Glossar Energie

Treibhauseffekt

Der Treibhauseffekt (Glashauseffekt) beschreibt einen durch Gase in der Atmosphäre der Erde entstehenden Effekt, bei dem langwellige Wärmestrahlung der Sonne die entsprechenden Treibhausgase entweder direkt erwärmt oder nach Reflexion auf der Erdoberfläche von ihnen absorbiert wird. Es findet also eine Umwandlung von Strahlung in Wärmeenergie statt. Die Folge ist eine Erwärmung der Erdoberfläche.

Der Begriff Treibhauseffekt ist angelehnt an die Funktionsweise von Gewächshäusern, die einen ähnlichen Effekt im Kleinen ausnutzen. Durch die Einstrahlung von Sonnenenergie durch das Glasdach erwärmt sich die Luft im Inneren. Dementsprechend ist auch vom Glashauseffekt die Rede. Anders als es zu vermuten wäre, entsteht der Temperaturanstieg im Glashaus allerdings nicht durch Treibhausgase, sondern durch einen künstlich erzeugten Wärmestau. Die erwärmte Luft würde unter natürlichen Bedingungen aufsteigen, im Glashaus wird sie allerdings zurückgehalten und erzeugt so scheinbar den gleichen Effekt. 

Der Treibhauseffekt einfach erklärt 

Vereinfacht gesagt, sorgt der Treibhauseffekt dafür, dass die Erde warm bleibt: Die Sonne schickt Licht und Wärme zur Erde. Ein Teil dieser Wärme wird zurück ins Weltall geschickt. Treibhausgase wie CO2 und Methan in der Luft halten aber einen Teil der Wärme fest, ähnlich einer Decke. Dieser Effekt ist natürlich und notwendig, da er die Erde warm genug werden lässt, um hier Leben zu ermöglichen. Problematisch wird es jedoch, wenn durch menschliche Aktivitäten – wie das Verbrennen fossiler Brennstoffe oder die Abholzung von Wäldern – die Konzentration von Treibhausgasen stark ansteigt. Das verstärkt den Treibhauseffekt und führt zu einer globalen Erwärmung, die den Klimawandel antreibt. 

Wie funktioniert der Treibhauseffekt?

Der Treibhauseffekt läuft in vier Schritten ab:

1. Sonneneinstrahlung:
Die Sonne schickt ihre Strahlen zur Erde. Diese Strahlen reisen ungehindert durch unsere Atmosphäre und treffen auf die Erdoberfläche. Dort werden sie aufgenommen und erwärmen den Boden, die Ozeane und alles andere, was sie treffen.

2. Wärmeabstrahlung:
Die Erde gibt diese Wärme wieder ab, ähnlich wie ein Heizkörper. Diese langwellige Infrarotstrahlung bewegt sich von der Erde weg in Richtung Weltraum.

3. Wärmefalle:
Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄) und Wasserdampf (H₂O) in der Atmosphäre absorbieren diese langwellige Wärmestrahlung und strahlen sie teilweise zurück zur Erdoberfläche. 

4. Erwärmung:
Weil ein Teil der Wärme zurück zur Erde geschickt wird, anstatt ins All zu entweichen, wird es wärmer. Je mehr dieser Treibhausgase in der Luft sind, desto mehr Wärme wird zurückgehalten und desto wärmer wird es auf der Erde.

Der natürliche Treibhauseffekt

Der natürliche Treibhauseffekt entsteht vor allem durch den verhältnismäßig großen Anteil von Wasserdampf in der Atmosphäre der Erde. Ohne diesen Effekt würde die mittlere Temperatur auf der Erdoberfläche weit unter dem Gefrierpunkt (etwa bei -18 Grad Celsius) liegen. Der natürliche Treibhauseffekt ist also der Grund dafür, dass die Erdoberfläche für den Menschen überhaupt bewohnbar ist. 

