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Ab wann empfiehlt es sich zu heizen

Neben sinkenden Außentemperaturen spielt auch Ihre Gebäudesituation eine Rolle. Vermieter:innen sind hier in der Pflicht, doch auch als Mieter:in oder in einer eigenen Immobilie ist es gut, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Ab welcher Außentemperatur das Heizen empfohlen ist

Der richtige Zeitpunkt zum Heizen hängt von vielen Faktoren ab und kann sich je nach Wohnsituation und Gebäudeart bzw. im Hinblick auf den energetischen Zustand durchaus unterscheiden. Darüber hinaus beeinflusst unter anderem das Baujahr, ab welcher Außentemperatur zum Einschalten der Heizung geraten wird. Generell gilt: Achten Sie auf eine für Sie angenehme Wohlfühltemperatur. Stellen Sie außerdem Ihre Heizkörper so ein, dass die Innenräume nicht auskühlen. Die folgenden Informationen geben Ihnen zusätzlich Orientierung.

Viele Gebäude in Deutschland wurden vor dem Jahr 1977 erbaut. In diesem Jahr erließ der Gesetzgeber mit der “Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden” die erste Vorschrift im Hinblick auf einen energiesparenden Wärmeschutz bei Neubauten. Ist ein Gebäude vor Erlass der Wärmeschutzverordnung (WärmeschutzV oder auch WSVO) erbaut worden und hat es bisher keine energetische Modernisierung gegeben, führt dies dazu, dass früher geheizt werden muss.

Anfang und Ende der Heizperiode

Mit der sogenannten Heizperiode verbinden die meisten einen bestimmten Zeitraum im Jahr, in dem auf jeden Fall geheizt werden sollte. Tatsächlich ist die Heizperiode in Deutschland allerdings nur bedingt gesetzlich verankert. So hat der Gesetzgeber in mehreren Urteilen zwar festgehalten, dass es eine Heizperiode gibt, den konkreten Zeitraum allerdings offengelassen. Für Deutschland hat sich der Zeitraum zwischen dem 1. Oktober und dem 30. April als Heizperiode etabliert. Oftmals wird dieser Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende April per Mietvertrag festgehalten. In dieser Zeit muss sichergestellt sein, dass die Temperatur in den Innenräumen nicht über mehrere Tage unter 18 Grad Celsius fällt. Darauf hat der Mieter oder die Mieterin Anspruch.

Vorgaben zur Mindesttemperatur

Welche Temperatur ist in Innenräumen vorgeschrieben? Nach aktueller Rechtslage gelten 18 Grad Celsius Innentemperatur als Untergrenze, die auch nachts nicht unterschritten werden darf. Einige Gerichte bestätigen eine vorübergehende Absenkung bis auf 17 Grad Celsius. Darunter liegt in jedem Fall ein Sachmangel vor. Tagsüber müssen Vermieter:innen sicherstellen, dass Sie eine Temperatur von 20 Grad bis 22 Grad Celsius in den Innenräumen erreichen können. Sollte Ihre Heizung das innerhalb der kalten Jahreszeit oder bei Bedarf zum Beispiel schon Mitte September nicht leisten können, sprechen Sie am besten Ihre:n Vermieter:in an. Es gibt viele Möglichkeiten zur Optimierung der Heizung, die auch staatlich gefördert werden.

Programmierbares Thermostat an einem Heizkörper

Ab wann muss der Vermietende heizen

Vermieter:innen müssen es Ihnen als Mieter:in jederzeit ermöglichen, eine bestimmte Temperatur in Ihrer Wohnung zu erreichen, die ausreichend vor Schimmelbildung und gesundheitlicher Beeinträchtigung schützt. Bei schlecht gedämmten Gebäuden und Phasen mit niedriger Außentemperatur gilt dies für Vermieter:innen auch außerhalb der beschriebenen Heizperiode. Wann immer die Werte in Innenräumen also unter 18 Grad Celsius fallen, müssen Sie die Möglichkeit haben zu heizen, sofern sich eine Erhöhung auch über mehrere Tage nicht einstellt. Kommen Vermieter:innen dieser Pflicht nicht nach, handelt es sich um einen Mangel und Sie können über eine Mietminderung nachdenken. Immerhin sind Sie einen Mietvertrag eingegangen und haben in Ihrer Wohnung Anspruch auf eine funktionierende Heizung.

Vattenfall Tipp

Beim Wohnen zur Miete stehen Sie ebenfalls in der Pflicht, die Wohnräume angemessen zu beheizen. Sollten Sie über eine längere Zeit nicht oder zu wenig heizen, um zum Beispiel Heizkosten zu sparen, riskieren Sie Schimmelbildung und Schadensersatzforderungen durch Ihre:n Vermieter:in.

Wie lange sollte man heizen

Ob Sie über die gesamte Heizperiode hinweg heizen, oder nur in bestimmten Phasen die Heizung einschalten, hängt vom realen Temperaturgeschehen ab. In jedem Fall ist es wichtig, dass sämtliche Innenräume die empfohlene Temperatur erreichen, um vor allem die Bausubstanz und die Gesundheit der darin lebenden Personen zu schützen. In ausgekühlten Räumen kann sich Schimmel bilden und zu niedrige Temperaturen wirken sich ebenfalls negativ auf Ihre Gesundheit aus.

