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Luft-Wasser-Wärmepumpe: Split oder Monoblock im Vergleich

Wärmepumpen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe haben sich zwei Bauweisen etabliert – die Split-Wärmepumpe und das Monoblock-Gerät.

31.05.2024
Lesedauer: 8 Minuten

Vor dem Kauf ausreichend informieren

Wer sein bisheriges Heizsystem auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umrüsten möchte, steht schnell vor der Frage, welche Variante die Passende für das eigene Haus und die eigenen Heizbedürfnisse ist: Split-Wärmepumpe oder Monoblock-Modell? Welche Bauform sich am besten eignet, lässt sich pauschal nicht beantworten. Um eine individuelle Entscheidung treffen zu können, ist es gut, die Funktionsweise sowie die Vor- und Nachteile beider Systeme zu kennen.

Gut zu wissen: Beide Wärmepumpentypen bestehen immer aus einer Innen- und einer Außeneinheit. Dabei ist die Wärmepumpenspeichereinheit immer in der Inneneinheit verbaut, um Wärmeverluste zu vermeiden.

So funktioniert eine Monoblock-Wärmepumpe

Monoblock-Wärmepumpen zeichnen sich durch ihre kompakte Bauweise aus: Alle Komponenten des Kältekreislaufs sind in einer Außeneinheit untergebracht. Jede Heizungsfachkraft kann sie installieren, denn es wird kein Kälteschein benötigt. Die Geräte verfügen dennoch über zwei Baueinheiten. Außen findet der Kältekreisprozess statt, innen ist die Speichereinheit untergebracht.

Bei einer reinen Innenaufstellung ist die gesamte Technik in einem Raum verbaut und untergebracht. Das ist kompakt und schützt das System, benötigt allerdings viel Platz. Diese Ausführung der Monoblockanlage wird eher selten realisiert, da gerade bei Neubauten Platz gespart werden soll und eine reine Innenaufstellung eher bei großen Kellerräumen infrage kommt. In der Regel können Sie mit einem Platzbedarf von 2 x 2 Metern rechnen und zwei Wanddurchbrüche für Leitungen einplanen. Bei weniger Platz können gibt es die Möglichkeit einer Monoblock-Tower-Variante, die in etwa die Größe eines Kühlschranks hat.

Bei der Außenaufstellung sind die Baueinheiten räumlich voneinander getrennt und über Wasserleitungen miteinander verbunden. Trotzdem läuft der gesamte Kältekreisprozess in der äußeren Baueinheit ab. Das heißt, Verdichter, Verdampfer und Verflüssiger sind alle in der Außeneinheit untergebracht. Die Außenaufstellung eines Monoblocks eignet besonders gut bei der Nachrüstung einer Wärmepumpe im Altbau. So wird kein zusätzlicher Platz im Inneren des Hauses benötigt.

Innenaufstellung einer Wärmepumpe

Vorteile

  • Kompakt und daher weniger fehleranfällig
  • Besonders einfache und daher günstigere Montage
  • Keine regelmäßige Kontrolle des Kältemittelkreislaufs erforderlich, kein Kälteschein nötig
  • Moderne Geräte verwenden ein umweltfreundliches Kältemittel (wie z. B. Propan)
  • Einfache Integration in die Heizungshydraulik

Nachteile

  • Etwas teurer in der Anschaffung
  • Eingriffe in Gebäudehülle nötig
  • Benötigt etwas mehr Platz
  • Leistung nachträglich nicht mehr erweiterbar

So funktioniert eine Split-Wärmepumpe

Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Split-Bauweise teilen den Kältekreisprozess in zwei Geräteeinheiten auf. Die Wärmeerzeugung findet im Außengerät statt, hier befinden sich Verdampfer und Verdichter. Verflüssiger und Entspannungsventil sind im Innengerät untergebracht. Bei einigen Splitgeräten ist der Verdichter auch erst in der Inneneinheit untergebracht, wodurch die Außeneinheit leiser wird. Beide Komponenten sind über Kältemittelleitungen miteinander verbunden, weshalb die Installation nur von Kältemittelexperten durchgeführt werden darf.

Vorteile

  • Etwas günstiger in der Anschaffung
  • Flexibler installierbar
  • Platzsparende Aufstellung, da weniger Komponenten im Außenbereich
  • Lässt sich später noch aufrüsten, für mehr Heizleistung
  • Geringere Materialkosten, da keine gedämmten Rohrleitungen notwendig sind
  • Geringere Geräuschentwicklung, wenn Verdichter im Innenraum installiert ist
  • Dünne Kältemittelleitungen erfordern nur geringe Eingriffe in die Gebäudehülle

Nachteile

  • Kälteschein erforderlich
  • Regelmäßige Kontrolle des Kältemittels
  • Etwas höherer Aufwand für Leitungsverlegung

Warum die Effizienz wichtig ist

Die Effizienz von Luft-Wasser-Wärmepumpen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie z. B. ihrer Bauweise, der Größe des Gebäudes, der Isolierung, der Installation und der regelmäßigen Wartung. In der Regel sind Split-Modelle etwas effizienter, da sie zwei separaten Einheiten bestehen und dies eine bessere Wärmeübertragung zwischen den beiden Einheiten ermöglicht. Weitere Faktoren für eine optimale Effizienz:

Jahresarbeitszahl (JAZ): Die JAZ ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie gibt an, wie viel Wärme die Wärmepumpe im Verhältnis zum verbrauchten Strom liefert. Eine moderne und qualitativ hochwertige Luft-Wasser-Wärmepumpe erreicht in der Regel eine JAZ von 4.

