Skandinavisch radeln
Im hohen Norden ist es im Sommer lange hell. Das ist perfekt, um viel Zeit draußen zu verbringen. Das Fahrrad ist für viele Menschen in Skandinavien dabei das beliebteste Fortbewegungsmittel. Wir verraten Ihnen, warum das so ist. Welche Konzepte im Stadtverkehr existieren und welche Touren sich mit dem Fahrrad wirklich lohnen.
Dänemark – das Mekka für Radfahrer
Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, wird Skandinavien lieben. Vor allem Dänemark gilt als eines der fahrradfreundlichsten Länder der Welt. Schon seit den 70er-Jahren wird dort das Fahrrad in der allgemeinen Verkehrsplanung gleichberechtigt mitgedacht. Die verhältnismäßig flache Landschaft ermöglicht das unbeschwerte Vorankommen mit dem umweltschonenden Fortbewegungsmittel und macht es zur echten Alternative zum Auto.
Kopenhagen – Prunkstück der Fahrradkultur
Das dänische Aushängeschild für seine fahrradfreundliche Kultur ist Kopenhagen. Ziel der Stadt ist es, dass bis 2025 die Hälfte aller städtischen Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Schon jetzt wird die Stadt im Copenhagenize Index regelmäßig auf dem ersten Platz gelistet. Diese unabhängig geführte Liste bewertet alle zwei Jahre Städte mit mehr als 600.000 Einwohnenden anhand von 13 Kriterien nach ihrem Fortschritt in der Rad-Verkehrsentwicklung.
Schweden, Norwegen und Finnland im Vergleich
Überall gut zum Radeln
Finnland, Norwegen und Schweden reichen zwar nicht ganz an die dänische Exzellenz heran, aber auch diese drei haben ein hervorragend ausgebautes Netz an Fahrradstraßen. Traumhafte Landschaften machen jede Radtour zu einem besonderen Erlebnis und im Städteranking des Copenhagenize Index schneiden die Städte der Skandinavischen Halbinsel immer wieder gut ab. Lesen Sie hier die Besonderheiten der einzelnen Länder.
Schweden – ideal für Zweirad-Ausflüge
Aufgrund seiner ebenen Topografie ist Schweden auch für Ungeübte ein schönes Rad-Reiseziel. Mit seiner fahrradfreundlichen Infrastruktur kann sich das Land durchaus mit Dänemark messen. Die Kattegat-Route von Trelleborg nach Göteborg wurde 2018 als „Europäischer Radwanderweg des Jahres“ ausgezeichnet. Malmö war jahrelang zuverlässig in den Top 10 des Städterankings.
Norwegen – steil im Aufstieg
Norwegen stellt mit seinen Bergen, Fjorden und Tälern eine kleine Herausforderung dar. Das Land bietet Radfahrenthusiasten schweißtreibende Aufstiege und rasante Abfahrten. Sein hügeliges Terrain hindert Norwegen aber nicht daran, das Fahrrad als Verkehrsmittel ernst zu nehmen. Die Hauptstadt Oslo hat sich rapide auf den Radverkehr umgestellt und auf Platz 7 der fahrradfreundlichsten Städte gemausert.
Finnland – unter dem Radar
Finnland gilt für Fahrradfahrende noch als Geheimtipp. Die Tourismusbehörde setzt aber konsequent auf den Ausbau von Radfernwegen. So hat das Land der tausend Seen mittlerweile einige idyllische Routen zu bieten. Und auch Helsinki hat in den letzten Jahren konstant in seine Fahrrad-Infrastruktur investiert. Die finnische Hauptstadt ist auf dem besten Weg, zu einer der fahrradfreundlichsten Städte im Norden zu werden.
Deutschland ambitioniert in den Zielen
Wer in Deutschland mit dem Fahrrad auf Touren gehen möchte, findet eine Vielzahl schöner Routen. In den Städten hat das Auto aber oft noch Vorrang im Straßenverkehr. Bremen, Berlin und Hamburg sind im Copenhagenize Index vertreten. Aber keine Stadt schafft es in die Top 10. Es tut sich jedoch was: Berlin hat als erste deutsche Stadt die Förderung des Radverkehrs durch den Ausbau und die Verbesserung der Radinfrastruktur gesetzlich festgeschrieben.
Unterwegs – der Sonne entgegen
Auf der Fernroute Eurovelo 7 können Sie direkt von Berlin nach Kopenhagen radeln. Die als Sonnen-Route bezeichnete Strecke führt weiter bis ans Nordkap. Ein besonders schöner Teil des Eurovelo 7 ist die Kattegat-Route. Den 390 km langen Küsten-Radwanderweg können Sie in acht als leicht eingestuften Etappen erleben. Mit insgesamt vier Eurovelo-Routen und einer Vielzahl weiterer Radfernwege sind die skandinavischen Länder perfekt geeignet für Bikepacking-Abenteuer.
Bikepacking – was braucht es
Der Norden ist mit jedem herkömmlichen Rad gut zu erschließen. Wenn Sie Ihr Fahrrad zum Reiseantritt auf seine Fahrtüchtigkeit prüfen, beugen Sie unnötigen Pannen vor. Führen Sie zur Sicherheit Werkzeug für kleinere Reparaturen und wetterfeste Ausrüstung in Packtaschen am Fahrrad mit. Die Smartphone-App Komoot beispielsweise hilft bei der Orientierung im Gelände. Das spart eine Landkarte und schafft Platz für weitere nützliche Gadgets im Gepäck, um Ihr Fahrradabenteuer angenehm und sicher zu bestreiten.
Natur, Kultur und nordisches Flair
Lust auf erfrischenden Sommerurlaub? Dann ab in den Norden. In diesem Artikel erfahren Sie, wohin es sich zu reisen lohnt.