen Energiequellen, die sich natürlicher Prozesse bedienen und sich rasch erneuern, wie Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse aus nachwachsenden Rohstoffen und Geothermie. Ihr Ausbau ist entscheidend für eine nachhaltige Energieversorgung. Es gibt auch Mischformen von fossiler und erneuerbarer Energie: Ökogas etwa besteht zu einem bestimmten Anteil aus Biogas, das aus der Vergärung gewonnen wird.

Erneuerbare Energien ersetzen bereits heute an vielen Stellen fossile Energien in der Stromproduktion oder auch in der Kraftstoffproduktion. Der zunehmende Einsatz von erneuerbaren Energien verursacht im Vergleich zur Nutzung fossiler Brennstoffe weniger CO2-Emissionen. Denn erneuerbare Energien sind als Primärenergie zumeist klimaneutral oder bestenfalls emissionslos. Da erneuerbare Energien direkt in Deutschland gewonnen werden können, machen sie unabhängiger vom Import fossiler Brenn-, Kraft- und Heizstoffe wie Öl oder Gas.

Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz wurden im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland bereits mehr als 50 Prozent des Strombedarfs durch Sonne, Wind oder Wasserkraft gedeckt, bis 2030 sollen 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Politisch und gesellschaftlich geht es darum, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und so mehr Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit zu gewinnen. Ein sparsamer Umgang mit Energie hilft dabei zusätzlich.

Windkraftanlagen

Energieeffizienz

Die zweite Säule der Energiewende ist neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien eine deutliche Erhöhung der Energieeffizienz. Energieeffizienz bezeichnet das Verhältnis zwischen dem erzielten Nutzen oder der erbrachten Leistung und dem dafür aufgewendeten Energieeinsatz. Eine effiziente Nutzung von Energie bedeutet, eine höhere Leistung oder einen größeren Nutzen mit einer geringeren Menge an Energie zu erzielen. Dieses Konzept zielt darauf ab, den Energieverbrauch zu minimieren und Ressourcen effektiver zu nutzen. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz können in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden. Die Potenziale der Energieeffizienz in der Energiewende reichen von Kraftwerksmodernisierung und energiesparenden Industrieprozessen über energieeffiziente Gebäudesanierungen bis hin zur Weiterentwicklung von noch effizienteren Motoren und Haushaltsgeräten.

Stromnetz

Netzausbau 

Strom aus erneuerbaren Energien wird oftmals dezentral produziert. Der Ausbau des Stromnetzes ist deshalb eine der Grundvoraussetzungen für die Energiewende.

Damit die Stromversorgung sicher und bezahlbar bleibt, werden viele tausend Kilometer neue Stromtrassen verbaut, die einen robusten Netzbetrieb gewährleisten.

Die neue Erzeugungslandschaft mit Strom aus wachsenden Anteilen von erneuerbaren Energien schafft neue Herausforderungen für das Netz: Strom muss teilweise über weite Strecken von den Stromerzeugern zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gelangen. Außerdem müssen erneuerbare Energien und andere Anlagen mehr Systemverantwortung übernehmen und Systemdienstleistungen bereitstellen, die bislang vor allem von konventionellen Großkraftwerken erbracht wurden und werden.


Erneuerbarer Strom aus Windenergie wird vorrangig im Norden und Osten sowie auf See mithilfe von Offshore-Windparks erzeugt, weil dort der Wind besonders stark weht. Die größten Stromverbraucher, allen voran große Industriebetriebe, befinden sich aber im Süden und Westen Deutschlands. Der im Norden erzeugte Strom aus Windkraft muss also dorthin transportiert werden.

Klimaschutz 

Die Energiewende ist eng mit dem Klimaschutz verknüpft. Genauer gesagt ist der Klimaschutz eines der wichtigsten Ziele und die primäre Motivation hinter der Energiewende. Durch die Reduzierung von CO2-Emissionen soll ein Beitrag zur Begrenzung des globalen Klimawandels geleistet werden, denn erneuerbare Energien vermeiden Treibhausgase. In vielen Bereichen verdrängen sie fossile Energieträger und vermeiden damit Emissionen. Die meisten Emissionen werden durch die erneuerbare Stromerzeugung eingespart, aber auch im Wärme- und Verkehrssektor tragen erneuerbare Energien zum Klimaschutz bei.

Weitere Konzepte im Sinne der Energiewende

Um eine tatsächliche Energiewende zu erreichen, werden in verschiedenen Sektoren Anstrengungen unternommen und viele Prozesse hinsichtlich der angestrebten Energiewende nachjustiert. Dazu ist es notwendig, unterschiedlichste Aspekte unter diesem Ziel zu vereinen.

Energieeinsparung
Weniger Energie zu verbrauchen ist eine effektive Maßnahme, mit der auf Verbraucherseite aktiv etwas für die Energiewende beziehungsweise gegen den Klimawandel getan werden kann. Energieeinsparung in Wirtschaft und Produktion bezieht sich auf Maßnahmen und Technologien, die den Verbrauch von Energie in verschiedenen Sektoren reduzieren. Dies kann durch effizientere Gebäude, energieeffiziente Geräte und Prozessoptimierung in Industrie und Gewerbe erreicht werden.

Energiespeicherung
Die Speicherung von Energie ist wesentlich, um Schwankungen in der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien auszugleichen. Technologien wie Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke und innovative Speicherlösungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Diese Technologien sind elementar für die Energiewende, da Wind- und Sonnenenergie etwa über eine Photovoltaikanlage nicht immer zu gleichen Teilen verfügbar sind.

Sektorenkopplung 
Dieser Ansatz verfolgt die Verknüpfung verschiedener Energieverbrauchssektoren wie Strom, Wärme und Verkehr. Durch die intelligente Vernetzung und Nutzung von Überschussenergie kann eine effizientere Gesamtenergienutzung erreicht werden.

Pumpspeicherkraft

Dekarbonisierung
Dieser Begriff steht für die Reduktion oder vollständige Eliminierung von Kohlenstoffemissionen. In der Energiewende bezieht sich Dekarbonisierung auf den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft, um CO2-Emissionen zu minimieren und kohlenstoffarme Technologien zu fördern.

Bürgerenergie
Bürgerenergie bezeichnet die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Energiewende durch partizipative Modelle wie Bürgerenergiegenossenschaften oder gemeinschaftliche Energieprojekte. Diese Form der Beteiligung trägt zur Akzeptanz und Unterstützung der Energiewende in der Bevölkerung bei.

Energieautarkie
Energieautarkie umfasst das Ziel, eine Region oder ein Land weitgehend unabhängig von externen Energiequellen zu machen. Um sich zu 100 % autark zu versorgen, werden sehr große Erzeugungsanlagen benötigt, die im überwiegenden Teil eines Jahres zu viel Energie produzieren, um in Zeiten mit hohem Energiebedarf ausreichend Energie abgeben zu können.

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Ökostrom 

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