Übertragungsnetzentgelte verdoppeln sich 2024

Was können kleine und mittelständische Unternehmen jetzt tun?

Die Übertragungsnetzentgelte, ein großer Bestandteil des Netzentgelts für Endkunden in Deutschland, steigt zum Jahreswechsel 2024 um 100 Prozent. Welchen Preis Kunden am Ende zahlen, legt der Verteilnetzbetreiber unter Berücksichtigung der Anpassung der Übertragungsnetzentgelte und seiner eigenen Netzentgelte fest. Welche Netzentgelte für Sie anfallen, können Sie auf den Seiten Ihres Verteilnetzbetreibers einsehen.

In diesem Artikel lesen Sie:

1. Kurz erklärt: Was sind Netzentgelte?

2. Wieso steigen die Übertragungsnetzentgelte 2024 um 100 Prozent?

3. Fazit: Übertragungsnetzentgelte steigen 2024 – Was können Unternehmen jetzt tun?

1. Kurz erklärt: Was sind Netzentgelte?

Netzentgelte sind Gebühren, die von allen Verbrauchern an die Betreiber der Stromnetze gezahlt werden. Sie werden für die Nutzung der Netze erhoben, um die Kosten für den Betrieb und den Ausbau der Netze zu decken. In der Regel machen sie etwa 20 bis 30 Prozent der Stromkosten aus. Die Höhe der Netzentgelte wird von den Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern festgelegt. Sie richtet sich nach verschiedenen Faktoren, darunter der Netznutzung, dem Netzbetreiber und der Art des Stromverbrauchs.

Die Netzentgelte sind in Deutschland in zwei Kategorien unterteilt:

  • Übertragungsnetzentgelte: Sie werden für die Nutzung der Stromübertragungsnetze erhoben, die den Strom über weite Strecken transportieren.
  • Verteilungsnetzentgelte: Sie werden für die Nutzung der Stromverteilungsnetze erhoben, die den Strom bis zu den Verbrauchern transportieren.

 

Netzentgelte 2024 - Übertragungsnetzentgelte Strompreis verdoppelt sich

 

2. Wieso steigen die Übertragungsnetzentgelte 2024 um 100 Prozent?

Bei der Erhöhung der Netzentgelte in 2024 geht es um die vier Übertragungsnetzgesellschaften Amprion, Tennet, Transnet und 50Hertz und dementsprechend um die Übertragungsnetzentgelte. Die beschlossene Erhöhung der Netzentgelte ist auf zwei Faktoren zurückzuführen:

2.1 Die Kosten für den Betrieb und den Ausbau der Stromnetze sind in den letzten Jahren stark gestiegen

Dies liegt unter anderem an den folgenden Faktoren:

Ausbau der Erneuerbaren Energien: Die Energiewende erfordert den Ausbau der Stromnetze, um den Strom aus Wind- und Solaranlagen zu den Verbrauchszentren zu transportieren. Dies ist ein kostenintensiver Prozess.

Steigende Anforderungen an die Netzsicherheit: Die Stromnetze müssen zunehmend stabiler betrieben werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dies erfordert Investitionen in neue Technologien, zum Beispiel die Digitalisierung aller Stromwege und Zähler, damit Verbräuche in Echtzeit erfasst und Kapazitäten sofort entsprechend angepasst und verteilt werden können. Dazu kommen viele neue Sicherheitsvorkehrungen, auch im Bereich Cybersicherheit.

Steigende Gaspreise: Gaskraftwerke werden zur Bereitstellung von Regelenergie benötigt, um die Netzfrequenz stabil zu halten. Die steigenden Gaspreise haben zu höheren Kosten für die Beschaffung von Regelenergie geführt. Regelenergie ist Strom, der kurzfristig zur Verfügung gestellt werden muss, um die Netzfrequenz stabil zu halten. Dies ist beispielsweise bei einem Engpass im Stromnetz oder bei einer Störung erforderlich. Gaskraftwerke sind in Deutschland die wichtigste Quelle für Regelenergie. Sie können relativ schnell hochgefahren werden und sind daher flexibel einsetzbar. Allerdings ist der Betrieb von Gaskraftwerken auch relativ teuer. Die gestiegenen Gaspreise der letzten Jahre haben zu höheren Kosten für die Beschaffung von Regelenergie geführt. Diese Kosten werden an die Stromkund:innen weitergegeben, indem die Netzentgelte erhöht werden.

2.2 Die Bundesregierung hat geplanten Zuschuss für die Übertragungsnetze gestrichen

Die Bundesregierung hatte ursprünglich geplant, einen Zuschuss von 5,5 Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zu gewähren. Damit sollten die Entgelte gedrückt und Privathaushalte und Unternehmen entlastet werden. Aufgrund der geänderten haushaltsrechtlichen Lage nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) ist diese Regelung nun wieder aufgehoben worden. Die Streichung des Zuschusses bedeutet, dass Verbraucher die vollen Kosten für den Betrieb und den Ausbau der Stromnetze tragen müssen. Dies führt zu einer Erhöhung der Übertragungsnetzentgelte um 100 Prozent. 

3. Fazit: Übertragungsnetzentgelte steigen 2024 – Was können Unternehmen jetzt tun?

Wenn Sie sich fragen, wie Sie mit dieser Meldung am besten umgehen, gibt es Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Zur Senkung von Energiekosten in Ihrem Unternehmen empfehlen wir Ihnen zwei unserer Infoartikel zum Thema Energiesparen aus den letzten Jahren: 

Bei Fragen zum Thema Energiemanagement und bei allen weiteren Themen rund um Ihre Energieversorgung steht Ihnen Ihr persönlicher Kundenberater bzw. Ihre persönliche Kundenberaterin wie immer mit Rat und Tat zur Seite. Kontaktieren Sie uns!

 

 

 

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