Außentemperatur: Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten am besten bei moderaten Außentemperaturen. Sie erreichen ihre höchste Effizienz bei Temperaturen zwischen 10 und 35 Grad Celsius. Unter- oder oberhalb dieser Temperaturbereiche kann die Effizienz abnehmen.

Vorlauftemperatur: Die Vorlauftemperatur beeinflusst ebenfalls den Wirkungsgrad. Je niedriger die benötigte Vorlauftemperatur ist (z. B. bei Fußbodenheizungen), desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Wartung: Regelmäßige Wartung ist wichtig, um die Effizienz der Wärmepumpe zu erhalten. Staub, Schmutz und Verunreinigungen können die Leistung beeinträchtigen.

Der Kältekreis bei Luft-Wasser-Wärmepumpen

Sowohl die Split-Wärmepumpe als auch die Monoblock-Bauweise nutzen die thermische Energie der Umgebungsluft zum Heizen. Ihr Betrieb basiert auf dem Prinzip des Kältekreises. Die Umgebungsluft wird über einen Ventilator angesaugt und an einen Wärmetauscher weitergegeben. Im Wärmetauscher zirkuliert ein Kältemittel, das durch die angesaugte Luft erwärmt wird. Die relativ niedrigen Temperaturen der Luft reichen aus, damit das Kältemittel im Verdampfer vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wechselt. Im Verdichter wird der Dampf unter steigendem Druck komprimiert, die Temperatur des Kältemitteldampfes steigt dabei weiter an.

Der Verflüssiger übergibt die Energie anschließend an den Heizkreislauf, wodurch die Heizkörper und der Warmwasserspeicher mit Wärme versorgt werden. Während dieses Vorgangs kühlt das unter Druck stehende Kältemittel herunter, da es Wärme abgibt. Mit Hilfe eines Expansionsventils wird das Mittel weiter entspannt und schließlich in den Verdampfer zurückgeführt. Der Kältekreislauf wiederholt sich.

Funktionsprinzip einer Wärmepumpe

Unterschiede zwischen Split- und Monoblock-Wärmepumpe

Da bei einer Monoblock-Wärmepumpe alle wichtigen Komponenten in einem Gerät untergebracht werden, sind diese Außeneinheiten oft etwas größer als die Split-Wärmepumpen. Der Monoblock kann sowohl freistehend als auch an der Hausfassade befestigt sowie installiert werden und erfordert dank des geschlossenen Kältemittelkreislaufs weniger Wartung. Für die Installation wird nur eine etwa 20 cm dicke Durchführung benötigt, bei der alle Rohre und Kabel durchgeführt werden. Die Vor- und Rücklaufleitungen an sich haben nur einen Durchmesser von etwa 3,5 cm, hinzu kommt noch die Isolierung und Kabel.

Die Splitbauweise ist extrem flexibel und die Außeneinheit fällt kleiner aus. Dadurch kann sie beispielsweise ebenfalls an Fassaden befestigt werden. Dank der Kältemittelleitungen besteht keine Gefriergefahr, wie es sie bei langen Leitungen von und zum Monoblock geben kann. Dafür müssen hier regelmäßig Kontrollen des Kältemittelkreislaufs durchgeführt werden und der Installationsaufwand ist höher, was als Nachteil gesehen werden kann.

Heizen und Kühlen mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe

Egal ob Monoblock oder Split-Ausführung – mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kann man sein Haus nicht nur effizient heizen, sondern auch kühlen. Allerdings muss dafür entweder eine Flächenheizung (Fußboden, Wandflächen) oder ein Gebläsekonvektor verbaut sein. Mit herkömmlichen Heizkörpern kann die Kühlfunktion nicht verwendet werden. Um eine Wärmepumpe als Klimaanlage zu verwenden, wird die Funktion des Geräts einfach umgekehrt: Die Wärmepumpe lässt kühleres Wasser durch die Rohre der Fußbodenheizung oder Wandheizung strömen. Die Raumtemperatur kann auf diese Weise um bis zu 3 Grad Celsius abgesenkt werden.

Gut zu wissen: Auch wenn die Wärmepumpe für bis zu 3 Grad Kühle sorgen kann, ist dies nicht mit einer Klimaanlage zu vergleichen.

Vattenfall Fazit

Ob eine Split-Wärmepumpe oder ein Monoblock-Gerät die bessere Wahl für das eigene Haus ist, hängt von den individuellen Bedingungen vor Ort ab. Beide Varianten der Luftwärmepumpe arbeiten effizient und haben dieselbe Funktionsweise.

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