Mit Upcycling Kleidung nachhaltiger nutzen

Je länger Kleidung genutzt wird, umso besser ist ihre CO2-Bilanz. Upcycling schenkt Mode ein neues Leben, schont Ressourcen und bereitet viel Freude. Wer alte Jeans, Kleider oder Shirts länger nutzen will, kann ganz einfach Neues daraus schaffen.

Was versteht man unter Upcycling?

Das Wort Upcycling ist eine Zusammensetzung aus dem englischen „up“ für „nach oben“ und „Recycling“ für „Wiederverwertung“. Im Unterschied zum Recycling, also dem Wiederverwerten von Textilien durch Verkauf oder Verschenken, bedeutet Upcycling, dass man die alten Stoffe aufwertet. Alte Kleidungsstücke und Material-Abfälle aus Industrieproduktionen sowie überschüssige, zu kleine oder zu große Textilien werden in etwas Neues umgewandelt und dabei gleichzeitig veredelt.

Professionelles Upcycling 

Nicht nur Privathaushalte, auch umweltbewusste Modelabel betreiben Upcycling: Ausrangierte Stücke können bei manchen Anbietern zurück in den Laden gebracht oder ins Werk geschickt werden, damit daraus wieder neue modische Stücke entstehen können. Manche Hersteller reparieren auch kaputte oder beschädigte Kleidung, um zu verhindern, dass Produkte zu schnell im Müll landen.

Vorteile von Upcycling

Der aktuelle Trend bei der Kleidung geht generell in eine nachhaltigere Richtung. Neben nachhaltigen Materialien, veganen Textilien und einem bewussteren Einkaufsverhalten hinsichtlich der Menge an Kleidung spielt auch die Weiterverwendung bereits genutzter Textilien eine immer wichtigere Rolle. Das bietet gleich mehrere Vorteile:

Jeans auf einen Jutebeutel nähen

1. Umweltschutz
Je länger Mode genutzt wird, umso geringer fallen ihre CO2-Emissionen aus. Landen die alten Kleidungsstücke hingegen im Hausmüll und werden verbrannt, belastet das die Umweltbilanz.

2. Bewusster Umgang mit den Ressourcen 
Beim Upcycling wird bereits Bestehendes neu genutzt. Dieser wertschätzende Umgang mit den Ressourcen zahlt sich nicht nur in der Klimabilanz aus, sondern auch im eigenen Portemonnaie.

Patchwork Decke

3. Einzigartigkeit
Wer seine Kleidung upcycelt, besitzt anschließend exklusive Einzelstücke. Wie wäre es, aus zerschlissener Kinderkleidung eine Patchworkdecke zu nähen?

4. Upcycling macht Spaß
Egal, ob Sie allein kreativ werden, mit Freund:innen oder den Kindern – Upcycling bereitet viel Freude und ist eine unterhaltsame Freizeitbeschäftigung.

Fünf Möglichkeiten des Upcyclings

Upcycling funktioniert in vielen Varianten: Man kann Kleidung verkleinern, vergrößern, reparieren, individualisieren oder völlig neu gestalten.

1. Verkleinern:
Ein zu großes Kleidungsstück wie ein Hemd lässt sich zum Beispiel einfach verkleinern. Mit ein paar farbigen Knöpfen oder einer Stickerei kann daraus auch eine Bluse werden.

2. Vergrößern:
Beim Vergrößern setzen Sie einfach Stoffe in passenden Farben zwischen die aufgetrennten Nähte – und schon passt das Kleidungsstück wieder.

3. Reparieren:
Für Sachen, die repariert werden müssten, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder finden Sie Stoffe, Knöpfe, Reißverschlüsse oder Patches, mit denen Sie Löcher verstecken können, oder Sie bessern die Kleidung bewusst auffällig aus.

4. Individualisieren:
Bei der Technik Visible Mending werden bunte Stoffreste als Flicken und dickes Garn zum Stopfen in Form von Mustern genutzt. So wird aus einem Loch zum Beispiel eine Blume, ein Stern oder ein Herz. Manchmal verleihen auch bereits kleine Applikationen einem langweiligen T-Shirt neuen Pep.