Regenwald-Abholzung

Der anthropogene Treibhauseffekt

Neben dem natürlichen Treibhauseffekt gibt es auch den durch den Menschen verursachten Treibhauseffekt. Er wird auch als anthropogener Treibhauseffekt bezeichnet. Dieser entsteht durch die zusätzliche Emission von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan, die beispielsweise durch die Gewinnung und Verbrennung von fossilen Brennstoffen oder durch landwirtschaftliche Prozesse entstehen. Das Problem ist hier nicht nur dass, sondern auch wie schnell die Freisetzung der Treibhausgase stattfindet. Im Vergleich zu früheren Erwärmungsperioden der Erde läuft die derzeitige mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit ab.

Was sind Treibhausgase?

Als Treibhausgase werden Spurengase bezeichnet, die zum natürlichen Treibhauseffekt beitragen und diesen verstärken. Sie absorbieren einen Teil der Wärmerückstrahlung von der Oberfläche der Erde und verhindern dadurch deren Rückstrahlung ins Weltall. Gleichzeitig erwärmen sie sich durch die direkte Einstrahlung der Sonne. Es gibt natürliche Treibhausgase und durch die Aktivitäten der Menschen zusätzlich emittierte Treibhausgase, wie beispielsweise CO2 und Methan. Sie werden auch als anthropogene Treibhausgase bezeichnet.

Zu den Treibhausgasen gehören:
 

  • Kohlenstoffdioxid (CO2)

  • Methan (CH4)

  • Lachgas (N2O)

sowie die sogenannten fluorierten Treibhausgase:
 

  • wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW)

  • perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW)

  • Schwefelhexafluorid (SF6)

  • Stickstofftrifluorid (NF3)

Die spezifische Wirkung der einzelnen Treibhausgase auf der Erde und in der Atmosphäre fällt sehr unterschiedlich aus. Sie hängt vor allem von der Zeit ab, die das Gas in der Atmosphäre verbleibt (Verweilzeit), sowie von seiner Konzentration (Emissionsrate) und seinem Treibhauspotenzial (Wirksamkeit).

Die Wirksamkeit von Klimagasen wird an Kohlendioxid gemessen. Die Maßeinheit wird dementsprechend als CO2-Äquivalent bezeichnet. So hat beispielsweise Methan eine etwa 25-fach höhere Treibhauswirkung als CO2. Die Werte werden in aller Regel auf einen Zeitraum von 100 Jahren Verweildauer in der Atmosphäre bezogen.

Industrie-Abgase

Emissionen

Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre war historisch betrachtet nie höher als jetzt, was besonders auf die Nutzung fossiler Brennstoffe und der damit verbundenen Emission von Kohlendioxid zurückzuführen ist. Kohlenstoffdioxid ist in diesem Zusammenhang das am meisten emittierte anthropogene Treibhausgas. Es entsteht vorwiegend durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas und verbleibt bis zu mehreren Jahrhunderten in der Atmosphäre. Diese relative Langlebigkeit erklärt auch die fortlaufende, stetig steigende globale Erwärmung, denn die Folgen der hohen Emissionen sind erst nachgelagert spürbar. Der drastische Anstieg der Temperaturen und der sich immer stärker ausprägende Klimawandel sind also eine Folge der hohen Emissionen bereits vergangener Jahrzehnte.

Abbau

Durch natürliche Prozesse wird der CO2-Gehalt in der Atmosphäre nur sehr langsam und nur in begrenztem Maße abgebaut. Zu den wichtigsten Prozessen zählen dabei die Aufnahme über Pflanzen (Photosynthese) und die Lösung des Gases im Meerwasser. Eine Kompensation der anthropogenen Treibhausgase ist auf natürlichem Wege allerdings nicht möglich, weil die Konzentration der Gase in der Atmosphäre um ein Vielfaches schneller steigt, als ihr Abbau.

Welche Folgen hat der Treibhauseffekt?

