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iSFP: Vorteile, Kosten, Förderung

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) unterstützt Hausbesitzer:innen dabei, ihre Immobilie sinnvoll energetisch zu modernisieren. Wer ihn nutzt, kann von Förderungen des Bundes profitieren.

Zuletzt aktualisiert am 30.01.2024
Lesedauer: 5 Minuten

Individueller Sanierungsfahrplan: Startpunkt für mehr Energieeffizienz

Die Kosten für Gas und Strom sind rasant gestiegen und werden sich auch in Zukunft laut Prognosen des Fraunhofer Instituts auf einem hohen Niveau bewegen. Energie im eigenen Haus hocheffizient zu nutzen, wird daher neben Umwelt- auch aus finanziellen Gründen immer relevanter. Als Unterstützung für Hausbesitzer hat der Staat den „individuellen Sanierungsfahrplan“ (iSFP) geschaffen. Er bietet eine energetische Beratung nach offiziellen, hohen Qualitätsstandards – und ist ein Startschuss, um langfristig Energie und Geld zu sparen. 

 

Welche Förderungen gibt es für den iSFP 2024?

Dank einer Bundesförderung werden 80 % der Kosten (max. 1.300 €) für die Erstellung des individuellen Sanierungsfahrplans übernommen. Zusätzlich gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen iSFP-Bonus in Höhe von 5 % der Kosten bei Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen aus dem Fahrplan.

Was ist der individuelle Sanierungsfahrplan?

Das damalige Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, heute Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, hat den Sanierungsfahrplan im Jahr 2017 entwickelt. Er soll Eigentümer:innen, die nicht genau wissen, welche Sanierungsmaßnahme sie umsetzen sollen, Sicherheit geben und zur Inanspruchnahme einer Energieberatung motivieren.

Energieberater vor Haus

Bei einer Vor-Ort-Begehung prüft ein:e Energieeffizienz-Expert:in, mit welchen Maßnahmen sich die Energieeffizienz Ihres Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhauses steigern lässt – vom Heizungstausch über die Fensterabdichtung bis zur Dachdämmung. Dabei werden individuelle Wünsche an die Immobilie mit den Aspekten Klimaschutz und Energiekosten-Einsparung kombiniert. Im Ergebnis steht ein fundierter Überblick über den energetischen Ist-Zustand des Hauses und eine detaillierte Anleitung über sinnvolle Sanierungsmaßnahmen sowie Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Wird ein iSFP erstellt, besteht keine Pflicht, die Maßnahmen tatsächlich oder in einer bestimmten Reihenfolge umzusetzen. Was wann und wie umgesetzt wird, kann jeder frei entscheiden.

Der individuelle Sanierungsfahrplan

  • hilft Hausbesitzer:innen, die Sanierung Ihres Hauses Schritt für Schritt zu planen
  • gibt einen Überblick über das Energieeinsparpotenzial
  • beinhaltet eine erste Kosteneinschätzung für die geplanten Maßnahmen

Wer innerhalb von 15 Jahren nach iSFP-Erstellung bestimmte energetische Sanierungsmaßnahmen angeht, erhält 5 % iSFP-Bonus. Dieser muss nur vor Beginn der Bauarbeiten beantragt werden. Folgende Einzelmaßnahmen sind qualifiziert für einen iSFP-Bonus:

Gebäudehülle:

  • Dämmung der Außenwände
  • Dämmung von Dach, Geschossdecken, Böden
  • Austausch von Fenstern und Außentüren
  • Sommerlicher Wärmeschutz

Anlagentechnik:

Energetische Sanierung optimalerweise mit dem iSFP starten

Der individuelle Sanierungsfahrplan ist weit mehr als eine Liste, die alle Aspekte einer Vor-Ort-Begehung aufführt. Stattdessen stimmt der Energieberatende mögliche Sanierungsschritte aufeinander ab. Eine Modernisierung oder ein Umbau sind dadurch ökonomisch und energetisch optimiert und harmonieren mit den Bedürfnissen und energetischen Zielen der Eigentümer:innen.