5. Neu gestalten:
Upcycling-Profis nehmen aussortierte Kleidung entlang der Nähte komplett auseinander und mixen sie dann mit anderen Materialien oder nähen etwas Neues daraus. Ganz nebenher bekommt man dabei ein Gefühl für die Qualität der Verarbeitung, was beim Einkauf neuer Kleidung hilft.

Upcycling-Ideen entwickeln

Viele Upcycling-Ideen entstehen gemeinsam mit Freund:innen. Auch Kreativmärkte können eine Inspirationsquelle sein. Zusätzlich haben einige exklusive Modelabel das Thema Upcycling inzwischen aufgenommen und man kann von der Kreativität der Top-Designer:innen profitieren. Natürlich bietet das Internet grenzenlosen Input. Auch in Secondhand-Shops oder auf Flohmärkten finden sich Kleidungsstücke zum Aufwerten.

Vor Umsetzung Ihrer ersten Upcycling-Ideen können Sie zunächst Ihren Kleiderschrank durchforsten und schauen: Welche unmodernen, abgetragenen oder beschädigten Stücke hätten eine Chance auf ein neues Leben? Vor allem robuste Materialien wie Baumwolle oder Leinen eignen sich, auch Jeansstoff ist sehr vielseitig wandelbar.

Bei der Umwandlung alter Kleidung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt - selbst Plastik, Metall, Gummi, Federn oder Textilreste lassen sich nutzen. So kann man aus einem alten Hemd mit wenigen Handgriffen ein Kinderkleid upcyclen, eine alte Jeans wird zur Schürze, zur Tasche oder zum Nadelkissen. Aus den Stoffresten zaubern Sie passende Haargummis, sogenannte Scrunchies. Auch Kindern machen solche Verwandlungen Spaß. Sie können dabei ihre eigenen Ideen einbringen und vielleicht gleich selbst ein paar Nähstiche lernen.

Frau sortiert Kleidung zum Upcycling

Mit guter Planung zum Upcycling-Erfolg

Je anspruchsvoller und kreativer die Arbeiten werden sollen, desto mehr Vorbereitung und Equipment benötigen Sie. Eine Nähmaschine erleichtert Ihnen die Arbeit. Wer sich an größere Neugestaltungs-Projekte seiner Kleidung herantraut, sollte im Vorfeld einige Sachen berücksichtigen.
 

  • Passen die Stoffe in Sachen Dicke oder Dehnbarkeit wirklich zusammen? Shirts dehnen sich zum Beispiel stärker als Jeans, Spitze auf dickem Filz näht sich schwer.
  • Kann man alle Materialien und Accessoires überhaupt in der Maschine waschen? Wenn ja, bei der gleichen Temperatur?
  • Nicht alle Utensilien wie Farben, Kleber oder Pailletten sind für Textilien geeignet.

Upcycling ohne Nähen

Manche Upcycling-Ideen lassen sich auch ohne Näharbeiten umsetzen. So entsteht aus einem alten T-Shirt mithilfe einer Schere schnell ein Einkaufsbeutel:
 

  • Kragen, Ärmel und unteres Bündchen abschneiden.
  • Je nach gewünschter Einfüllöffnung Halsausschnitt vergrößern.
  • Am unteren Rand des T-Shirts etwa 1,5 cm breite Streifen vorzeichnen und zehn Zentimeter tief einschneiden.
  • Für mehr Haltbarkeit jeden Stoffstreifen einzeln in die Länge ziehen.
  • Stoffstreifen von Vorder- und Rückseite mit einem festen Doppelknoten verbinden.

Dehnbare Stoffe kann man auch in dünne Streifen schneiden und als Geschenkband wiederverwenden. Oder Sie nutzen zerschlissene Kleidung als plastikfreies Hundespielzeug.

Anleitung: Einen Beutel aus einem T-Shirt nähen

Vattenfall Fazit

Mit etwas Kreativität lassen sich aus ausgedienten Kleidern neue Lieblingsstücke erschaffen, die noch viele Jahre Freude bringen. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt. Denn je länger ein Kleidungsstück genutzt wird, umso besser ist die CO2-Bilanz.

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