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Kompost in der Küche?

Um Ihren Biomüll zu kompostieren, brauchen Sie keinen Garten oder grünen Daumen. Mit einem Mini Komposter ist dies schnell und hygienisch in der Küche möglich. Vattenfall zeigt, wie beim Kompostieren heute Miniaturisierung und aktuelle Wohntrends eine Rolle spielen.

Kompost - ein idealer Nährstoffkreislauf

Küchenabfall oder Rasenschnitt eignen sich perfekt, um auf umweltschonende Art Muttererde herzustellen. Mit der bewussten Mülltrennung fängt es an. Der gesammelte Biomüll wird auf dem Kompost durch Mikroorganismen zersetzt.

Kompostierung – nicht überall möglich

Die natürliche Kompostierung hat bisher einen entscheidenden Nachteil: Für die private Nutzung ist eine geeignete Fläche im Freien nötig. Damit die Zersetzung der Abfälle gelingt, ist außerdem eine gewisse Feuchtigkeit Voraussetzung. Im Sommer muss der Kompost deshalb oft bewässert werden. Damit die Verrottung gleichmäßig abläuft, sollte der Inhalt des Komposts alle zwei bis drei Wochen umgeschichtet werden. So vermeiden Sie Fäulnisprozesse.

Trotzdem ist vielen Menschen der Kompost des Nachbarn ein Dorn im Auge. Denn gerade an warmen Tagen kann er unangenehme Gerüche verursachen. Wirft man auch Fleischreste auf den Kompost, besteht die Gefahr, dass zum Beispiel Ratten angezogen werden. Und wer will die schon im eigenen Garten? Deshalb braucht der Kompost im Garten einen windgeschützten und schattigen Platz abseits von Wohnräumen.

Neue Küchenkomposter für überall geeignet

Mini Komposter schießen wie Pilze aus der (Kompost-)Erde. Der Fokus liegt dabei besonders auf kleinen Maßen. Geeignet sind sie für alle, die für einen klassischen Gartenkomposter keinen Platz haben. So ist auch der Einsatz auf der kleinen Terrasse, auf dem Balkon und sogar in der Küche möglich. Kompostierung ist damit nicht länger nur eine Sache für Gartenbesitzer, sondern auch für die Stadtwohnung. 

Für Recycling-Fans: der nachhaltige Wurmkomposter

WormUp HOME – bei diesem nachhaltigen Komposter aus der Schweiz ist der Wurm drin. Im wahrsten Sinne. Inspiriert von der traditionellen Wurmkiste sorgen Regenwürmer und Mikroorganismen dafür, dass aus Biomüll guter Humus wird. Das Besondere dieses Recylingsystems ist das Material: Der Behälter wird aus atmungsaktivem Ton hergestellt. So kann überschüssiges Wasser aus den Abfällen verdunsten, während die Nährstoffe im Boden erhalten bleiben. Diese Flüssigkeit würde bei einem Plastikbehälter mit Hahn ansonsten abfließen.

Würmer inklusive!

Den Zersetzungseffekt im nachhaltigen Wurmkomposter aus Ton übernehmen Regenwürmer. Die kleinen Erdarbeiter sorgen dafür, das organische Abfälle in wertvollen Dünger umgewandelt werden – und das geruchsneutral. 

Bestellt man online das Set für rund 300 Euro kommen die Würmer zusammen mit dem Gefäß zu Ihnen nach Hause. Und hier haben Sie die Qual der Wahl: Soll der WormUp in der Küche, auf der Terrasse oder im Keller stehen? So oder so: Nährstoffreicher Humus ist Ihnen gewiss – und ein gutes Gefühl für nachhaltiges Engagement sowieso.

Für Tekkies: Komposter mit App-Steuerung

Eine Innovation als elektrischer Komposter für die Küche war bereits vor einigen Jahren der Zera Food Recycler. Optisch und hoch wie ein großer Mülleimer. Ist das Gerät komplett gefüllt, kann man die Kompostierung starten. Dafür wird ein Zusatzstoff eingefüllt, der die Zersetzung besonders schnell in 24 Stunden möglich macht. Innerhalb von nur einem Tag gelingt so die Kompostierung der Abfälle, für die ein herkömmlicher Kompost normalerweise mehrere Monate braucht. Dabei entstehen weder schlechte Gerüche, noch besteht die Gefahr, dass Tiere angelockt werden. 

Der moderne Küchenkomposter ist zudem interaktiv. Über eine App kann das Gerät gestartet und gestoppt werden. Wenn die Kompostierung abgeschlossen ist, bekommen Nutzer eine Benachrichtigung aufs Smartphone. Außerdem kann man live mitverfolgen, wie weit der Zersetzungsprozess im Behälter schon fortgeschritten ist. 

Geht man davon aus, dass der Recycler einmal pro Woche genutzt wird, verbraucht er jährlich etwa 300 kWh, also rund 80 Euro zusätzliche Energiekosten. Kontraproduktiv in der Küche: Statt Energiesparen beim Kochen wird Energie durch diesen Küchenkomposter verbraucht. Hinzu kommt der Preis von fast 1.000 US-Dollar und regelmäßige Kosten für den Kompost-Zusatzstoff.

Das Vattenfall Fazit

Wer seinen eigenen Kompost haben möchte, aber keinen Garten oder Platz im Freien dafür zur Verfügung hat, für den ist ein Mini Komposter oder Küchenkomposter sicherlich eine Option. Allerdings sollte dieser nachhaltig arbeiten. Produkte, die zusätzlich Energie verbrauchen und technische Gadgets bieten, sind eher als Spielerei zu sehen. Wer wirklich nachhaltig kompostieren will, sollte auf die traditionelle Methode zurückgreifen. Die verbraucht keinen Strom und ist auch noch kostenlos. Das ist auch mit modernen, kleinen Kompostern in den eigenen vier Wänden möglich – und die sehen oft auch noch gut aus.

Unser Tipp, wenn Sie besonders viel Platz im Garten haben: Denken Sie doch mal über eine Biogasanlage für den Privathaushalt nach. Aus Abfall erzeugen Sie damit Energie.

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Fotos: 1) Cora Mueller/Shutterstock.com, 3) WormUp Komposter/WormUp GmbH.