Der Klimawandel birgt die wahrscheinlich weitreichendsten Folgen des Treibhauseffektes. Besonders seit dem Zeitalter der Industrialisierung hat der Mensch durch seine Aktivitäten maßgeblich dazu beigetragen, dass zusätzliche Treibhausgase in die Erdatmosphäre emittiert werden. Besonders die Klimagase CO2 und Methan führen auf globaler Ebene zu einem Anstieg der Temperaturen. Dieser Effekt wird auch als globale Erwärmung bzw. Klimawandel bezeichnet und hat zahlreiche negative Auswirkungen auf Ökosysteme und Naturereignisse.

Streng genommen sind die Begriffe nicht gleichzusetzen, denn der Klimawandel bezeichnet sowohl die Erwärmung als auch die Abkühlung des Klimas. Auch die Gleichsetzung mit dem Wetter ist inkorrekt, denn Wetter beschreibt die kurzfristigen Veränderungen der Temperatur. Klima beschreibt meteorologische, dynamische Prozesse in der Erdatmosphäre, schließt also alle Wettererscheinungen (Mikroklima auf regionaler Ebene und Makroklima bezogen auf kontinentale Dimensionen) mit ein.

Die Folgen des Klimawandels entfalten sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte und betreffen alle Bereiche unseres Lebens – von Ökosystemen bis hin zu menschlichen Gesellschaften:

Polareis schmilzt

Klimatische Veränderungen:

 

  • Globale Erwärmung: Anhaltender Temperaturanstieg um mehrere Grad Celsius bis zum Jahr 2100

  • Extremwetterereignisse: Häufigere und intensivere Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Stürme

  • Verschiebung von Klimazonen: Veränderung von Vegetationszonen und landwirtschaftlichen Anbaugebieten

Auswirkungen auf die Umwelt:
 

  • Meeresspiegelanstieg: 0,5-2 Meter bis zum Jahr 2100 durch schmelzende Gletscher und Eisschilde sowie Wärmeausdehnung des Wassers

  • Ozeanversauerung: Schädigung von Korallenriffen und marinen Ökosystemen

  • Verlust der Biodiversität: Aussterben von Arten, die sich nicht schnell genug anpassen können

  • Auftauen von Permafrostböden: Freisetzung zusätzlicher Treibhausgase wie Methan

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen:
 

  • Wassermangel: Verknappung von Trinkwasser in vielen Regionen

  • Ernährungsunsicherheit: Ernteverluste und veränderte Anbaubedingungen

  • Gesundheitsrisiken: Ausbreitung tropischer Krankheiten in neue Gebiete

  • Klimamigration: Millionen Menschen könnten durch unbewohnbar werdende Gebiete zur Flucht gezwungen werden

  • Wirtschaftliche Schäden: Enorme Kosten durch Extremwetterereignisse und Anpassungsmaßnahmen

Maßnahmen zur Minderung des anthropogenen Treibhauseffekts

Um den vom Menschen verursachten Treibhauseffekt zu reduzieren, sind sowohl globale als auch lokale Maßnahmen erforderlich:

Umstieg auf erneuerbare Energien
Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist die Hauptquelle für CO-Emissionen. Der Ausbau von Sonnen-, Wind- und Wasserkraft kann den Kohlendioxid-Ausstoß drastisch senken.

Steigerung der Energieeffizienz
Durch moderne Technologien und intelligente Systeme kann der gleiche Nutzen mit weniger Energieeinsatz erzielt werden. Beispielsweise verbrauchen LED-Lampen bis zu 90% weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen.

Aufforstung und Waldschutz
Wälder sind natürliche CO-Speicher. Jeder Hektar Wald bindet jährlich etwa 10 Tonnen Kohlendioxid.

Nachhaltige Landwirtschaft
Durch Präzisionslandwirtschaft und eine reduzierte Bodenbearbeitung können Methan- und Lachgasemissionen verringert werden.

Verkehrswende
Der Umstieg auf Elektromobilität und das vermehrte Nutzen öffentlicher und klimaschonender Verkehrsmittel reduziert den CO-Ausstoß im Transportsektor erheblich.

