Nachts Energie sparen im Unternehmen: So senken Sie Ihre Kosten
Schwankende Strompreise, strengere ESG-Vorgaben und die Berichtspflichten der CSRD machen Energieeffizienz zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Besonders nachts haben Unternehmen Einsparpotenziale: Denn in Büros, Verwaltungsgebäuden und Produktionsbetrieben verbrauchen Beleuchtung, Server oder Standby-Geräte unnötig Energie. Wir erklären Ihnen, welche Vorteile nächtliches Energiesparen bringt und nennen mögliche Maßnahmen.

Stromkosten senken
Durch bewusstes Abschalten von Geräten und optimierte Steuerung lassen sich Betriebsausgaben dauerhaft senken. Gerade nachts können Betriebe so spürbar Geld sparen, zum Teil ohne oder mit kleinen Investitionen.
Grundlast reduzieren
Selbst wenn alle Geräte abgeschaltet sind und Maschinen stillstehen, verbrauchen diese im Standby weiter Strom. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Grundlast“. Wird diese reduziert, sinkt der durchschnittliche Energiebedarf. Dies verringert Ihre Kosten und erhöht die Energieeffizienz.
Vorteil bei Photovoltaik
Unternehmen mit einer eigenen Photovoltaikanlage produzieren nachts keinen Strom. Wer in dieser Zeit den Energieverbrauch reduziert, muss weniger Netzstrom zukaufen und profitiert somit finanziell.
Intelligentes und effizientes Gerätemanagement
Nachts laufen in vielen Betrieben Geräte weiter, die eigentlich nicht benötigt werden. Dazu zählen Computer, Monitore, Drucker, Kaffeemaschinen oder Router. Auch im Standby-Modus verbrauchen diese Geräte Strom.
Tipps, um die Grundlast zu reduzieren
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Zeitschaltuhren für WLAN-Router und Serverbereiche einsetzen.
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Smarte Steckdosen für geräteabhängige Steuerung installieren.
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Zentral abschaltbare Steckdosenleisten nutzen.
Besonders in Kleinbetrieben, Agenturen oder Büros mit offenen Teeküchen lohnt sich das komplette Abschalten von Kaffeemaschinen, Routern und Monitoren über Nacht. In Bereichen mit technisch bedingtem Dauerbetrieb (z. B. Server- oder Kühlräume) sollte zumindest geprüft werden, ob sich der Stromverbrauch durch effizientere Geräte oder Steuerungssysteme reduzieren lässt.
Moderne Energiemonitoring-Systeme und vernetzte IoT-Sensoren (Internet of Things) helfen dabei, den Stromverbrauch im Unternehmen transparent zu erfassen. Sie zeigen exakt, welche Geräte oder Prozesse zu welchen Zeiten Energie benötigen. Auf Grundlage dieser Daten lässt sich unnötiger Verbrauch identifizieren und gezielt reduzieren.
Tipp: Binden Sie das Energiemonitoring gezielt in Ihre ESG-Strategie ein. Die erfassten Verbrauchsdaten liefern eine verlässliche Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und reduzieren den Aufwand für das Reporting, z. B. für den Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder Voluntary Sustainability Standard for SME (VSME).
Lastspitzen vermeiden
Mit einem kontinuierlichen Energiemonitoring lassen sich sogenannte Lastspitzen erkennen. Dabei handelt es sich um kurze Phasen mit ungewöhnlich hohem Stromverbrauch. Diese Spitzen erhöhen häufig die Netzentgelte, da sie die maximale Leistung beeinflussen, die für die Abrechnung herangezogen wird. Um Lastspitzen zu vermeiden, können Unternehmen ihren Stromverbrauch besser verteilen: zum Beispiel durch zeitlich versetztes Einschalten großer Maschinen, Speicherlösungen oder das gezielte Laden von E-Fahrzeugen außerhalb von Spitzenzeiten.
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E-Mobilität effizient einbinden
In Handwerksbetrieben mit E-Transportern, Pflegediensten oder kommunalen Fuhrparks spielt die Ladezeit eine wichtige Rolle, um Kosten zu senken und Infrastruktur effizient zu nutzen. Die Nacht ist der optimale Zeitraum, weil der betriebliche Strombedarf insgesamt niedriger ist. Das Risiko von Lastspitzen durch das Laden tagsüber kann so vermieden werden. Neben manueller Planung der Ladevorgänge gibt es auch Systeme für intelligentes Lastmanagement. Diese helfen dabei, Lastspitzen ganz automatisch zu vermeiden, indem sie Geräte beispielsweise automatisch herunterregeln oder ganz ausschalten.