Ein Beispiel: Wenn bei der Dämmung noch 10 % Steigerungspotenzial besteht, die Wärmeerzeugung im Haus aber doppelt so effizient sein könnte – dann wird im iSFP festgelegt, dass eine neue Heizung wichtiger ist als die Dachdämmung. Zudem berücksichtigt Ihr:e Energieberater:in bei der ganzheitlichen Betrachtung, welche Sanierungsschritte folgen können und welche Förderprogramme zum Zeitpunkt der Erstellung für die genannten Maßnahmen gelten. Im Ergebnis können Sie die Sanierung mit einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis vorantreiben.

Haus mit Baugerüst und Dämmung

Ablauf vom iSFP – von der Vor-Ort-Begehung bis zur Erstellung

Wenn Sie Ihr Haus auf Basis eines iSFPs sanieren möchten, gehen Sie mit Ihrem Energieberatenden folgende Schritte:

1. Vor-Ort-Begehung

Der energetische Ist-Zustand der Immobilie wird bei einem Vor-Ort-Termin ermittelt. Technische Fragen werden geklärt, individuelle Wünsche besprochen.

2. Bewertung

Der Energieberatende erläutert den festgehaltenen Ist-Zustand des Wohngebäudes. Zudem zeigt er, in welchen Bereichen des Hauses energetische Maßnahmen sinnvoll sind. 

3. Entwicklung von Sanierungsvorschlägen

Auf Basis der Vor-Ort-Begehung sowie individueller und finanzieller Wünsche entwickelt der Energieberatende konkrete Sanierungsvorschläge.

4. Erstellung

Der Energieberatende setzt den individuellen Sanierungsfahrplan auf.

5. Übergabe

Am Ende der Energieberatung halten Sie zwei Dokumente in der Hand, die miteinander harmonieren: Erstens „Mein Sanierungsfahrplan“ mit allen Informationen zum energetischen Zustand des Gebäudes sowie den sinnvollen Sanierungsmaßnahmen und deren Reihenfolge. Zweitens „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen“ mit Details zu den einzelnen Sanierungsschritten.

Die Bedeutung des individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP)

In den iSFP einbezogen werden alle Bestandteile des Hauses, die für den energetischen Zustand relevant sind:
 

  • Wände
  • Dach
  • Lüftung
  • Fenster
  • Warmwasser
  • Boden
  • Heizung
  • Wärmeverteilung
  • Keller

Der Sanierungsfahrplan hat eine deutlich höhere Aussagekraft als etwa der Vor-Ort-Termin eines Handwerkenden, der ein Angebot entsprechend seinem verfügbaren Produktportfolio abgeben will. Denn mit der ausführlichen Ist-Zustand-Analyse sowie einem sinnvollen Konzept liegt hier eine ganzheitliche und unabhängige Betrachtung vor. Der Energieberatende wird Sie nicht bezüglich konkreter Produkte oder Marken bzw. Hersteller beraten oder konkrete Empfehlungen aussprechen.

Ein weiterer Vorteil besteht in der übersichtlichen und anschaulichen Darstellung des iSFPs. So wird in farblichen Abstufungen gezeigt, wie sich die Maßnahmen in der Zukunft auf die Effizienz auswirken: von Dunkelrot, einem teil- oder sogar gänzlich unsanierten Gebäude, bis zu Dunkelgrün, einem effizienten Gebäude. Durch diese gut visualisierten Grafiken und Ampel-Schemata ist verständlich, welche Maßnahmen welchen Beitrag zur energetischen Optimierung des Hauses leisten.

Wer erstellt den iSFP und was kostet die Umsetzung?

Manche Handwerkende bieten im Zuge eines Einsatzes in Ihrem Haus auch eine Energieberatung bzw. die Erstellung eines Sanierungsfahrplans an. Achtung: Ein solcher Fahrplan ist nicht förderberechtigt! Um die Vorgaben des Bundes zu erfüllen, muss der Sanierungsfahrplan von einem unabhängigen Energieberatenden erstellt werden, der nicht an der Ausführung der Sanierung beteiligt ist. Unsere Energieberatenden erstellen für Sie einen iSFP, mit dem Sie sicher Ihre nächsten Schritte u. a. bei der Heizungsmodernisierung planen können und sich staatliche Förderungen für die Durchführung der Maßnahmen sichern können.

