Duft

Duftende Jahreszeit – die Magie von Gerüchen

Würzig, süß und reif, anregend und beruhigend – so komplex riecht die kalte Jahreszeit.

 

 

Wie Gerüche Gemütlichkeit in den Winter bringen oder uns an den Sommer erinnern

Nicht nur Farben, Temperatur und Licht verändern sich in der kalten Jahreszeit, sondern auch die „Geruchslandschaft“ wird eine neue. Während sich der letzte Duft von Laub legt, die Luft frischer und klarer riecht, künden in den Wohnungen Braten-, Kerzen- und Gewürzgerüche bereits die Weihnachtszeit an. So werden Gerüche zum festen Bestandteil der heimeligen Stimmung und ein Garant für Gemütlichkeit. Was sie so magisch macht, haben wir uns diesen November einmal genauer angesehen.

 

Was die Nase uns verrät und woran sie uns erinnert

Laut neuesten Studien sind unsere Nasen dazu imstande, etwa eine Billion Gerüche zu unterscheiden. Der Geruchssinn ist einer der ersten Sinne, der sich evolutionär ausgebildet hat, und deshalb hat er Wirkungen auf uns, die uns zum Teil gar nicht bewusst sind.

„Viele Düfte sind mit Erinnerungen und Ereignissen verknüpft, meistens mit positiven. Duft bedeutet Glück für den Menschen, bestimmte Ingredienzien lösen bestimmte Gefühle und Emotionen aus“, sagt zum Beispiel Kathrin Brenner, Duftexpertin und Einkaufsleiterin bei parfuemerie.de.

Aufgrund dieser Verwobenheit von Geruch, Emotion und Erinnerung lässt sich gar nicht bestimmen, was zuerst da war: die gemütliche Stimmung, in der Pfefferkuchen gebacken und gegessen werden, oder der Duft von Gebäck, der für die heimelige Atmosphäre sorgt. Das ist auch der Grund, warum Gerüche und ihre Wirkung auf uns so mysteriös und magisch sind. Jeder hat seine eigenen Lieblingsgerüche und verbindet damit intime Dinge – und dennoch verursachen viele Gerüche bei Menschen ganz ähnliche Wirkungen und Wahrnehmungen.

Lavendel und Salbei etwa beruhigen, Zimt wärmt und entspannt. Vanille kombiniert verschiedene Eigenschaften: Es schmeichelt der Nase, überdeckt andere Düfte, regt an. Kardamon und dunkle Schokolade sind seit jeher Aphrodisiaka, also Stoffe, die den Körper anregen und aktivieren. Orangen sind sehr beliebt in der kalten Jahreszeit, denn zum einen erinnern sie mit ihrem frischen Geruch an die Sommertage, zum anderen sind sie in getrockneter Form Teil der Adventszeit-Geruchspalette.

Diese Erkenntnisse machen sich auch Parfümeure zunutze: „Im Sommer werden ja leichtere Düfte bevorzugt. Das merkt man auch an der Parfümauswahl: Menschen tragen dann eher leichteres Eau de Toilette auf, Eau de Cologne oder leichte Körpersprays mit frischen, leichten Düften. Im Winter passen schwere Düfte dann wieder, zum Beispiel Eau de Parfum mit Myrrhe. Zu den Winterdüften gehören aber auch Vanille, Lavendel oder Jasmin. Sie bringen Wärme auf die Haut und Gemütlichkeit in die Nase”, erklärt Kathrin Brenner von parfuemerie.de.

Die Vielfalt der Aromen

Auch die Natur hat in der kalten Jahreszeit ihren ganz eigenen Duft. Sei es der Geruch frischer und kalter Luft, der Rauch von Laubfeuern oder die Aromen von Regen, Schnee und Eis. Durch die Frische und Sparsamkeit der Außenwelt lernen wir die Wärme und Fülle im Innenraum erst richtig zu schätzen. Gemütlichkeit erhält in den dunklen Monaten so eine zusätzliche Qualität.