Wie dynamische Stromtarife beim Sparen helfen – und das Klima entlasten 

14:30 Uhr, die Sonne scheint. Die Waschmaschine läuft, das E-Auto lädt – und auf dem Smartphone blinkt ein kleiner Grund zur Freude: Der aktuelle Strompreis liegt bei nur 17 Cent pro Kilowattstunde. Fast die Hälfte dessen, was Sie vor einigen Monaten bezahlt hätten. Möglich macht das ein dynamischer Stromtarif. 

Dynamische Stromtarife gelten als Schlüssel für eine intelligentere Energienutzung. Sie ermöglichen nicht nur spürbare Einsparungen im Alltag, sondern fördern gleichzeitig die Integration erneuerbarer Energien in unser Stromnetz. Wer Strom dann verbraucht, wenn Sonne und Wind ihn reichlich liefern, entlastet nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch das Klima. Doch was genau steckt hinter diesem flexiblen Preismodell? Und für wen lohnt sich der Umstieg tatsächlich? 

 Was sind dynamische Stromtarife überhaupt? 

Während klassische Tarife einen konstanten Verbrauchspreis pro Kilowattstunde bieten – meist über ein Jahr hinweg – orientieren sich dynamische Stromtarife an den stündlichen Strombörsenpreisen. Sie schwanken je nach Angebot und Nachfrage: An sonnigen oder windigen Tagen, wenn viel erneuerbare Energie erzeugt wird, sinkt der Preis deutlich. Umgekehrt wird es teurer, wenn fossile Kraftwerke einspringen müssen oder viele Menschen gleichzeitig Strom benötigen. Diese Schwankungen können Verbraucher aktiv nutzen – indem sie energieintensive Geräte gezielt in günstigen Zeiten laufen lassen. 

Wie funktioniert die technische Umsetzung?

Voraussetzung ist ein sogenannter Smart Meter, ein intelligenter Stromzähler, der den Verbrauch in kurzen Intervallen erfasst und automatisch an den Energie-versorger überträgt. Ohne diese Technik ist ein dynamischer Tarif nicht möglich. Besonders effizient wird es mit automatisierten Systemen: etwa einer Wallbox, die das E-Auto nachts lädt, oder einer Waschmaschine, die dann startet, wenn der Strompreis besonders niedrig ist. Wer hingegen alles manuell steuern muss, braucht Aufmerksamkeit und etwas Disziplin – kann aber ebenfalls profitieren.

Was beeinflusst den Strompreis im Tagesverlauf?

Entscheidend ist die Balance zwischen Stromangebot und -nachfrage. Morgens (6–9 Uhr) und abends (17–21 Uhr) ist die Nachfrage hoch – entsprechend steigen die Preise. Mittags sorgt Solarstrom für ein Überangebot, nachts weht in höheren Zonen häufig kräftiger Wind – in beiden Fällen wird der Strom günstiger. In der Praxis bedeutet das: Wer flexibel ist, kann gezielt in günstigen Stunden verbrauchen – und teils deutlich sparen.

Typische Preistendenzen im Tagesverlauf

0–6 Uhr        niedrig (geringe Nachfrage, viel Wind)
6–9 Uhr        hoch (Licht, Frühstück, etc.)
12–14 Uhr    niedrig (viel Solarstrom verfügbar)
17–21 Uhr    hoch (Kochen, Heizen, Waschen)


 

 

 

"Ich nutze selber bereits seit über einem Jahr einen dynamischen Stromtarif für mein E-Auto und meine Wärmepumpe. Ich habe keine PV-Anlage und freue mich über günstigen Strom aus dem Netz. Insbesondere beim Laden meines E-Autos an sonnigen Wochenenden kann ich sehr günstigen Sonnenstrom tanken."

Carsten Gerasch

Produktmanager

Für wen lohnt sich ein dynamischer Tarif?

Am meisten profitieren Haushalte mit hohem Stromverbrauch und steuerbaren Geräten – wie E-Autos, Wärmepumpen oder Warmwasserspeicher. Wer die Nutzung gezielt auf günstige Zeiten verlegt, kann mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen. Auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler lassen sich oft einfach per Timer oder App steuern.
Nicht geeignet ist das Modell für Menschen mit festem Tagesablauf, ohne digitale Zähler oder mit Geräten, die nicht flexibel eingesetzt werden können. Wer aber offen für smarte Technik ist und ein bisschen Planung mitbringt, hat gute Karten.

Gut geeignet für:

  • Haushalte mit Smart Meter & Smart Home-Anwendungen


  • Besitzer:innen von E-Autos oder Wärmepumpen


  • Nutzer mit hohem Stromverbrauch und flexibler Nutzung

Nicht geeignet für:

  Familien mit starren Routinen

  Haushalte ohne digitale Zähler

  Menschen ohne Interesse an Preisüberwachung

Welche Rolle spielt das für die Energiewende

Dynamische Stromtarife sind mehr als nur eine Möglichkeit, um Kosten zu senken – sie sind ein Werkzeug zur Netzstabilisierung. Wenn viele Verbraucher ihren Energiebedarf in Zeiten mit hohem Ökostromanteil verlagern, entlastet das das Stromnetz und verringert den Bedarf an fossiler Stromproduktion. Besonders in Zeiten hoher Einspeisung – etwa zur Mittagszeit – hilft ein gezielter Verbrauch, um überschüssigen Strom zu nutzen und starke Schwankungen im Netz auszugleichen.

Flexibilität lohnt sich – finanziell und ökologisch?

Dynamische Stromtarife sind kein Selbstläufer, aber eine attraktive Option für alle, die bereit sind, ihren Alltag etwas anzupassen. Sie verbinden wirtschaftliche Vorteile mit einem aktiven Beitrag zur Energiewende. Wer Technik nicht scheut und beim Stromverbrauch flexibel agieren kann, wird langfristig belohnt – mit geringeren Kosten und einem besseren Gewissen.

Frau in der Küche mit Handy

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