Infowelt Energie
Welche Elektroauto-Förderungen und Rabatte gibt es nach dem Aus des Umweltbonus?
Seit Dezember 2023 gibt es keinen Umweltbonus mehr beim Kauf eines Elektrofahrzeugs. Sonderrabatte einzelner Autohersteller sowie die THG-Prämie bieten aber weiterhin attraktive finanzielle Anreize für den Umstieg auf die E-Mobilität. 2025 sind auch weitere Steuervorteile geplant, mit denen indirekt beim E-Auto-Kauf gespart werden kann.
Zuletzt aktualisiert am 12.9.2024
Lesedauer: 4 Minuten
Das ändert sich 2024 bei der Förderung für Elektroautos
Die wichtigste Förderung für Elektroautos war in den vergangenen Jahren der Umweltbonus. Der Kauf eines Elektroautos wurde zwischen 2016 und 2023 mit mehreren Tausend Euro bezuschusst. Die Förderung wurde zum Teil vom Staat und zum Teil von den Herstellern übernommen.
Normalerweise hätte es den Umweltbonus auch 2024 noch gegeben. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts mussten zum Jahresende 2023 jedoch Einsparungen im Bundeshaushalt 2024 vorgenommen werden, sodass der staatliche Anteil der Förderung am 18. Dezember 2024 kurzfristig gestrichen wurde. Aber alle Anträge auf den Umweltbonus, die bis 17. Dezember 2023 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingegangen sind, werden voraussichtlich 2024 noch bewilligt.
Gut zu wissen:
Den Umweltbonus gibt es zwar nicht mehr, aber nach wie vor andere Förderungen für die Anschaffung von Elektroautos und Ladestationen. Welche für Sie in Frage kommen und in welchen Bundesländern die jeweiligen Förderangebote gelten, erfahren Sie in unserer Fördermitteldatenbank.
Der Umweltbonus wurde sukzessive abgesenkt
Förderung ab dem 1.1.2023
Plug-In-Hybride wurden nicht mehr gefördert. Der Bundesanteil für die Elektroauto-Förderung sank auf 4.500 Euro. Der Herstelleranteil betrug 2.250 Euro.
Förderung ab dem 1.9.2023
Der Umweltbonus wurde auf Privatpersonen und gemeinnützige Organisationen beschränkt.
Förderung ab dem 1.1.2024
Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wurde der Umweltbonus bereits Ende 2023 gestrichen.
Diese Hersteller geben Rabatte
Auch ohne Umweltbonus können viele Käufer:innen von E-Autos von Ermäßigungen profitieren. Denn zahlreiche Hersteller und Händler in Deutschland führen auf eigene Kosten in der ein oder anderen Form den Umweltbonus weiter. So auch einige der in Deutschland beliebtesten E-Auto-Hersteller, wie zum Beispiel:
-
Tesla: Für das Model Y mit Hinterradabtrieb und einer Reichweite von 455 Kilometern bekommt man weiterhin die Tesla-Umweltprämie in Höhe von 6.000 Euro. Sie gilt allerdings nur für Lagerbestände, also bereits konfigurierte Fahrzeuge.
-
Volkswagen: VW hat seinen Umweltbonus auf 3.750 Euro halbiert, in den kommenden Monaten soll er voraussichtlich für alle ID-Modelle (außer ID Buzz) gewährt werden.
-
Smart: Bis auf Weiteres erhalten Käufer:innen der Smart-Modelle #1 und #3 bis zu 5.000 Euro als sogenannte „smart Prämie“. Hyundai gibt aktuell sogar bis zu 6.000 Euro Preisnachlass auf seine beiden Top-Wagen Ioniq 5 und Ioniq 6.
Gut zu wissen:
Auch für zahlreiche weitere E-Modelle und Fahrzeuge anderer Hersteller gibt es satte Rabatte. Es lohnt sich, vor dem Kauf immer wieder nach speziellen Preisnachlass-Aktionen Ausschau zu halten, besonders bei Händlern oder Vertriebspartnern der Hersteller vor Ort.
