Klimafreundlich grillen
Grillen gehört für Sie zum Sommer einfach dazu? Das sagen laut einer Statista-Umfrage auch 72 Prozent der Deutschen. Doch wie nachhaltig ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen an warmen Tagen eigentlich? my Highlights macht den Klimacheck.
Alternativen für den Holzkohlegrill
Laut des TÜV Rheinland schneiden Elektro- und Gasgrills im Klimacheck deutlich besser ab als Einweg- und Holzkohlegrills. Das Grillen mit Letzterem ist in Deutschland bei 16 Millionen Haushalten allerdings am beliebtesten. Leider wird für die Grillkohle in Tropenwäldern jährlich eine Fläche von circa 2.000 Fußballfeldern abgeholzt. Welche nachhaltigen Alternativen Ihnen zu traditioneller Grillkohle zur Verfügung stehen, erfahren Sie in diesem Beitrag vom ZDF.
E wie Elektrogrill
Falls Sie sich für diese Saison einen neuen Grill kaufen möchten, greifen Sie zu einem Solar-, Gas- oder Elektrogrill. Mit einem Ökostromtarif senken Sie Ihre CO₂-Emissionen sogar noch weiter. Im Vergleich zu einem Kohlegrill haben diese Alternativen eine Menge Vorteile.
E wie Elektrogrill
Die Geräte sind nahezu sofort einsatzbereit und die Rauch- und Geruchsbildung ist wesentlich geringer. Das ist besonders bei schlechtem Wetter ein Vorteil, da Sie den Grill auch in einem Pavillon oder in der Wohnung nutzen können. Es entstehen keine Abfallprodukte wie Asche und auch die Reinigung ist leichter.
Haben Sie gewusst, dass das Grillen eine der ältesten Methoden der Nahrungszubereitung ist? Schon vor über 300.000 Jahren garten die Menschen ihr Jagdgut über dem offenen Feuer.
Der größte Hebel
Im Hinblick auf die CO₂-Emissionen, die während Ihres Barbecues entstehen, spielt die Wahl des Grills eine weniger große Rolle als das, was auf dem Rost landet. Laut TÜV Rheinland entstehen etwa 95 Prozent des Kohlenstoffdioxids durch das Grillgut. Das größte Potenzial zum Einsparen von CO₂ liegt hier in der veganen Ernährungsweise.
Leckerbissen und ihre Emissionen
Am meisten Treibhausgase verursachen Rindfleisch mit 2,9 Kilogramm CO₂ pro 200 Gramm und Grillkäse mit 1,9 Kilogramm pro 200 Gramm. Innerhalb eines Jahres verursacht fleischliches Grillgut pro Person etwa 90 Kilogramm CO₂. Und selbst vegetarische Grillabende bringen es noch auf 50 Kilogramm. Die klima- und umweltfreundlichste Variante ist mit 16 Kilogramm CO₂ pro Person der vegane, also rein pflanzliche Grillteller. Veganes Grillen? Nur Mut. Probieren Sie es mal aus. Diese schnellen und einfachen Ideen bieten Inspiration und machen Lust auf mehr.
1. Grundrezept für BBQ-Marinade
Eine leckere Marinade ist schnell zubereitet. Für 500 Gramm Gemüse brauchen Sie:
15 ml Tomatenketchup
2,5 EL dunklen Balsamico
2 EL süßen Senf
4 EL braunen Zucker
1 Zehe Knoblauch
optional: 1 Spritzer Tabasco
Alle Zutaten miteinander vermischen, das Gemüse, beispielsweise Paprika, Zucchini oder Aubergine großzügig mit der Marinade bestreichen, 6 bis 12 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen und ab auf den Grill.
2. Champignon-Spieße
Die Pilze putzen (ohne Wasser – das verändert die Konsistenz, am besten ein Küchentuch nutzen), gegebenenfalls halbieren und auf Spieße stecken. 3 Esslöffel Sojasoße, 3 Esslöffel Apfelsaft, den Saft einer Limette und eine gepresste Knoblauchzehe zu einer Marinade verrühren. Die Spieße damit beträufeln, abgedeckt mindestens 2 Stunden ziehen lassen und kurz auf den Grill legen.
3. Gemüse„schnitzel”
Auberginen, Zucchini und Kohlrabi eignen sich besonders gut zum Panieren. Das Gemüse in 1 bis 2 Zentimeter dicke Scheiben schneiden und mit einem Küchentuch abtupfen. Zum Panieren Pflanzenmilch und Sojamehl vermischen – circa einen Esslöffel Mehl auf etwa 50 Milliliter Flüssigkeit geben. Die Gemüsescheiben erst durch die Flüssigkeit ziehen und anschließend in Semmelbröseln wenden. Die „Schnitzel“ je nach Gemüsesorte 2 bis 5 Minuten von jeder Seite goldgelb grillen.
4. Vegane Kräuterbutter
Kräuterbutter darf beim Grillen nicht fehlen – egal ob auf frischem Baguette oder in Kombination mit knackigen Maiskolben. So machen Sie vegane Kräuterbutter selber: 50 Gramm frische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Kresse oder Dill waschen und die Stiele entfernen. Kräuter hacken und mit 250 Gramm veganer Butter, einem halben Teelöffel Knoblauchpulver, Salz und Pfeffer vermengen. Die Masse für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank geben, bevor Sie sie servieren.
5. Grillbanane als Nachtisch
Ein leckerer Nachtisch darf bei einem netten Grillabend natürlich nicht fehlen. Dafür eignet sich eine Banane. Das Obst ungeschält auf den Rost legen. Wenn die Schale rundherum dunkelbraun ist und einige Stellen leicht aufplatzen, ist die Banane fertig. Die Schale an einer Seite längs aufschneiden, das Fruchtfleisch mit Ingwerpulver bestreuen und die Banane mit einem Teelöffel direkt aus der Schale genießen. Wenn Sie es etwas süßer mögen, können Sie natürlich auch mit Zutaten wie veganer Schokolade, Mini-Marshmallows und Co. experimentieren.
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Startschuss für die Grillsaison
Wenn Sie klimafreundlich und umweltschonend grillen, gehören überwiegend regionale und saisonale Lebensmittel auf den Tisch. Welche Gemüsesorten Saison haben, erfahren Sie im my Highlights Saisonkalender. Sie möchten nicht auf Fleisch verzichten? Leckere Ideen finden Sie im my Highlights Artikel Rezepte vom Grillmeister: Party mit Mini-Burger & Co. Wie Sie Fleisch essen und Klima schützen miteinander vereinen, erfahren Sie übrigens in unserem YouTube-Video.
Unterwegs mit dem Kajak
Neben dem Grillen sind im Sommer auch Aktivitäten im und auf dem Wasser sehr beliebt. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Kajak-Tour? Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Artikel.