Solarstrom speichern & nachts nutzen
Wenn eine Photovoltaikanlage vorhanden ist, sollte der Eigenstrom tagsüber möglichst direkt genutzt oder in Batteriespeichern zwischengespeichert werden. So lässt sich auch nachts mit eigenem Solarstrom laden. Welche Strategie sinnvoll ist, hängt vom Verbrauchsprofil, der Ladeinfrastruktur und dem Speicherkonzept im Betrieb ab.
Beleuchtung: Vom LED-Standard bis zum Smart Building
LED-Technik ist heute in den meisten Unternehmen der Standard. Im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln sparen LEDs bis zu 70 % Energie. Falls in einzelnen Bereichen noch ältere Lampen im Einsatz sind, sollten Unternehmen dies zeitnah umstellen. Neben der Energieeinsparung bieten LEDs eine hohe Lebensdauer und geringere Wartungskosten.
Sie wollen auf LED umrüsten?
Planen Sie eine umfangreiche Umrüstung am besten gemeinsam mit Expert:innen. Diese können Lichtbedarf, Steuerungssysteme und Gebäudestruktur professionell berücksichtigen. Sie möchten mehr zum Thema LED erfahren? Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Automatische Lichtsteuerung
Zusätzliche Einsparpotenziale entstehen durch intelligente Steuerung. In Lagerhallen, Hotelfluren, Sanitärräumen, Außenbereichen von Logistikunternehmen oder Parkhäusern sorgen Präsenz- und Dämmerungssensoren dafür, dass nur bei tatsächlichem Bedarf Licht eingeschaltet wird. Zeitschaltuhren lassen sich an individuelle Betriebszeiten anpassen.
Smart-Building-Technologien
Noch effizienter wird die Beleuchtung mit Smart-Building-Technologien. Damit lassen sich Lichtquellen zentral steuern, etwa per App oder Automatisierung. Zusätzlich können Verbrauchsdaten in Echtzeit erfasst und ausgewertet werden.
Bewusstsein schaffen
Schulungen, interne Kampagnen oder spielerische Formate wie Energie-Challenges sensibilisieren Mitarbeitende für das Thema. Wer versteht, warum und wo Energie gespart werden kann, handelt im Alltag bewusster.
Motivation durch sichtbare Erfolge
Transparenz motiviert. Eine einfache Anzeige am Eingang oder im Intranet, die zeigt, wie viele Kilowattstunden eingespart wurden, schafft sichtbare Erfolge, und fördert die Bereitschaft, weiter mitzumachen.
Alltagstipps mit Wirkung
Auch kleine Maßnahmen helfen: Aufkleber oder kurze Hinweise am Arbeitsplatz wie „Bitte Geräte abends ausschalten“ oder „Ist alles aus?“ erinnern ohne Druck an energiesparendes Verhalten.
Effizienz als Teil der Unternehmenskultur
Energieeffizienz ist dann am wirksamsten, wenn sie selbstverständlich im Unternehmen (vor)gelebt wird. Ein gutes Beispiel ist das Volvo Autohaus B&E Automobile: Geschäftsführer Kay-Uwe Braasch setzt auf wertbasierte Unternehmensführung und inspiriert seine Mitarbeitenden zu mehr Verantwortungs- und Umweltbewusstsein. Mehr lesen Sie im Interview.
Finanzierung & Förderung
Investitionen in energieeffiziente Technik oder moderne Steuerungssysteme lassen sich oft wirtschaftlich umsetzen – in vielen Fällen sogar ohne den Einsatz eigenen Kapitals.
Energie-Contracting
Beim Energie-Contracting übernimmt ein externer Dienstleister die Investitionskosten für neue Technik, beispielsweise für Beleuchtung, Heizsysteme oder intelligente Steuerung. Die Refinanzierung erfolgt über die eingesparten Energiekosten. Das Modell eignet sich besonders gut für Unternehmen, die Modernisierungsvorhaben ohne Vorabkosten umsetzen möchten.
Förderprogramme
Zusätzlich stehen verschiedene staatliche Programme zur Verfügung, die Investitionen gezielt unterstützen:
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KfW-Förderkredit 294: Unterstützt Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen, etwa bei Maschinen, Anlagen oder Gebäuden.
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BAFA-Förderung: Zuschüsse für Energiemanagement-Software sowie Mess- und Regeltechnik zur Verbrauchsoptimierung.
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BEG EM: Fördert unter anderem die Sanierung von Beleuchtung und die Einführung smarter Steuerungssysteme, meist im Rahmen einer Gesamtsanierung.
Fazit: Betriebskosten senken, Effizienz steigern
Gezielte Einsparungen in den Nachtstunden senken die Energiekosten spürbar. Wer LED-Beleuchtung, smarte Steuerungstechnik und bewusste Verhaltensweisen im Unternehmen kombiniert, reduziert dauerhaft die Grundlast und damit die Stromrechnung. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen sinken automatisch auch die CO₂-Emissionen.
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