Die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit für kleine und mittelständische Unternehmen

Das erste Green Webinar für Sie in Kürze zusammengefasst

Bei der Produktion (z.B. von Autos, Smartphones oder Lebensmitteln) liegen rund 80 Prozent der CO2-Emissionen in den Lieferketten und den Vorprodukten. Mittelständische Unternehmen sind häufig Teil dieser Lieferketten und daher auch mitverantwortlich für die verursachten Treibhausgase.

Unsere Expertin Yvonne Jamal, Geschäftsführerin des JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V. erklärt in diesem Webinar, wieso die Beschaffung die größte Stellschraube für mittelständische Unternehmen in punkto Nachhaltigkeit ist.

Sie haben gerade nicht die 45 Minuten für einen Einstieg ins Thema? Unter dem Video haben wir die wichtigsten Inhalte für Sie zusammengefasst.

Webinar

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Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist mehr als Klimaschutz. Neben der Emission von Treibhausgasen umfasst der ökologische Fußabdruck eines Unternehmens auch den Umgang mit Frischwasser, die ökologische Nutzung verfügbarer Flächen und den Beitrag zur Biodiversität. Grundsätzlich sind drei Ziele Bestandteil jeder Klimaneutralitätsstrategie: Treibhausgase sollen vermieden, reduziert und kompensiert werden. Jamal erklärt das Modell der Nested Circles, das den Begriff Nachhaltigkeit am besten veranschaulicht. Das Modell besteht aus drei Kreisen, die übereinander liegen:

Die Grundebene ist die Ökologie – sinnbildlich für die gesamte Umwelt. Der darüberliegende Kreis ist das Soziale und zeigt die menschliche Einflusszone innerhalb der Umwelt. Als oberster Kreis liegt darüber die Wirtschaft als Teil der menschlichen Wirklichkeit. Das Beispiel der Nested Circles verdeutlicht die Einbettung der Ökonomie in die Ökologie als Teil der sozialen Wirklichkeit.

Nachhaltigkeit

„Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“

aus dem UN World Comission on Environment and Development, Report “Our Common Future”, 1987 (Brundtlandt Report).

Neue Anforderungen

Der Gesetzgeber, Investoren, Geschäftspartner und die Gesellschaft fordern auch Unternehmen immer stärker zum Umdenken auf und fordern Strategien, in denen der Planet und die Umwelt eine Rolle spielen. Dazu gehört das ab 2023 gültige Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das menschenrechtliche Sorgfaltspflichten zur Basis erhebt. Diese umfassen neben sozialen und ökonomischen vor allem auch ökologische Faktoren.

Mittelständische Unternehmen sind nicht nur Kunden der großen Unternehmen, die besonders im Fokus dieses Gesetzes stehen, sondern vor allem auch Zulieferer, Partner und Dienstleister. Das heißt: Je schneller Sie Ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten ausbauen, schärfen und deklarieren, desto attraktiver werden Sie für Ihre Geschäftspartner, desto besser erfüllen Sie gesetzliche Vorgaben und desto mehr schätzen Sie Ihre Kunden, Verbraucher und die Öffentlichkeit. Ein Fokus auf Nachhaltigkeit ist eine Win-Win-Win-Situation.

Die fünf Kernelemente des Gesetzes sind:

  1. Die Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte
  2. Einrichtung eines Verfahrens zur Ermittlung nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte
  3. Maßnahmen zur Abwendung negativer Auswirkungen und Überprüfung der Maßnahmen
  4. Transparente Berichterstattung
  5. Einführung eines Beschwerdemechanismus

Viele dieser Anforderungen werden durch das Gründen einer Risikomanagementabteilung erfüllt. Einige der entscheidenden Punkte liegen aber vor allem beim Einkauf. Denn hier wird maßgeblich über die Wertschöpfungskette entschieden. Durch die jahrzehntelange Auslagerung der Ressourcengewinnungsprozesse in den globalen Süden wird die Risikobetrachtung beim Thema Ökologie und Menschenrechte für den Einkauf zunehmend erschwert. Daher müssen Risikoanalyseprozesse, nachhaltige Beschaffungsstrategien und Einkaufspraktiken gemeinsam mit den Lieferanten erarbeitet und in Prozessen verankert werden.

Mehr als nur Compliance

Um die Chancen der Nachhaltigkeit für sich zu nutzen und sich als führendes, umweltbewusstes Unternehmen zu positionieren, benötigt es mehr als die Erfüllung der Mindestanforderungen. Wirklich nachhaltig handeln nur diejenigen, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Einen Nachhaltigkeitsbericht über die bloße Einhaltung von Gesetzen zu veröffentlichen, birgt die Gefahr des sogenannten Greenwashings bezichtigt zu werden. Wer nur das Nötigste tut und sich dann Nachhaltigkeit auf die Flaggen schreibt, verliert Glaubwürdigkeit.

Yvonne Jamal betont, nur wer darüber hinausgeht und auf freiwilliger Basis soziale und ökologische Belange in den Betriebstätigkeiten im Sinne einer Corporate Social Responsibility pflegt, kann als Vorreiter seiner Branche glänzen.

Die ersten Schritte gehen

Damit nachhaltige Transformation im Unternehmen gelingt, sollte das ganze Team involviert werden. Wurden die Mitarbeitenden abgeholt, sollten auch die Lieferanten in die Prozesse eingebunden werden. Stakeholder-Analysen, SWOT-Analysen und Wesentlichkeitsanalysen offenbaren die wirkungsvollsten Hebel und bilden die Grundlage für die Ableitung von Zielen und Umsetzungsstrategien.

Mit dem Festlegen von Deadlines und Verantwortlichkeiten werden die Maßnahmen umsetz- und kontrollierbar. Zur Kontrolle und Erfolgsmessung sind regelmäßige Berichterstattungen und die Dokumentation unerlässlich. Yvonne Jamal empfiehlt, in regelmäßigen Abständen mithilfe des deutschen Nachhaltigkeitsindex zu prüfen, inwieweit sich das Nachhaltigkeitsengagement kontinuierlich in den Geschäftsaktivitäten widerspiegelt. Es bietet sich an, die Strategie in festen Zeitabständen zu reevaluieren und auf Nachhaltigkeit zu testen.

Weiter geht es: Lernen Sie in unserem zweiten Webinar, welche Tools und Maßnahmen Unternehmen bereits jetzt schon angehen können.

Im dritten Green Webinar zeigt Ihnen Geschäftsführer Holger Völsch seine Nachhaltigkeitsstrategie und gibt praktische Tipps.

 

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