Was passiert mit alten Solarmodulen? 

Photovoltaikanlagen leisten jahrzehntelang einen Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung – doch auch ihre Lebensdauer endet irgendwann. Was passiert danach? Diese Infografik zeigt, wie alte Solarmodule fachgerecht entsorgt, recycelt und ihre wertvollen Materialien dem Rohstoffkreislauf wieder zugeführt werden.

Ende der Lebensdauer

Photovoltaikanlagen haben eine Lebensdauer von etwa 25 bis 30 Jahren. Danach sinkt ihre Leistung oder es kommt zu technischen Defekten. Auch extreme Wetterereignisse wie Hagel oder Sturm können Module beschädigen. Manche Besitzer:innen tauschen ihre Module zudem frühzeitig aus, um auf neuere und effizientere Technik umzusteigen. 
 

Entsorgung 

Sobald eine PV-Anlage ausgemustert wird, müssen die alten Module entsorgt werden – und das nicht einfach im Hausmüll. PV-Module gelten als Elektrogeräte und fallen unter das Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG). Hersteller sind gesetzlich verpflichtet, Altmodule kostenlos zurückzunehmen. Kleinmengen (typischerweise 20–50 Stück) können von Privatpersonen an Wertstoffhöfen abgegeben werden. Bei größeren Mengen empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit einem Rücknahmesystem wie PV Cycle.  

Behandlung im Recyclingwerk 

In Recyclinganlagen werden Photovoltaikmodule in ihre Einzelbestandteile zerlegt. Dabei werden Materialien wie Glas, Aluminium, Kupfer, Silizium und Kunststoffe voneinander getrennt. Je nach Bauart des Moduls – kristallin oder Dünnschicht – kommen unterschiedliche mechanische, thermische oder chemische Verfahren zum Einsatz. Ziel ist es, die enthaltenen Rohstoffe möglichst sortenrein zu isolieren und für die Wiederverwertung vorzubereiten. 

Wiedergewinnung wertvoller Materialien

Im Recyclingprozess können heute bis zu 95 Prozent der Materialien eines PV-Moduls zurückgewonnen werden. Dazu gehören vor allem: 

  • Glas (bis zu 75 Prozent des Modulgewichts) 
  • Aluminium (Rahmen) 
  • Kupfer (Kabel, Anschlussdosen) 
  • Siliziumzellen (in kristallinen Modulen)

Diese Materialien werden getrennt, gereinigt und je nach Reinheit entweder direkt wiederverwendet oder industriell weiterverarbeitet. 

Neue Verwendung der Rohstoffe 

Die zurückgewonnenen Materialien fließen in den Materialkreislauf zurück:

  • Glas kann z. B. für Flaschen, Dämmstoffe oder neue Module eingesetzt werden. 
  • Aluminium wird zur Herstellung von neuen Rahmenelementen, Bauteilen oder Alltagsprodukten genutzt. 
  • Silizium kann nach Aufbereitung erneut in der Solar- oder Halbleitertechnik verwendet werden.