Verhaltensänderungen und individuelle Verantwortung

Jeder Mensch kann durch sein tägliches Verhalten zur Reduzierung des Treibhauseffekts beitragen. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, das Bilden von Fahrgemeinschaften oder der Umstieg auf das Fahrrad reduzieren die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Auto deutlich. Auch eine pflanzenbasierte Ernährung verursacht deutlich weniger Treibhausgase als eine fleischreiche. Die Produktion von 1 kg Rindfleisch verursacht etwa 13,3 kg CO2-Äquivalente, während 1 kg Gemüse nur etwa 0,2 kg CO2-Äquivalente freisetzt.

Positive Beispiele zeigen, wie gezielte Maßnahmen zur Förderung nachhaltigen Verhaltens große Auswirkungen haben können: In Kopenhagen sind dank des Ausbaus der Fahrradinfrastruktur mittlerweile 62 % der Einwohner täglich mit dem Rad unterwegs zur Arbeit.
In Wien haben urbane Gärten und Dachbegrünungen zu einer spürbaren Verbesserung des Stadtklimas geführt. Individuelle Entscheidungen und gemeinschaftliche Projekte verdeutlichen, dass jeder Beitrag zählt, um den Treibhauseffekt zu verringern und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern.

Klimaziele

Um die Emission von Treibhausgasen zu verringern, wird die Nutzung nachwachsender Rohstoffe wie Biogas und Biomasse bzw. erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und Windkraft stark ausgebaut. Das erklärte Ziel der Bundesregierung ist das Erreichen von Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045. Dieses Ziel wurde im Klimaschutzgesetz 2021 verankert.

Auf internationaler Ebene im Übereinkommen von Paris wurde das sogenannte 2-Grad-Ziel als Obergrenze für die Erderwärmung erklärt. Die teilnehmenden Länder streben an, bis 2050 CO2-Neutralität und bis 2070 Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Aktuelle Entwicklungen zeigen jedoch, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Der IPCC-Bericht von 2023 warnt, dass die globale Erwärmung bereits in den 2030er Jahren die 1,5-Grad-Marke überschreiten könnte. Die EU hat mit dem „European Green Deal" ihre Klimaziele verschärft und strebt nun eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % bis zum Jahr 2030 (im Vergleich zu 1990) an.

Deutschland hat mit dem Klimaschutzprogramm 2030 konkrete Maßnahmen beschlossen, darunter die CO2-Bepreisung, den Kohleausstieg bis spätestens 2038 und die Förderung der Elektromobilität. Der Ausbau erneuerbarer Energien wurde durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 weiter beschleunigt, mit dem Ziel, bis 2030 einen Anteil von 80 % am Stromverbrauch zu erreichen.

Häufige Missverständnisse

Im Zuge der Klimaerwärmung wird häufig das 2-Grad-Ziel herangezogen, was es nicht zu überschreiten gilt um den globalen Klimawandel und seine Folgen für Mensch und Natur einzudämmen. Während ein Temperaturanstieg von 2 Grad Celsius bezogen auf das Wetter zu vernachlässigen wäre, hat ein Anstieg im globalen Mittel weitreichende negative Auswirkungen. Das liegt einerseits an Skalen- und Rückkopplungseffekten, die die Geschwindigkeit der Abläufe in unabsehbarer Weise beschleunigen können und andererseits an der ungleichmäßigen Verteilung der Erwärmung.

Vattenfalls Beitrag zur Reduzierung des Treibhauseffekts

Wir arbeiten an der Fossilfreiheit. Vattenfall hat sich als Energieunternehmen das Ziel gesetzt, aktiv zur Reduzierung des Treibhauseffekts beizutragen. Dazu investieren wir in Wind- und Solarenergie, große Off- und Onshore-Windparks tragen zur  regenerativen Stromerzeugung bei und produzieren so Energie für über 1,5 Millionen Haushalte. Den Einsatz von Kohle in unserem Unternehmen haben wir vollständig eingestellt. Als Pionier in der Entwicklung von grünem Wasserstoff treiben wir Projekte voran, die zukünftig eine fossilfreie Stahlproduktion ermöglichen sollen und damit eine der emissionsintensivsten Industrien revolutionieren.

Treibhauseffekt: Wichtige Fragen und Antworten

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