THG-Quote: Indirekte Förderung Ihres E-Fahrzeugs
Besitzer:innen oder Leasende von E-Autos, E-Nutzfahrzeugen, E-Rollern oder E-Motorrädern sparen CO2-Emissionen und werden dafür vom Umweltbundesamt mit Zertifikaten belohnt. Diese können sie an Mineralölkonzerne verkaufen. Die Konzerne nutzen die Zertifikate, um damit Strafzahlungen zu verhindern, wenn sie ihre gesetzlich vorgeschriebenen CO2-Einsparungen nicht erreichen. Je nach Höhe der erzielten Einsparungen erhalten die Besitzer:innen von Elektrofahrzeugen dafür jedes Jahr eine Prämie von bis zu mehreren Hundert Euro, die sogenannte THG-Prämie.
Wie Sie an diese Prämie kommen und welche Voraussetzungen dabei zu erfüllen sind, erfahren Sie hier.
Schon zu Beginn des Jahres 2024 hatte die Ampel-Regierung die Steuerregelung für elektrische Dienstwagen mit einem Bruttolistenpreis von bislang 60.000 Euro auf 70.000 Euro angehoben. Laut des im Juli beschlossenen Haushaltsentwurfs für 2025 soll dieser Betrag noch einmal erhöht werden: auf 95.000 Euro. Das bedeutet, dass alle Gewerbetreibenden und Selbstständige 2025 ihren auch privat genutzten E-Dienstwagen monatlich mit nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises besteuern könnten. Ist der Bruttolistenpreis höher oder handelt es sich um einen Plug-in-Hybrid, werden 0,5 Prozent angesetzt. Das Kabinett billigte den Gesetzesentwurf Anfang September.
Zudem soll es für Unternehmen bis 2028 die Möglichkeit einer Sonderabschreibung für E-Autos über sechs Jahre hinweg geben. Im Jahr der Anschaffung können 40 % steuerlich geltend gemacht werden, im folgenden Jahr 24 % und im dritten 14 % (danach: neun, sieben, sechs). Sollte das Parlament diesen Haushaltsentwurf im November 2024 absegnen, gilt die Förderung für Dienstwagen rückwirkend zum 1. Juli 2024.
Es gibt aber noch weitere steuerliche Vorteile. So orientiert sich die Kfz-Steuer künftig stärker an den CO2-Emissionen der Fahrzeuge. Die Besitzer:innen reiner E-Autos werden so steuerlich entlastet. Weiterhin gilt auch, dass Elektrofahrzeuge bis 2030 von der KfZ-Steuer befreit sind. Sollten Elektrofahrzeuge innerhalb dieser Frist den Besitzenden wechseln, erhält der neue Fahrzeughaltende die Steuerbefreiung für den verbleibenden Zeitraum. Mit der Steuerbefreiung will die Bundesregierung erreichen, dass in Deutschland bis zum Jahr 2030 sieben bis zehn Millionen E-Autos zugelassen sind. Weitere staatliche Förderungen für Privatpersonen sind im Haushaltsplan für 2025 aktuell nicht vorgesehen.
Staatliche Angebote für Unternehmen
Unternehmen können auch nach dem Ende des Umweltbonus beim Kauf eines Elektroautos von verschiedenen staatlichen Förderungen profitieren. So unterstützt zum Beispiel die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Firmen beim Umstieg auf Elektromobilität mit vergünstigten Krediten.
Angebote für Unternehmen:
-
WELMO - Programm zu Förderung gewerblicher E-Mobilität in Berlin
-
Klimaschutzförderrichtlinie Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Vattenfall Fazit
Auch wenn der Umweltbonus 2024 weggefallen ist – die Mobilitätswende hat Fahrt aufgenommen. Hersteller und Händler sind nach wie vor bereit, auf E-Fahrzeuge Rabatte zu geben. Zusätzliche Anreize wie die Befreiung von der Kfz-Steuer machen E-Autos auch in den kommenden Jahren attraktiv. Insofern lohnt sich die Investition in vielerlei Hinsicht, u.a. weil Elektroautos wartungsarm und im Betrieb meist günstiger sind als Autos mit Verbrennermotoren.
Das könnte Sie auch interessieren
Elektromobilität nimmt Fahrt auf: Immer mehr Autofahrer entscheiden sich für ein E-Auto. Sie möchten nachhaltig unterwegs sein und dabei noch sparen? Aus diesen Gründen sollten Sie jetzt umsteigen.
Am Elektroauto scheiden sich die Geister: Für die einen ist es der ultimative Weg für eine klimafreundliche Mobilität, für die anderen spricht eine Vielzahl an Argumenten gegen die Nutzung. Wir untersuchen die gängigsten Vorurteile.