Frau steht mit Tasse an Heizkörper

Die Heizung sollte im Alltag nicht permanent an- und wieder abgestellt werden. Stellen Sie Ihre Heizkörper anhand der Thermostate einfach auf die gewünschte Temperatur ein und die Heizungsanlage erledigt den Rest. Wollen Sie sich etwas Mühe und auch Kosten sparen, können Sie auch programmierbare Thermostate einsetzen. Hierdurch reguliert sich die Heizungsanlage selbst und Sie haben immer die gewünschte Temperatur zu Hause.

So können Sie sparsam heizen

Durch effizientes Heizen können Sie zusätzlich Geld sparen. Dazu gehört es, die Wärme in den Räumen zu halten, sodass sich ein Raum nicht immer wieder von Neuem aufheizen muss. Sie können dazu beitragen, indem Sie besser kurz stoßlüften, statt die Fenster über eine längere Zeit gekippt zu lassen. Beim Stoßlüften gelangt die feuchte Innenluft schnell nach draußen und trockenere Außenluft zieht ein, ohne dass die Wände zu stark auskühlen. Ein gekipptes Fenster lässt durch den schmalen Spalt hingegen nur wenig und nur langsam einen Luftaustausch zu. Auch ein schneller Durchzug, wenn Sie mehrere Fenster in Ihrer Wohnung öffnen, ist sinnvoll.

Lassen Sie die Fenster nicht zu lange geöffnet und sorgen Sie nach Möglichkeit für eine moderne Verglasung Ihrer Fenster. Manchmal genügt es schon, schlecht gedämmte Fenster nachträglich mit einer Isolierfolie auszustatten. Auch empfiehlt es sich, die Türen in den Innenräumen in der übrigen Zeit geschlossen zu halten. Gleiches gilt für etwaige Vorhänge. Die Temperaturen nachts herunterzuregeln, kann ebenfalls beim Sparen helfen. Programmierbare Thermostate oder die bewusste Einstellung der Wunschtemperatur in jedem Raum können die Kosten auch senken.

Frau steht in der Küche am offenen Fenster

Vattenfall Tipp

Es kann sinnvoll sein, von Zeit zu Zeit die Heizkörper zu reinigen. Schon eine dünne Staubschicht wirkt sich isolierend auf den Heizkörper aus. Dadurch überträgt die Heizung weniger Wärme in den Raum und die Heizkosten steigen. Zum Reinigen genügen oft schon Eimer und Lappen, alte Handtücher sowie ein Staubsauger oder eine spezielle Reinigungsbürste.

So finden Sie die optimale Temperatur für Ihre Zimmer

Die optimale Raumtemperatur richtet sich nach dem konkreten Zimmer. Es spielt eine Rolle, welchem Zweck die Räume dienen und wo sich Personen über den Tag am meisten aufhalten.

Raum Empfohlene Tagestemeperatur
Wohnzimmer und Kinderzimmer 20 bis 22° Celsius
Schlafzimmer 16 bis 18° Celsius
Badezimmer 22 bis 23° Celsius
Küche 18 bis 20° Celsius

Wohnzimmer und Kinderzimmer zählen beispielsweise zu den wichtigsten Räumen, was die empfohlene und die gewünschte Innentemperatur betrifft. In diesen Räumen halten sich Personen die meiste Zeit des Tages auf. Für die meisten anderen Räume werden niedrigere oder ähnlich hohe Temperaturen empfohlen.

Mutter mit Kind auf dem Schoß vor einer Heizung

Heizen bei längeren Abwesenheiten

Muss die Heizung auch im Urlaub oder bei längeren Abwesenheiten angeschaltet sein? Ja, wichtig ist es vor allem, dass Sie bei Abwesenheit im Winter bzw. bei Minustemperaturen mindestens die Frostschutzeinstellung Ihrer Heizung nutzen. Diese verhindert, dass es im späten Herbst oder im Winter durch Frost zu einem Schaden an den Rohren kommt. Und es braucht zwar nicht die ansonsten gewünschte Wohlfühltemperatur im Haushalt, wenn Sie gar nicht da sind, doch einen Wert von 18 Grad Celsius bei kurzer Abwesenheit oder 16 Grad Celsius zum Beispiel im Urlaub sollten Sie nicht unterschreiten. Hierbei können programmierbare Thermostate helfen. Indem Sie diese Mindesttemperaturen halten, verhindern Sie Schimmelbildung und sorgen zugleich dafür, dass die Wohnung bei Ihrer Rückkehr schnell wieder auf eine angenehme Temperatur gebracht werden kann.

Vattenfall Fazit

Richtiges Heizen ist mit unseren Tipps ganz einfach. Orientieren Sie sich an Ihrer Wohlfühltemperatur und beachten Sie zugleich die empfohlenen Mindesttemperaturen, wenn es draußen kalt wird. So verhindern Sie Schimmelbildung und haben ein gesundes Wohnumfeld. Durch die Reinigung Ihrer Heizkörper sowie durch bewusstes Heizen oder den Einsatz programmierbarer Thermostate für jeden Raum können Sie sich Ihren Alltag zusätzlich erleichtern und sogar Kosten sparen. Zudem sparen Sie auf diese Weise auch Energie und reduzieren Ihren eigenen CO2-Fußabdruck.

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