Wie teuer die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans ist, hängt unter anderem von der Größe des Hauses und damit vom Bewertungsaufwand des Energieexperten oder der Energieexpertin ab. Eine einheitliche Preisliste gibt es nicht. 80 % der Kosten (max. 1.300 €) für den iSFP werden jedoch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erstattet. Die Maximalsumme der BAFA-Förderung beträgt 1.300 € für Ein- und Zweifamilienhäuser. Im Schnitt liegt der Eigenanteil bei lediglich 400 bis 500 €, der sich schon mit Umsetzung der ersten Sanierungsmaßnahme amortisieren kann. Gerade wenn für die Maßnahme, die umgesetzt wird, der fünfprozentige iSFP-Bonus in Anspruch genommen werden kann.

Energieeffizienzklassen

Voraussetzungen, damit die Erstellung des iSFP förderberechtigt ist:

  • Das Gebäude steht in Deutschland

  • Der Bauantrag für das Haus liegt mindestens zehn Jahre zurück

  • Überwiegende Nutzung als Wohngebäude

  • Es wurde kein iSFP innerhalb der vorangegangenen 15 Jahre erstellt. Im Falle eines Eigentümerwechsels kann der oder die neue Eigentümer:in auch vor Ablauf der 15-Jahre-Frist einen neuen iSFP beauftragen und für die Kosten eine staatliche Förderung erhalten.

Praktisch: Die Förderung in Höhe von 80 % der Kosten (max. 1.300 €) für den iSFP kann direkt vom Energieberatungsunternehmen beantragt werden. Wenn Sie das BAFA ermächtigen, den Zuschuss an den Energieberatenden auszuzahlen, bezahlen Sie nur den Eigenanteil.

Vattenfall Tipp

Eine energetische Gebäudesanierung hat langfristige Auswirkungen auf Ihren Wohnkomfort und die monatlichen Energiekosten. Beziehen Sie in Ihre Überlegungen also ein, ob ihre Familie noch wächst oder wie Sie in zehn oder 15 Jahren leben wollen. Ebenfalls langfristig sollten Sie mit Blick auf Finanzielles denken: Zunächst entstehen zwar Kosten für die Energieberatung und die Sanierungsmaßnahmen – doch je länger Sie von den Vorteilen profitieren, desto höher werden Ihre Einsparungen.

Müssen alle Maßnahmen im Sanierungsfahrplan umgesetzt werden?

Sämtliche Maßnahmen im individuellen Sanierungsfahrplan sind durchdacht – und ihre Umsetzung daher ratsam. Allerdings gibt es keine Vorgabe, dass oder in welcher Reihenfolge sie umgesetzt werden müssen. Die einzige Regelung: Um die 5 % iSFP-Bonus zu den Kosten bei geförderten Einzelmaßnahmen zu erhalten, müssen diese innerhalb von 15 Jahren nach Erstellung des Sanierungsfahrplans umgesetzt sein. Anschließend gibt es den Fünf-Prozent-Bonus aus der Bundesförderung nicht mehr.

Vattenfall Fazit

Wer ein Haus besitzt, das energetisch nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, sollte eine Sanierung in Erwägung ziehen. Das gilt sowohl mit Blick auf den Klimaschutz als auch hinsichtlich des Energieverbrauchs und damit verbundener – aktuell stark steigender – Kosten. Insbesondere die energetische Heizungssanierung bzw. der Wechsel auf eine Wärmepumpe bieten langfristig hohes Einsparpotenzial. Um entsprechende Maßnahmen in einer sinnvollen Reihenfolge umzusetzen, ist ein individueller Sanierungsfahrplan das ideale Startinstrument.

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