Das nachhaltige Erfolgskonzept von emmy

Best Practice: E-Mobilität

Start-up-Kultur bedeutet schnelles Geld und aufgeblasene Unternehmen? Nicht im Nachhaltigkeitssektor. 2018 finanzierte die Green City AG mit der bis dato größten Crowdfinanzierung im Mobilitätssektor den Ausbau der Elektroroller-Flotte von emmy in München. Wir stellen das Unternehmen und sein Geschäftsmodell näher vor.

Im Mischmarkt der Sharing Economy und der Elektromobilität haben Valerian Seither und Alexander Meiritz von der Electric Mobility Concept GmbH (kurz: emmy) etwas gewagt, das ihnen ein tiefes Bedürfnis war: Den Flair von Freiheit im Straßenverkehr (inspiriert vom italienischen Straßenleben) mit Nachhaltigkeit und den Mobilitätskonzepten der Zukunft zu verknüpfen. Emmy ist mit der regionalen Verteilung seiner mehr als 3.000 Roller in den vier deutschen Großstädten Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf klarer Marktführer in Deutschland. Auch in Wien und Stuttgart hat das Unternehmen nun expandiert. Als Marktpionier für E-Scooter konnte emmy wichtige Erfahrungen sammeln und Know-how aufbauen.

Die Zukunft der Mobilität — die Fakten:

  • 2050 werden rund drei Viertel der Menschheit in Städten leben. Die Stadt zu einem lebenswerten Ort zu machen, ist daher eine große Herausforderung.
  • Die Nachfrage nach flexibler und komfortabler Mobilität wächst.
  • Sharing-Angebote steigen rasant an, da der Nutzen von privaten Fahrzeugen in den Städten gering ist.
  • Elektrofahrzeuge stoßen keine Stickoxide oder CO2 aus und erzeugen weniger Feinstaub als Autos.
  • Kleine Mobilitätsangebote wie Roller, Fahrräder, E-Scooter schließen die Lücken in der Struktur des ÖPNV (z. B. beim Weg von der Wohnung zur Bahn).

Es geht darum, ein vielfältiges E-Mobilitätsangebot zu schaffen.

Investition und Differenzierung sind entscheidend für junge Unternehmen

Investitionen sind für junge Unternehmen dringend notwendig. Nur damit lässt sich ein Markteintritt mit Technologievorsprung ermöglichen, der groß genug ist, um die Eintrittshürden für die Konkurrenz hoch genug zu halten.

Das musste emmy im Jahr 2017 lernen, als die Coup GmbH, eine Tochter von Bosch, den Berliner Markt mit 800 Rollern überschwemmte. Emmy hatte zu diesem Zeitpunkt rund 200 Elektroroller auf den Straßen. Inzwischen wurde aber mithilfe weiterer Investitionen nachgelegt. Außerdem unterscheidet sich emmy durch viele Details von seiner Konkurrenz: Statt nur eines Helmes wie bei Coup gibt es beispielsweise zwei Helme in der Box der E-Scooter, was eher zum Sharen einlädt und damit auch auf die Vision von emmy einzahlt.

 

Emmy weckt mit seinen kultigen Elektro-Schwalben nicht nur nostalgische Gefühle bei Ost-Berliner:innen, die die DDR noch erlebt haben, sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die vergleichsweise großen Roller fallen ins Auge, auch aufgrund ihrer knalligen rot-orangen Farbe, und prägen sich als Marke ein. So hat emmy bereits mehr als 250.000 Kund:innen gewonnen – Tendenz steigend.

Das nachhaltige Geschäftsmodell von emmy im Überblick

Der USP: Nachhaltig, flexibel, skalierbar

Die Roller von emmy haben austauschbare Akkus, die zu 100 Prozent mit Ökostrom geladen werden. Durch die kurze Austauschzeit hat das Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen E-Mobilitätsangeboten: Es gibt keine Abhängigkeit von einer Ladeinfrastruktur, die Roller können den ganzen Tag über Umsatz generieren.

Nutzen, nicht besitzen: Die Sharing Economy

Die emmy Elektroroller erfüllen einen spezifischen Zweck. Sie füllen beispielsweise die Lücke zwischen dem ersten und dem letzten Kilometer zur Arbeit – ob nun eine Bahnfahrt zwischengeschaltet ist oder nicht. Für solche Lösungen gibt es im urbanen Raum einen großen Bedarf.

Digitales Geschäftsmodell

Kund:innen können mit einem einzigen Account in vier deutschen Großstädten E-Scooter anmieten. Außerdem ist der Service in andere Mobilitäts-Apps integriert. 

Kundennutzen

Kund:innen stehen mit Elektrorollern weniger im Stau oder in vollgestopften öffentlichen Verkehrsmitteln. Preislich liegen die E-Scooter zwischen Besitz und Haltung eines Pkw und einem ÖPNV-Abonnement. Außerdem fällt die Parkplatzsuche sehr viel leichter als mit einem Pkw.

Wartung und Reparatur

Die Wartung und Reparatur einer E-Roller-Flotte ist vergleichsweise kostengünstig. emmy schafft hierfür entweder eigene Werkstätten oder sourct die Arbeit an Vertragswerkstätten aus. 

Ein Roller ist in drei bis vier Minuten wieder einsatzbereit.

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